19. September 2017
von Prof. Dr. Maurice Pedergnana, Dozent imInstitut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ
Schon oftmals habe ich gehört, wie günstig es sei, passiv zu investieren. Zudem müsse man sich keine Sorgen machen, denn man schwimme ja stets mit dem Strom mit. Das heisst aber auch, dass man aufhört zu denken, zu handeln und zu werten. Hauptsache, die Rendite stimmt. Es wird investiert, in Gewinner und in Verlierer, in Gesunde und in Kranke, in umweltschonende wie auch in filterlose Kohlekraftwerke, in demokratische Staaten wie auch in Autokratien.
Passiv investieren heisst, gegenüber der Gesellschaft und der Wirtschaft Gleichgültigkeit zu signalisieren. Mit dem eigenen Kapital, wohin es fliesst und was es tun soll, soll einfach das Maximum resultieren. Die Wertediskussion bleibt auf die Sonntagspredigt vertagt. In der Restwoche signalisiert man Hoffnungslosigkeit – indem man nicht mehr daran glaubt, dass man in der heutigen Zeit das Geld «in die richtige Richtung» lenken und dies etwas bewirken könne.
Überzeugend ist das passive Anlegen nicht. Zumindest in den Schwellenländern werden damit wohl kaum eine höhere Rendite und ein besseres Gewissen erzeugt.
Hier finden Sie den ausführlichen Beitrag der Luzerner Zeitung vom 16. September 2017.
Kommentare
0 Kommentare
Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.