17. September 2012

Asset Management,

Financial Markets,

Forschung und Dienstleistung,

IFZ in den Medien,

Kolumne

Eine unlimitierte Geldflut wie nur einmal im Leben

von Prof. Dr. Maurice Pedergnana
Dozent und Studienleiter am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Wenn wir etwas nur einmal erleben, ist es umso schwieriger, dies einzuordnen. Eine von den Zentralbanken zwar nicht koordinierte, aber praktisch parallele Geldmengenausweitung, wie sie derzeit stattfindet, haben die heutigen Entscheidungsträger noch nie in ihrem Leben jemals erfahren. In den USA werden in den nächsten Jahren von der Zentralbank Federal Reserve (Fed) unlimitiert Anleihen aufgekauft, um das Zinsniveau so tief wie möglich zu halten. Der Leitzins wird in den nächsten drei Jahren praktisch null betragen. In der stagnierenden, hoch verschuldeten Wirtschaft sollen tiefe Zinsen die Bau- und Investitionstätigkeit ankurbeln und damit indirekt die Arbeitslosigkeit verringern. Denn in einer Bevölkerung von 244 Millionen gehen gerade noch 140 Millionen (58,3%) einer  regelmässigen Erwerbsarbeit nach; viele Nichterwerbstätige haben die Suche nach einem Job aufgegeben und erscheinen in den gängigen Arbeitslosenstatistiken nicht mehr.

 

Die weitere Neuverschuldung des Staates ebenso wie die Aushebelung der Verfassung mit der Schuldenobergrenze, die demnächst überschritten wird, werden in Kauf genommen. In Europa sieht es mit der Geldpolitik im einheitlichen Markt mit 27 Ländern und über 500 Millionen nicht viel besser aus. Alle Staaten machen Defizite. In Deutschland sind sie zwar am geringsten, aber selbst in Hochkonjunkturjahren vorhanden. Bei den Franzosen war in den letzten 50 Jahren prinzipiell nichts anderes gemacht worden als neue Schulden, egal, wie sich das Regierungslager zusammengesetzt hat.

 

Aber noch schlimmer sind heute, nebst kleineren Staaten, die grossen Volkswirtschaften Italien und Spanien dran. Deshalb hat die Europäische Zentralbank beschlossen, unlimitiert ein- bis dreijährige Staatsanleihen aufzukaufen, um gegen jede marktwirtschaftliche Logik «ungerechtfertigt hohe» Schuldzinsen zu drücken.

Interesse geweckt?
Lesen Sie weiter – die gesamte Kolumne von Prof. Dr. Maurice Pedergnana aus der Zentralschweiz am Sonntag finden Sie hier

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:

Studierende von Fachhochschulen, Universitäten oder Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH) mit einem Bachelor-Abschluss können ihr Studium an der Hochschule Luzern fortsetzen. Die so genannten konsekutiven Master verbinden praxisrelevante Inhalte mit solider wissenschaftlicher Forschung. Die Master-Studiengänge richten sich an engagierte Studierende, die ihr Profil vertiefen und schärfen wollen.

Erfahren Sie hier alles Wissenswerte über den MSc Finance & Banking – für allfällige Fragen steht Ihnen die Studienleitung gerne zur Verfügung. 

Kommentare

0 Kommentare

Kommentar verfassen

Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.