14. Mai 2013

Allgemeines,

Bank Management,

IFZ in den Medien

Wenn der Kunde die Bank nicht mehr braucht

von Prof. Dr. Andreas Dietrich,
Studienleiter und Dozent

Die grösste Gefahr für ein gesättigtes Unternehmen ist, dass kommende Umwälzungen nicht erkannt oder als Nischenspielerei abgetan werden. So sagte KenOlson, der Gründer von Digital Equipment, einem US-Hersteller von Grossrechnern im Jahr 1977, es gebe keinen Grund, aus dem irgendjemand einen Computer in seinem Haus haben wolle. Grandiose Fehlprognosen haben dazu geführt, dass einstige Branchenführer von der Bildfläche verschwanden. Vor grossen Umwälzungen stehenheute die Banken. Nach Exzessen mit Kreditvergaben und Löhnen sowie teurenProdukten, die oft nicht die versprochene Rendite abwarfen, stehen die Finanzinstitute bei vielen Kunden nicht mehr hoch im Kurs. Für den Konsumenten besteht die Möglichkeit, die «ungeliebten » Banken zu umgehen.Am meisten Alternativen gibt es im Zahlungsverkehr. Hier ist die Online-Bezahlung für viele Konsumenten die Regel. Am Ende dieser Transaktionenstehen momentan weiterhin Banken,welche die Kundenguthaben verwalten. Doch Lösungen wie Paypal sowie neu Google Wallet ermöglichen auch, Guthaben online zu bewirtschaften. Für die Google-Applikation hinterlegt der Nutzer sein Konto mit den Kreditkarteninformationen. So kann er mit seinem Smartphone in Restaurants und Läden, die über ein Lesegerät verfügen, direkt bezahlen. Apple plant, die Anwendung iTunes auch für Geldtransaktionen zu öffnen, so dass von einem iTunes-Konto zum anderen Geldbeträge verschoben werden können.

 

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Der Anbieter Paypal offeriert bereits einen Dienst, mit dem Geld auf Online-Konten «gespart» und mit dem online bezahlt werden kann. Das Geld wird so dem traditionellen Kreis der Banken entzogen –Google und Paypal verfügen selbst über eine Banklizenz. Die Internetunternehmen sind daran interessiert, ihre Wertschöpfungskette auszuweiten und damit stärker in den lukrativen Bereich der Bankdienstleistungen vorzustossen. Mit mobilen Bezahlverfahren wird eine enge Verknüpfung von Smartphones mit dem Angebot der IT-Konzerne erreicht. Dabei profitieren Firmen wie Google und Apple davon, dass ihre Namen bei vielen jüngeren Menschen eine hohe Reputation aufweisen.

Interesse geweckt?
Lesen Sie weiter – eine exklusive Stellungnahme und Einschätzung über die Zukunft des Zahlungsverkehrs von Prof. Dr. Andreas Dietrich aus der Neuen Zürcher Zeitung NZZ finden Sie hier

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