18. November 2015

Risikomanagement

Richtiges Risikomanagement setzt bei den Ursachen an

Richtiges Risikomanagement setzt bei den Ursachen an

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von Prof. Dr. Stefan HunzikerProjektleiter und Dozent am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Risikomanagement ist in Schweizer Unternehmen längst kein Neuland mehr. Die jüngst ausgestandene Finanz- und die aktuelle Währungskrise haben den Mythos um die Relevanz finanzieller Risiken neu entfacht. Aber: Die meisten relevanten Ursachen liegen für Nichtfinanzunternehmen oft ganz woanders.

Entwicklungen in jüngster Zeit zeigen eindrücklich, dass das Interesse an Risikomanagement in Schweizer Unternehmen (zu Recht) stark gestiegen ist. Die Finanzkrise hat dazu beigetragen, modellbasierte, in der Regel mit historischen Daten gefütterte Risikomanagementsysteme im Anlagebereich deutlich kritischer zu beurteilen. Finanzinstitute sind dadurch Zielscheibe stetig wachsender regulatorischer Anforderungen geworden (Stichwort «Eigenkapitalpuffer»). Aber auch in allen anderen Industrien wird der Ruf nach Risikomanagement lauter. Die aktuelle «Währungskrise» hat viele Schweizer Exportunternehmen auf dem falschen Fuss erwischt. Ein bewussterer Umgang mit Währungsrisiken und Massnahmen zur Schadenbegrenzung scheinen wichtiger zu werden. Zusätzlich behindert auch die Kreditvergabepraxis von Banken Unternehmen in ihren Bestrebungen, Risiken aktiver zu bewirtschaften. Da sich auch KMU oft über klassische Firmenkredite finanzieren, ist es entscheidend, zu eruieren, ob ihr Risikomanagement angemessen ausgestaltet ist.

Passend zur Thematik findet am 26. November am Institut für Finanzdienstleistungen (IFZ) in Zug die erste nationale Enterprise-Risk-Management-Konferenz statt.

Unbenannt
Unternehmensstrategie wichtiger als finanzielle Risiken
Der aufmerksame Leser von Fachbeiträgen oder Zeitungsartikeln wird feststellen, dass sich die Debatte in den letzten Jahren überwiegend um die Relevanz finanzieller Risiken gedreht hat, oft in Verbindung mit der Finanzindustrie. Der Mythos, finanzielle Risiken seien ausschlaggebend, hält sich hartnäckig. Das Management von Finanzrisiken ist zweifelsfrei wichtig, aber macht für die meisten Schweizer Nichtfinanzunternehmen nur einen kleinen Anteil aus. Die wichtigsten Ursachen lassen sich – wie in Umfragen und Studien eindeutig nachgewiesen – in der Unternehmensstrategie eruieren. Risikobedingte Verluste in Schweizer Unternehmen werden oft durch strategische Fehler und Entwicklungen im Wettbewerbsumfeld ausgelöst. Konkrete Ursachen liegen zum Beispiel im technologischen Wandel, in der Digitalisierung von Geschäftsmodellen, in sich ändernden Kundenbedürfnissen, in der wachsenden Konkurrenz, in regulatorischen Entwicklungen oder in Fehlentscheidungen bei der strategischen Projektpriorisierung.

Den ganzen Artikel finden Sie hier iROI Online vom 13. November 2015.

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