Prof. Dr. Monika Roth: Freiheit ist über Silber und Gold

Prof. Dr. Monika Roth, Studienleiterin und Dozentin im Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Wie viel Anpassung ist nötig und sinnvoll? «Man soll seine Seele nie verkaufen», schreibt Prof. Dr. Monika Roth in ihrer aktuellen Kolumne zum Thema «Konsens und Anpassung».

Im Innenhof des Basler Rathauses steht auf einer Freske: «Freiheit ist über Silber und Gold». Freiheit umfasst Verantwortung und Nachdenken: Selber denken macht frei –und ist nie gratis zu haben. Josi Meier, eine grossartige Politikerin, hat es auf den Punkt gebracht: «Andere leisten sich eine Jacht oder ein Pferd, ich leiste mir eine eigene Meinung, das ist etwa gleich teuer.»

Man soll seine Seele nie verkaufen – aber genau das machen die opportunistischen Entscheidträger in Politik und Wirtschaft in Bezug auf den Finanzplatz Schweiz und sein Verhältnis zum Ausland. Man redet nur noch über Steuern und tut so, wie wenn Schwarzgeld beziehungsweise Steuerhinterziehung die Gründe seien, weshalb die im Ausland Steuerpflichtigen ihr Geld in der Schweiz deponieren. Man passt sich um der Akzeptanz und Anpassung willen einem bestimmten ausländischen beziehungsweise internationalen Tenor an. Dabei geht vollkommen unter, dass es vielen Menschen um die Privatsphäre (tönt es auf Englisch klarer?: Privacy ist gemeint), um Schutz vor Erpressung oder Enteignung, um Schutz vor Willkür geht. Es geht um Menschen, nicht um Steuerfahndung. Hier wäre ein «Je pense, donc je suisse» (Ben Vautier) gefordert.

Hier finden Sie den ausführlichen Artikel, erschienen in der Luzerner Zeitung.

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