28. August 2019
von Dr. Marius Fuchs, Dozent am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ
Erstens: «Wenn eine Strategie gut funktioniert, dann soll sie sich auch richtig auszahlen» – zweitens: «Wertsprungstrategien verfügen per Definition über eine oder mehrere Hebelwirkungen, Skalierungseffekte oder andere Formen der Multiplikation».
Das sind zwei Kernaussagen der neuen Wertsprungmethode. Wertsprungmanagement ist eine extrem fokussierte Form der Unternehmensentwicklung für Umbruchphasen.
Wertsprungmanagement basiert auf der etablierten und heute immer noch gültigen Strategieschule von Cuno Pümpin (u.a. Strategische Erfolgspositionen/SEP, Nutzenpotentiale, Multiplikation, Dynamikprinzip). Er untersuchte bereits vor 20 Jahren, welche strategischen Implikationen Diskontinuitäten wie externe Schocks, neue Geschäftsmodelle oder grosse Technologiesprünge auf die strategische Unternehmensführung haben können – und wie innovative, unternehmerisch gut geführte Unternehmen sich diese zu Nutzen machen.
Nach seinen Überlegungen sollen Unternehmen dabei signifikantes Wertwachstum anstreben, die sie für ihre Kreativität und das eingegangene Risiko belohnen. Wertsprünge sind bei Start-ups, Venture Capital-Investoren oder in Turnaroundfällen inhärenter Teil des Grundplans. Das folgende Bild gibt ein Beispiel für eine Unternehmensentwicklung mit Wertsprüngen.
Natürlich träumen viele Unternehmer, Investoren und Führungskräfte von einer solchen Entwicklung. Bleibt die Frage, wie bei der Planung und Transformation vorzugehen ist. Natürlich ist es einfacher, über radikale Transformations zu sprechen, als diese erfolgreich umzusetzen. Die Wertsprungmethode ist so konzipiert, dass sie auch bei reifen Unternehmen die oft dringliche oder überfällige Transformation initiieren kann.
Die unten abgebildete, intuitiv leicht verständliche und kommunizierbare Formel der Wertsprungmethode erlaubt es einem (interdisziplinären) Team, einen wertsprungorientierten Strategieprozess so zu gestalten, dass ein entscheidender Teil der Komplexität absorbiert wird:
Wertsprungstrategien verknüpfen attraktive Wertsprungpotenziale mit verstärkenden Wertsprunghebeln oder anderen Multiplikationsmöglichkeiten. Entscheidend ist ein Promotor, der als Ideengeber, Initiant und als Beschützer der Wertsprungsstrategie zum Durchbruch verhilft.
Die Multiplikationsfunktion in der Wertsprungformel ist symbolisch zu sehen. Ganz gute Wertsprungstrategien mit multiplen Hebelwirkungen bringen nämlich auch potenzierende Entwicklungsmöglichkeiten hervor. Typische Beispiele liefern die vielzitierten erfolgreichen FAANGs (Facebook, Amazon, Apple, Netflix oder Google). Diese generieren über Netzwerkeffekte viel selbstverstärkende Eigendynamik. Solche Möglichkeiten stehen auch innovativen KMU wie auch Grossunternehmen offen.
Fazit
Wertsprungorientierte Unternehmen verfügen über eine ausgeprägt unternehmerische Grundhaltung. Sie können etablierte Denk- und Handlungsmuster erkennen und durchbrechen – und sie haben den Mut, eigene, kreative und neuartige Wege zu gehen.
Den ausführlichen Artikel, welcher im «KMU-Magazin» in der Ausgabe 07/08 vom 22. August 2019 erschienen ist finden Sie hier. Im August ist das neue Buch «Transformation durch Wertsprungmanagement – der Vorstoss in neue unternehmerische Dimensionen» erschienen.
Weiterbildungsangebote zum Thema:
02.09.2019 – KMU-Forum: Wertsprungmanagement bei KMU
03.10.2019 – Turnaround Management Konferenz 2019
11.03.2020 – Seminar Wertsprungmanagement
Quellenhinweis
Fuchs, Marius / Pümpin, Cuno: Transformation durch Wertsprungmanagement – der Vorstoss in neue unternehmerische Dimensionen. Campus Verlag Frankfurt, 2019.
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