Effektive Organisationen arbeiten kollaborativ und überwinden das Silodenken. Besonders schwierig stellt sich dies zwischen Management und Design heraus. Hier gilt es Brücken zu bauen und «fremde Gefilde» zu erschliessen.
Der Sinn und Zweck einer Brücke ist es, zwei Seiten miteinander zu verbinden, die die Natur eigentlich voreinander getrennt hatte. Um eine solche Trennung auf Dauer zu überwinden, erfanden wir die Brücke: Anfänglich einfach nur um die Füsse trocken zu halten, später um tiefe Gräben, gefährliche Trassen oder andere Kluften zu überwinden. Denn die Alternative ist ein ewig langer Umweg, oder schlichtweg das Abbrechen der Reise.
Wie in der Natur ist auch in der Organisation eine Kluft so lange kein Problem, bis man schnell und effektiv von einer ‚Seite‘ zur anderen gelangen muss. Vor allem die Kluft zwischen den Verwaltern und den Gestaltern in einer Organisation ist eine, die so tief, breit und unwägbar ist, dass viele sich nicht trauen, über sie eine Brücke hinweg zu bauen. Nicht nur sind die Seiten grundverschieden, hinzukommt, dass beide sich nicht verbinden wollen: Die Kluft, die sich zwischen ihnen befindet, scheint sie nicht zu stören.
Organisationen funktionieren jedoch bekanntlich besser, wenn die verschiedenen Funktionen und Abteilungen integriert zu Werke gehen: Nicht maschinenhaft, sequentiell und hierarchisch, sondern organisch, simultan und kollaborativ. Das Silodenken zu überwinden, gehört, neben der Steigerung des Mitarbeiterengagements, zu den grössten Herausforderungen in Organisationen. Jedoch sind die zentralen Abteilungen, wie HR, Strategie oder Markenmanagement, die man hierfür unterstützend einsetzt, leider ebenso Silo-Gebilde, wie alle anderen auch.
Was es braucht, sind Verbindungen und nicht weitere Abteilungen!
Designmanagement ist eine solche Verbindung im Unternehmen. Entweder wird sie vom Ufer der Designer aus errichtet, oder das Management legt den Grundstein – Ziel des Designmanagements ist, den Austausch beider Seiten schnell und ohne Verlust fliessen zu lassen um so die Effektivität zu steigern.
Optimal für den Bau ist es, wenn auf beiden Seiten der Wunsch nach einem Übertritt vorhanden ist und man entsprechend von beiden Seiten bauen kann. Dies erfordert jedoch umfassende Koordination und Brückenbauer, die Unterschiede ausgleichen und Kurswechsel auffangen können, damit die «passende» Verbindung geschaffen werden kann.
Für eine optimale «Brücke» zwischen Design und Management muss eine Organisation auf drei Ebenen ansetzen.
Falls Sie also im Unternehmen einen Brückenbau in Arbeit sehen, und nicht erkennen warum, urteilen Sie nicht zu schnell. Womöglich sind es Designmanager, die in weiser Voraussicht eine Verbindung schaffen. Die Kluft, die sie damit überwinden, ist nur für viele eben nicht sichtbar: Erst wenn man über die fertige Brücke geht, sieht man, wie tief der Abgrund wirklich ist!
Ab Januar 2018 bietet die Hochschule Luzern den CAS Design Management an. Teilnehmende lernen den Einsatz von Design-Aktivitäten im Unternehmen oder in Agenturen zu konzipieren, planen, argumentieren und zu koordinieren. So sind sie in der Lage, Design als essentielle und strategische Unternehmenskompetenz zu entwickeln, zu implementieren und zu leiten und Unternehmen einen Wettbewerbsvorsprung zu verschaffen.
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