18. Juli 2017

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Prof. Dr. Monika Roth: Wenn Eltern das Geld der Kinder verbrauchen

Prof. Dr. Monika Roth: Wenn Eltern das Geld der Kinder verbrauchen

von Prof. Dr. Monika Roth, Dozentin und Studienleiterin im Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Es ist so, dass es immer wieder Fälle gibt, bei denen bei Betroffenen und in der Öffentlichkeit das Verständnis für die Arbeit und für Entscheide von Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (Kesb) fehlt. Diese Behörden haben eine nicht einfache Aufgabe und sind oft angriffigen Polemiken ausgesetzt. Aber man greift auch gerne auf sie zurück, vor allem, wenn man selbst oder ein nahestehender Mensch speziellen Schutz braucht.

Oft geht es dabei ums liebe Geld. Ich rede nicht von den Enkeltrickbetrügern, wo Kundenberater und Schaltermitarbeiter von Banken speziell gefordert sind, allfälligen Missbrauch zu erkennen, sondern vom Umgang mit Kindesvermögen, also Vermögen, das ausdrücklich auf den Namen eines Kindes lautet. Die Eltern können, was vielen nicht bekannt ist, nicht einfach machen, was sie wollen. Die Kesb erhält nur sporadisch überhaupt von Kindesvermögen Kenntnis und erfährt daher nur selten von Problemen in der allgemeinen Verwaltung von solchen Vermögen, das auf Konten liegt oder in Wertschriften angelegt ist.

Es kommt in der Praxis immer wieder vor, dass ein Elternteil Geld von einem solchen Konto abhebt und die Bank dies einfach zulässt. Würden Banken (und Postfinance) konsequent, wie es eigentlich Pflicht wäre, unterbinden, dass eine erziehungsberechtigte Person Kindesvermögen ohne Bewilligung der Kesb beziehen kann, wäre das in diesem Zusammenhang einzig wirklich relevante praktische Problem gelöst (und staatliches Handeln überflüssig). Eine Meldung an die Kesb bräuchte es nicht einmal. Es reicht bereits, wenn die Eltern nicht umsetzen können, was gesetzlich klar verboten ist.

Ein trockenes Thema, nicht besonders spritzig – aber vielleicht grad recht in der Sommerpause, wo so mancher Geld in den Ferien ausgibt nach dem Motto: Man gönnt sich ja sonst nichts … Und wo Emotionen mit Blick auf die nationale Kesb-Initiative in den Medien hochkochen.

Die ausführliche Kolumne von Prof. Dr. Monika Roth in der Luzerner Zeitung finden Sie hier.

 www.hslu.ch/ifz-Weiterbildung

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