24. Januar 2014

Allgemeines,

IFZ in den Medien

Auch Gurus sind irgendwann schlechte Anleger

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von Prof. Dr. Maurice Pedergnana
Dozent und Studienleiter am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Manch einer mag das Wochenende vor seinem Depotauszug sitzen und sich die Augen reiben. Mit Immobilien ging es runter, mit Obligationen, mit Rohstoffen sowie den für Krisenzeiten empfohlenen Edelmetallen. Auch die viel gepriesenen Bric-Staaten kamen ins Stottern. In der Folge landeten auch die Aktienkurse in Brasilien, Russland und China im roten Bereich. Einzig Indiens Index ragte hervor, allerdings bei deutlich schwächerem Wechselkurs. Weshalb nur hat man die Mittel nicht einfach in den Schweizer Aktienmarkt investiert?

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Natürlich, Warnrufe zu Beginn des Jahres gab es viele. Manche sahen gigantische Turbulenzen auf uns zukommen und rieten sogar dazu, das Geld unter die Matratze zu legen, denn nicht einmal die nächste Bank sei sicher. Wenn tausend Fondsmanager Geld verwalten, wird es mit den Jahren möglich, einzelne davon als besonders gut auszuzeichnen. Dabei handelt es sich um ein rein statistisches Phänomen. Weil sich die Renditen vor allem um den Mittelwert kumulieren, wird derjenige mit grosser medialer Aufmerksamkeit belohnt, dessen Rendite über einige Zeit zufälligerweise besonders hoch ist. Vertreter aus allen Wirtschaftsmedien stürzen sich auf ihn. Wer sucht, findet stets ein paar Anekdoten, was das «Geniale» ausmachen würde. Je pointierter und selbstbewusster, desto rascher wird einer in den «Guru»-Status erhoben.

Jim Rogers als der «Erfinder» von Rohstoffen als Anlage. Marc Faber als «Entdecker» von Indochina. Jim O’Neill, der nach den Bric-Staaten die «Next 11» empfohlen hat, elf wachstumsstarke Nationen, deren Aktienindex (MSCI Next 11) im vergangenen Jahr rund 8 Prozent verloren hat. Denn einfachsten ist die Gewinnung von Neugeldern in den zwei Quartalen ausserordentlichen Ob daraus eine statistisch erhärtete Aussage über die Rendite in Zukunft gemacht werden kann, istzweifelhaft. Grunde genommen ist es sogar umgekehrt: Mehrheitlich zählen Gewinner der vergangenen Jahre zu den Verlierern der kommenden Jahre. Viele können mit den neuen Fondsvolumen nicht mehr die gleiche Wirkung erzielen wie zuvor als Nischenplayer.

Interesse geweckt?
Lesen Sie weiter – die gesamte Kolumne von Prof. Dr. Maurice Pedergnana in der Luzerner Zeitung finden Sie hier

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