23. April 2024

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Real Estate / Immobilienmanagement

Dr. Daniel Steffen – «Es ist ein grosses Privileg mit angewandter Forschung Innovationen auf den Immobilienmarkt zu bringen.»

Dr. Daniel Steffen – «Es ist ein grosses Privileg mit angewandter Forschung Innovationen auf den Immobilienmarkt zu bringen.»
Dr. Daniel Steffen unterrichtet und forscht im Bereich der Immobilienökonomie.

Dr. Daniel Steffen arbeitet seit Januar 2021 am IFZ im Kompetenzzentrum Immobilien. Er unterrichtet und forscht im Bereich der Immobilienökonomie und hat seit März 2024 auch die Co-Studiengangsleitung des MSc Real Estate inne.

Im Interview verrät Dr. Daniel Steffen was ihn motiviert, was seine schwerste berufliche Entscheidung war und warum ihn sein erster Schülerjob zum Schmunzeln bringt.

Was interessiert Dich an diesem Job? Und warum? Als Immobilienökonom befasse ich mich mit Fragen, die uns alle im Alltag stark betreffen. Wir leben, arbeiten, und verbringen einen Teil unserer Freizeit in Immobilien. Zudem ist das Feld sehr facettenreich: Bau, Architektur, räumliche, rechtliche, ökologische, soziale und ökonomische Fragestellungen treffen bei der Immobilie aufeinander. Es reizt mich extrem, zu verstehen, wie diese Märkte funktionieren und was die Konsequenzen bestimmter Spielregeln für unser Leben sind. So versuchen wir zum Beispiel im Innosuisse-Projekt «Regulatory Information System for Real Estate» erstmals alle kommunalen Bauordnungen maschinell auszulesen und zu bestimmen, wie sich diese Regeln auf das Bewilligungsrisiko, die Menge an gebauten Wohnungen und eben auch auf die Art und Weise, wie gebaut wird, auswirken. Ein Ziel ist es, unter anderem zu modellieren, ob bestimmte Regeln – absichtlich oder meist eben unabsichtlich – dafür sorgen, ob nachhaltige Gebäude erstellt werden oder nicht.

Was machst Du als erstes am Morgen? Da ich kein Frühaufsteher bin, muss alles sehr schnell gehen: Duschen, meinen Sohn wecken (teilweise auch umgekehrt), sein Frühstück vorbereiten und dann ab auf den Zug. Für mich gibt es das Frühstück meist erst unterwegs. Wenn ich im Home-Office arbeite, bleibt teilweise sogar noch kurz Zeit, um mit meinem Sohn zu spielen.

Was motiviert Dich? Einerseits ist es eine Inspiration im MSc Real Estate die nächste Generation von Leader und Leaderinnen in der Immobilienbranche ein kurzes Stück zu begleiten. Es motiviert mich enorm, wenn ich sehe, wie unsere Studierenden Lust haben, neue Wege zu testen und Ideen zu entwickeln, um die grossen Herausforderungen der Branche anzugehen. Andererseits nehme ich es als grosses Privileg wahr, mit unserer angewandten Forschung Innovationen auf den Immobilienmarkt zu bringen und damit, einen kleinen Beitrag für ein besseres Wohnen, Arbeiten und Leben leisten zu dürfen. Mit dem interaktiven nachfragemonitor.ch konnten wir zum Beispiel einen einmaligen Datensatz zusammenstellen und damit die aktuelle Wohnsituation in der Schweiz aber auch die Wohnbedürfnisse nach Regionen, Haushaltstypen, Einkommensklasse und vieles mehr der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Wir hoffen, damit einen kleinen Beitrag zur Transparenz und für die Verwirklichung des Wohnraums, der tatsächlich den Bedürfnissen der Haushalte entspricht, zu leisten. Zudem wächst der nachfragemonitor.ch noch weiter und wir arbeiten an Messinstrumenten für soziale Nachhaltigkeit. Es lohnt sich also am nachfragemonitor.ch dranzubleiben.

Was ist Deine Lieblingsbeschäftigung in Deiner Freizeit? Meine grosse Leidenschaft war immer das Eishockey. Leider komme ich heute nicht mehr oft dazu. Dafür kann ich vermehrt im Wallis, wo ich aufgewachsen bin, Skifahren und die Berge und viel Sonne geniessen. Momentan ist aber auch das Cruisen auf dem Micro Scooter mit meinem Sohn durch die Nachbarschaft sehr angesagt.

Wie sieht Dein Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag aus? Eine Kombination aus Bewegung und frischer Luft. Meistens jogge ich eine Runde am Fluss oder durch den Wald.

Was war die schwerste Entscheidung in Deiner beruflichen Karriere? Und warum? Die Entscheidung ein Doktorat zu absolvieren. Ich war sehr hin- und hergerissen zwischen Praxis und Forschung. Ich bereue meinen Entscheid aber definitiv nicht. Die Freiheit im Doktorat den Fragen nachzugehen, die mich wirklich interessierten, jeden Tag von sehr smarten Leuten etwas zu lernen und die intrinsisch motivierten Kolleginnen und Kollegen waren insgesamt sehr bereichernd. Und aktuell am IFZ kann ich Forschung und Praxis verknüpfen und erst noch mit einem grossartigen Team zusammenarbeiten.

Für was hast Du eine Schwäche? Ich ziehe kurze Geschichten in allen (aus meiner Sicht hochrelevanten) Details in die Länge. Meine Partnerin fordert jeweils direkt die kurze Version, wenn ich zu einer Geschichte ansetze.

Welches war der schlimmste Job, den Du jemals hattest? Glücklicherweise hatte ich nie einen schlimmen Job. Ich muss aber immer wieder schmunzeln, wenn ich an meinen ersten Schülerjob zurückdenke: Jedes Jahr war ich in den Sommerferien als Handlanger auf Baustellen unterwegs. Obwohl ich handwerklich zwei linke Hände habe, erstaunte es mich doch immer sehr, wie man mich trotzdem Tag für Tag irgendwie beschäftigen konnte. Wenig verwunderlich war eine meiner Aufgaben, dass ich Getränke und Snacks für alle besorgte. Heute bin ich wieder in der Bau- und Immobilienbranche tätig. Zum Glück jedoch für alle Beteiligten und für die Sicherheit der Gebäude vertiefe ich mich am Schreibtisch in Daten und analysiere Märkte. Trotzdem war die Zeit auf dem Bau für mich sehr spannend und ich kam dadurch mit den unterschiedlichsten Menschen in Kontakt.

Zum Schluss noch: 1. Süss oder salzig? Salzig. 2. Outdoor oder Gym? Outdoor. 3. Sommer oder Winter? Sommer. 4. Kino oder Netflix? Kino. 5. LinkedIn oder Instagram? TikTok 😉

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