20. Mai 2014

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Tiefe Zinsen als Chance und Risiko für die Gemeinden

LEC

von Prof. Dr. Christoph Lengwiler
Institutsleiter und Dozent 

In den letzten Wochen hat in der Zentralschweiz eine Gemeinde nach der anderen ihren Rechnungsabschluss veröffentlicht. Dabei zeigt sich ein durchzogenes Bild: Einige Gemeinden berichten über deutlich bessere Abschlüsse als budgetiert, andere warten mit schlechteren Zahlen auf. Allgemein spitzt sich die Finanzlage der Gemeinden eher zu, und es besteht die Gefahr, dass die Verschuldung vieler Gemeinden steigt. In diesem Umfeld lohnen sich Überlegungen darüber, welchen Einfluss die tiefen Zinsen auf die Finanzsituation der Gemeinden haben und welche Risiken den Gemeinden bei einem Anstieg der Verschuldung und des Zinsniveaus drohen. Die Fremdfinanzierung der Gemeinden erfolgt grösstenteils mit Darlehen, die eine feste Laufzeit und feste Verzinsung haben.

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Wie Studien der Hochschule Luzern zeigen, haben der Abbau der Verschuldung und die anhaltende Tiefzinsphase in den letzten Jahren die Gemeinden finanziell entlastet. Bei den untersuchten 212 mittelgrossen Gemeinden in der Deutschschweiz mit einem Finanzierungsvolumen von rund 4 Milliarden Franken ist die Durchschnittsverzinsung der Festzinsdarlehen von 3,5 Prozent im Jahre 2003 auf 2,1 Prozent im Jahre 2013 gesunken. Im Kanton Luzern konnten alle Gemeinden zusammen zwischen den Jahren 2002 und 2012 ihre langfristigen Schulden um einen Drittel reduzieren, nämlich von 2,2 auf 1,4 Milliarden Franken. Da gleichzeitig die Durchschnittsverzinsung der Schulden sank, konnten sie ihren Zinsaufwand halbieren, von 88 auf 44 Millionen Franken. Diese Entlastung entspricht etwa 4,5 Prozent der Steuereinnahmen und ist natürlich hoch willkommen.

Interesse geweckt?
Lesen Sie weiter – die gesamte Kolumne von Prof. Dr. Christoph Lengwiler aus der Luzerner Zeitung finden Sie hier

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