25. März 2013

Controlling,

IFZ in den Medien,

Kolumne

Je besser die Zahlungsfähigkeit, desto höher die Verluste?

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von Prof. Dr. Marco Passardi
Dozent und Projektleiter am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Die Rechnungslegung eines Unternehmens – der breiten Öffentlichkeit z.B. bekannt in Form von bebilderten Geschäftsberichten – ist nichts anderes wie eine Art «Spiegel»: In Form von Zahlen wird dargestellt, wie gut oder schlecht es dem Unternehmen im abgelaufenen Jahr ergangen ist. Momentan flaut die Saison der Berichterstattung wieder etwas ab; die meisten Unternehmen haben ihre Zahlen offen gelegt, die öffentliche Empörung über Managementgehälter gipfelte in der Annahme der Minder-Initiative (und im Wegzug von Daniel Vasella in die USA). Nun müssen sich die Unternehmen ihrem Aktionariat stellen; die Frühlingszeit ist traditionell die Zeit der Generalversammlungen.Verwaltungsrat und Geschäftsleitung sind mitunter auch gefordert, ihren Aktionären die publizierten Zahlen zu erklären. Dass dies nicht immer gleich einfach ist, zeigen die jüngst veröffentlichten Zahlen der Schweizer Grossbank UBS. Eigentlich ist es ja einfach: Die UBS war 2008/2009 in einer veritablen Krise, musste sogar vom Staat gerettet werden – dass dannzumal die Zahlungsfähigkeit, die sogenannte Bonität der Bank, nicht gerade die Beste war, erstaunt nicht. Ebenso wenig überraschend ist es, dass sich die Bonität seither wieder verbessert hat und die Bank wieder auf eigenen Füssen stehen kann.

 

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Die von der UBS praktizierte Rechnungslegung – es handelt sich um angelsächsische Standards namens IFRS (International Financial Reporting Standards) gehen mit diesem Umstand speziell um. Im abgelaufenen Jahr 2012 verbesserte sich die Bonität der Bank. Dies drückte sich unter anderem dadurch aus, dass die Marktwerte der UBS-Schulden stiegen – ein eigentlich erfreulicher Umstand, den sich Länder wie Griechenland oder Italien sehnlichst wünschen. Die Buchhaltung der UBS geht damit aber nicht so um, wie dies intuitiv zu erwarten wäre: Stieg im Jahr 2012 der Marktwert der eigenen Schulden, so führte dies in den Büchern der UBS zu einem Anstieg des Fremdkapitals.

Interesse geweckt?
Lesen Sie weiter – die gesamte Kolumne von Prof. Dr. Marco Passardi aus der Zentralschweiz am Sonntag finden Sie hier hier

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IFRS – Finanzberichte besser verstehen
Tagesseminar am Institut für Finanzdienstleistungen
Freitag, 13. Mai 2013 von 08.45 bis 16.45 Uhr
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Kommentare

1 Kommentare

venkat rao

26. März 2013

Herr Professor, Sie haben recht dass die unsinnige Bilanzierungsregeln zu den Abschreibungen geführt haben. Aber noch absurder war es mitten in der Finanzkrise, als viele Banken darunter auch UBS Milliarden-Buchgewinne auf eigene Anleihen gefeiert haben wegen der gestiegenen Gefahr der eigenenen Insolvenz! Ohne diese 'nicht existierenden' Buchgewinnen wären die Banken damals noch viel schchlechter gestanden. Ich kann mich auch nicht entsinnen, dass eine einzige Bank damals darüber beschwert hatte. Und merkwürdigerweise, auch nicht die Wissenschaft!

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