15. November 2023

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Dr. Carlo Pugnetti – Cyber Risk Management meine neue Herausforderung

Dr. Carlo Pugnetti – Cyber Risk Management meine neue Herausforderung
Dr. Carlo Pugnetti lehrt und forscht in der Assekuranz am IFZ.

Dr. Carlo Pugnetti ist seit dem 1. August 2023 als Dozent und Projektleiter am IFZ tätig. Sein Forschungsgebiet ist das Verhalten von Assekuranz-Kunden und -Kundinnen, insbesondere die Veränderungen, die durch Technologien oder Generationswechsel entstehen. Dabei haben in letzter Zeit das Cyber-Risikoverhalten und die Erwartungen gegenüber Versicherern an Bedeutung gewonnen.

Im Interview verrät uns Dr. Carlo Pugnetti welche drei Bücher ihn am meisten beeinflusst haben, was ihn an seinem Job interessiert und wie sein Berufsalltag aussieht.

Einen Tag in Deinem Berufsalltag, was würden wir erleben? Das ist stark unterschiedlich. Wenn ich im «Berater»-Modus bin, führe ich vor Ort bei Partnern viele Einzelgespräche und Workshops durch. Im «Schreib»-Modus lese ich in der Regel zwei bis drei Tage, strukturiere meine Gedanken und schreibe dann zwei bis drei Tage ungefähr 12 Stunden oder mehr. Im «Unterricht»-Modus überlege ich mir genau die Choreografie des Unterrichts.

Was interessiert Dich an Deinem Job? Ich habe grosse Freiheiten in meinem Job und die Flexibilität bei der Arbeitszeiteinteilung schätze ich sehr. Gleichzeitig beschäftige ich mich gerne mit zukunftsweisenden Themen wie Insurance und Cyber Risk Management. Wichtig ist mir auch eine gute Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung zwischen Kollegen und Kolleginnen.

Was motiviert Dich? Mich motivieren neue Aufgaben und die Anerkennung für eine erfolgreiche Umsetzung. In meiner Karriere hatte ich oft das Glück und die Gelegenheit neue Aufgaben zu übernehmen. Wie zum Beispiel die Analyse der Entwicklung globaler Versicherungsmärkte bei der Allianz, die Neuausrichtung einer Versicherung als CEO hier in der Schweiz oder die Entwicklung eines Forschungsprogramms über «Anforderungen an und Verhalten von Versicherungskunden/-innen». Am IFZ darf ich die Verantwortung für das CAS Cyber Risk Management übernehmen, was für mich als «Neuer Mitarbeiter» zugleich eine Herausforderung und eine riesige Freude ist.

Es gibt verschiedene Freizeitaktivitäten, die ich sehr gerne mache: Sportarten wie Schwimmen und Skifahren und Strategiespiele, um geistig aktiv zu bleiben.

Wie gelingt Dir eine gute Work-Life-Balance? Wenn ich ehrlich sein muss, bin ich damit (noch) nicht so erfolgreich. Am Anfang meiner Karriere war ich sehr viel unterwegs und habe auch viel am Wochenende und am Abend gearbeitet. Wir sind auch mehrfach umgezogen: nach Italien, Österreich, Deutschland, Frankreich, in die USA und zuletzt in die Schweiz. Ich habe das fast nie als stressig empfunden, da die Arbeit mir grossen Spass gemacht hat. Für meine Familie war das mit Sicherheit etwas schwieriger. Aber ich hatte das grosse Glück, dass sie das immer mitgemacht hat. Mit der Seniorität kam auch zunehmende Flexibilität und Kontrolle über den eigenen Terminkalender. Ich arbeite noch viel an Randzeiten, das liegt hauptsächlich daran, dass ich abends deutlich konzentrierter und effizienter arbeite. Dafür kann ich mir freie Tage im Kalender organisieren.

Wie sieht Dein Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag aus? Ich brauche erst etwas Zeit, um nach einem produktiven Arbeitstag zuhause anzukommen. Anschliessend essen meine Frau und ich gemeinsam, gehen spazieren und tauschen uns aus. Wirkt jedes Mal!

Mein persönliches Mission Statement in einem Satz: Die Situation etwas besser zu verlassen, als ich sie vorgefunden habe.

Die wichtigste Lektion Deines Berufslebens? Bei der Allianz, einer grossen Organisation, bin ich «politisch» aufgewachsen. Dort habe ich gelernt, wie wichtig es ist, ein Ziel zu haben, selbst etwas zu leisten und Koalitionen zu bilden, um Ressourcen freizusetzen. Das funktioniert nur, wenn du ehrlich und zuverlässig bist, und Kollegen und Kolleginnen dir vertrauen. Behandele die Leute als Individuen, schütze deine Mitarbeitenden und schenke ihnen Vertrauen.

Welche 3 Bücher haben Dich am meisten beeinflusst?

  • Niente e Così Sia von Oriana Fallaci. Dieses Buch habe ich zu Hause gefunden, als ich ungefähr 12 oder 13 Jahre alt war. Es handelt vom Vietnamkrieg aus Sicht der zivilen Bevölkerung.
  • Der Meister und Margarita von Michail Bulgakow. Der Kampf des Genies und der Kreativität gegen die Bürokratie.
  • Der Peloponnesische Krieg von Thukydides. Die Athener ziehen in den Krieg, um alle Kriege zu beenden.

Was hast Du für eine Schwäche? Ich bin ziemlich ehrgeizig. Ich sollte es vielleicht etwas ruhiger angehen.
… und Focaccia – ich muss Focaccia immer sofort aufessen.

Zum Schluss noch: 1. Süss oder salzig? Nur salzig. 2. Outdoor oder Gym? Weder noch. Schwimmbad. 3. Hund oder Katze? Hund. Retriever sind immer froh, dich zu sehen. 4. Strand oder Berge? Strand im Sommer und Berge im Winter. 5. Tee oder Kaffee? Espresso!!!

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