11. Mai 2017

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Prof. Dr. Maurice Pedergnana: Mehr Vertrauen in die europäische Wirtschaft

Prof. Dr. Maurice Pedergnana: Mehr Vertrauen in die europäische Wirtschaft


 

 

von Prof. Dr. Maurice Pedergnana, Dozent im Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Abschottung und Protektionismus sind die falschen Antworten auf die globalen Herausforderungen. Sie gefährden Wohlstand und Wachstum. In den vergangenen Jahren hat eine Kombination aus einem offenen Europa, wachstums-freundlicheren Wirtschaftsstrukturen und gezielter Innovationsfokussierung für ein neues Selbstverständnis gesorgt. Die Wachstumskräfte in Europa sind jedenfalls gestärkt, und davon lässt sich profitieren.

In Europa wird vielleicht nicht immer alles so toll vermarktet, wie man es könnte, aber da liegen globale Industrieperlen vor. Dazu zähle ich die beiden nichtkotierten, in Süddeutschland beheimateten Firmen Bosch mit über 370000 Mitarbeitenden, darunter allein mehr als 20 000 Programmierer, und ZF Friedrichshafen mit knapp 140000 Mitarbeitenden (und mit Giorgio Behr einem Schweizer als Aufsichtsratsvorsitzendem). Das sind globale Leader, die auch deren Umfeld, in dem sich zahlreiche Schweizer KMU befinden, positiv inspirieren. Die Agilität der sogenannten «Hidden Champions» wird genauso unterschätzt, wie man vor einiger Zeit kaum an den Turnaround von Fiat glauben wollte – was zu einem der eindrücklichsten Wendemanöver in der europäischen Wirtschaftsgeschichte wurde.

Es sind derartige Firmen, die gegenwärtig zur europäischen Konjunktur beitragen. Wer weltweit nach den «globalsten» Unternehmen sucht, stösst auf eine Vielzahl von europäischen Unternehmen. Diese erzielen oftmals einen viel grösseren Umsatz- und Gewinnanteil ausserhalb Europas als vergleichbare Unternehmen aus anderen Kontinenten. Demzufolge profitieren diese Unternehmen im europäischen Aufschwung nicht nur von der gegenwärtigen Dynamik auf den Heimmärkten, sondern ebenso von den positiven Wachstumsimpulsen der Weltwirtschaft. Mit einer spürbaren Gewichtung von europäischen Unternehmen sollte man diesem Umstand Rechnung tragen. Der Aufschwung in der europäischen Industrie hat erst begonnen.

Die ausführliche Kolumne vom 6. Mai 2017 in der Luzerner Zeitung finden Sie hier.

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