7. Februar 2017

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Dr. Anina Hille: Von der Gleichstellung zu Diversity

Dr. Anina Hille: Von der Gleichstellung zu Diversity

 

 

 

von Dr. Anina Hille, Dozentin im Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Dritte Durchführung des Diversity Index der Hochschule Luzern – Wirtschaft

Bereits zum dritten Mal hat die Hochschule Luzern – Wirtschaft eine Umfrage zum Diversity Index durchgeführt. Unternehmen jeder Art und Grösse sind heute mit Diversity konfrontiert. Gerade, aber bei weitem nicht nur, wird der Umgang in global tätigen Unternehmen mit dieser Vielfalt ein immer zentraleres Thema. Zunehmend bestätigen Studien, dass die Umsetzung von Diversity & Inclusion Management zu einem besseren und nachhaltigeren Geschäftserfolg beiträgt, indem die Innovation, Kreativität und Problemlösungsfähigkeit eines Unternehmens unterstützt und gefördert werden.

«Noch 962 Jahre bis zur Gleichstellung» – dies der Titel der Ausgabe der NZZ am Sonntag vom 2006. Die Resultate der Umfrage zeigen leider, dass es nicht schneller vorwärtsgeht in Zukunft. Gemäss Untersuchungen liegt der Frauenanteil in Geschäftsleitungen der untersuchten Grossunternehmungen durchschnittlich nicht über 10 Prozent. Wenn es Frauen bis an die Spitze schaffen, dann meist ohne Kinder – im Gegensatz zu Männern. Nur ein Viertel der Frauen in Geschäftsleitungspositionen haben Kinder. Projektleiterin Diversity Management, Dr. Anina Hille, sagt: «Bei Jobs ohne Führungsfunktion ist die Situation noch ähnlich. Der Mütteranteil nimmt aber sprunghaft ab mit höherer Hierarchiestufe. Aufgrund der Umfrageergebnisse müssen wir annehmen, dass die Firmen nach wie vor einen beachtlichen Frauenanteil durch die Mutterschaft verlieren. Ein Jahr nach einer Mutterschaft arbeiten im Schnitt nur noch 57% der Frauen im gleichen Unternehmen. Die Mehrheit der Rückkehrerinnen arbeitet also auch nach einem Jahr noch.» Prof. Dr. Yvonne Seiler Zimmermann, Dozentin im IFZ und ebenfalls beteiligt am Projekt Diversity Index meint: «Es scheint, dass Frauen noch immer vor der Wahl stehen: Familie oder Karriere. Besonders enttäuschend ist dies, weil verschiedene Firmen in den letzten Jahren viel in die Vereinbarkeit von Karriere und Familie gesteckt haben.» Den ausführlichen Beitrag in der NZZ am Sonntag vom 5. Februar 2017 finden Sie hier.

Der Diversity-Index zeichnet jene Firmen aus, die Diversität besonders fördern. 37 Unternehmen haben an der Onlineumfrage teilgenommen, die folgenden Firmen haben am besten abgeschnitten:

  1. Credit Suisse
  2. AXA Winterthur
  3. Paul Scherrer Institut
  4. IKEA AG
  5. Skyguide

«Somit ist Diversity insbesondere dann erfolgreich, wenn sie aktiv gelebt und insbesondere auch von der Unternehmensführung als wichtiges Thema taxiert und entsprechend umgesetzt wird», sagt Anina Hille, Projektleiterin Diversity Management der Hochschule Luzern. Der nächste Diversity Index wird im Mai 2018 erhoben.

Weitere Informationen zum Thema Diversity Management finden Sie auf unsere Website sowie unter Diversity Management.

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