30. Oktober 2013

Compliance Management,

IFZ in den Medien,

Weiterbildung

Kickbacks: Zermürbungstaktik der Banken

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von Prof. Dr. Monika Roth
Dozentin und Studienleiterin am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Knapp ein Jahr nach dem Retrozessionen-Urteil des Bundesgerichts spielen die meisten Schweizer Banken weiter auf Zeit. Das Bundesgericht hatte Ende Oktober 2012 entschieden, dass Finanzhäuser Provisionen, die sie beim Verkauf von Finanzprodukten von Anbietern erhalten haben, an Kunden mit Vermögensverwaltungsmandaten herausgeben müssen. Während sich Anwälte positionieren und das Verhalten der Banken als Verzögerungstaktik anprangern, bereiten sich Finanzhäuser zunehmend auf eine Geschäftswelt ohne Retrozessionen vor. Die meisten Institute äussern sich sehr zurückhaltend zu ihren Plänen, andere haben jedoch bereits reagiert.

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Unterdessen schiessen die Spekulationen über die Auswirkungen des Bundesgerichtsurteils ins Kraut. In Medienberichten ist die Rede davon, dass die Finanzhäuser milliardenhohe Beträge an die Kunden zurückzahlen müssten. Gemäss dem Anlagefondsverbands SFAMA werden dabei oft ungenaue, tendenziell viel zu hohe Zahlen genannt. Der Verband rechnet mit einem Gesamtvolumen der Retrozessionen von CHF 3 Mrd. pro Jahr. Veranschlage man den Anteil der diskretionären Vermögensverwaltung beispielsweise auf 10%, so gehe es bei den vom Bundesgerichtsurteil betroffenen Retrozessionen nicht um Milliarden, sondern um rund CHF 300 Mio. pro Jahr. Milliarden ergäben sich erst, wenn man die Retrozessionen rückwirkend über die Jahre addiere.

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