20. Dezember 2011
Liegt Ihre Private Equity Allokation bei 10 % und höher? Dann zählen Sie zu denjenigen Investoren, die langfristig wohl am besten positioniert sind. Gewinnbringende Portfoliodiversifikation verstehen viele Langfrist-Investoren wie Pensionskassen und Lebensversicherungen nach wie vor nicht. Sie investieren in – von den Regulatoren als „risikolos“ eingestuften – Staatsanleihen und nehmen eine reale Wertvernichtung in Kauf.
Vor wenigen Tagen hat die schwedische Beteiligungsgesellschaft EQT ihr Fundraising, das sie im Juli an der SECA Konferenz in Zürich vorgestellt haben, mit 6 Milliarden Franken erfolgreich abgeschlossen. Sie hätten auch mehr bekommen können, da insbesondere im asiatischen Raum nach Möglichkeiten gesucht wird, langfristig in andere europäische Assets als Staatsanleihen zu investieren.
Private Equity Anlagen sind interessante Anlagen in nichtkotierte Unternehmen, immer mehr auch in nichtkotierte Immobilien und Infrastrukturen. Gerade darin liegen das reizvolle Diversifikationspotenzial und die noch stärkeren Renditechancen. Häufig geht vergessen, dass global nach wie vor deutlich mehr Wertschöpfung ausserhalb von kotierten Unternehmen erbracht wird als innerhalb, und dies teils mit bedeutend grösserem Erfolg als bei kotierten Unternehmen.
Eine Erklärung dafür liegt in der besseren Corporate Governance von Private Equity-finanzierten Unternehmen. Für das Top Management entpuppt sich das
langfristige Denken und Handeln des Investors als Vorteil. Statt sich bis zu 30 % um Investorenkonferenzen und Finanzanalysten kümmern zu müssen, kann sich das Management auf das Unternehmerische fokussieren. Alle Forschungsergebnisse zeigen auf, dass Private Equity-finanzierte Unternehmen innovativer und wachstumsstärker sind als ihre jeweiligen Vergleichsunternehmen.
Ein zusätzlicher Vorteil liegt darin, dass in der Regel die Chancen im nicht kotierten Small- und Mid Cap-Segment gesucht werden, der gewöhnlich weniger stark fremdfinanziert und dessen Preise niedriger sind als im Large Cap-Segment. Ein weiterer Vorteil für den Inovestor ist das langfristige Engagement: Er braucht nicht jeden Tag zitternd auf ein Kursblatt zu blicken. Mit einem diversifizierten Portfolio von Private Equity Anlagen kann man mit regelmässigen, stabilen Cash Flows rechnen. Die erfolgreichsten Langfrist-Investoren wie die Yale Stiftung sind mit Private Equity so gut gefahren, dass sie in diese Assetklasse derzeit doppelt so viel Kapital angelegt haben als in Public Equity. Historisch zeigt sich auch, dass Private Equity-Investments in ungewissen Zeiten mit erheblichen Marktverwerfungen überdurchschnittliche Renditen erzielen.
Doch in einem Punkt ist Vorsicht geboten: Die Kompetenzen sind nicht breit gestreut. Fachwissen ist entscheidend in der Wahl der richtigen Private Equity Manager. Viele Banker haben wenig Ahnung von Private Equity und lassen die Finger davon. Umso attraktiver ist es für diejenigen Langfrist-Anleger,
die sich von jemandem beraten lassen, der über langjährige Erfahrungen und ein Netzwerk von Investitionsmöglichkeiten verfügt.
Interesse geweckt?
Lesen Sie weiter – die gesamte Kolumne von Prof. Dr. Maurice Pedergnana aus der FuW finden Sie hier
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