16. Mai 2013

Digitalisierung

Freemium als Erlösmodell für digitale Inhalte

Von Prof. Dr. Ulrich Egle

Dozent und Projektleiter am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Unternehmen suchen händeringend nach passenden Erlösmodellen für Ihre digitalen Geschäftsmodelle. Der hohe Kostendruck führt dazu, dass Erlösmodelle wie Online-Werbung oder Quersubventionierung in den wenigsten Fällen ausreichen, um einen adäquaten Deckungsbeitrag zu generieren. Als Erlösmodell setzt sich zunehmend Freemium durch. Freemium ist eine Wortschöpfung aus «Free» und «Premium» und wurde 2006 vom Fred Wilson geschaffen. “Give your service away for free, possibly ad supported but maybe not, acquire a lot of customers very efficiently through word of mouth, referral networks, organic search marketing, etc, then offer premium priced value added services or an enhanced version of your service to your customer base.”

Aktuell testet die Videoplattform YouTube das Erlösmodell Freemium. YouTube startet ein Pilotprojekt für kostenpflichtige Kanäle und das ist wohl der Anfang einer Bezahlstrategie für digitale Inhalte und eine Bedrohung für das Geschäftsmodell von Pay-TV-Anbietern.

Seit längerer Zeit diskutieren Verlage über die Einführung einer Bezahlschranke oder haben bereits eine eingeführt (New York Times, NZZ), um ihre digitalen Inhalte zu finanzieren. Eine bestimmte Anzahl von Artikeln ist kostenlos und alles was darüber hinausgeht wird kostenpflichtig. Allerdings ist die Zahlungsbereitschaft der Leser nicht wirklich gross, wie aktuell am Beispiel NZZ zu lesen ist. Andere Verlage verfolgen die Entwicklung bei der NZZ mit Argusaugen. Auch sie werden ihre Erlösmodell aus der Schublade ziehen, alles eine Frage der Zeit. In der Zwischenzeit können die Paid-Content-Verantwortlichen an der richtige Bezahlstrategie für die Implementierung der Erlösmodelle feilen.

 

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