Die Digital Analytics versprechen Methoden zum Heben der Datenschätze. Das Interesse an entsprechenden Weiterbildungsangeboten ist gross, das zeigt eine Studie der Hochschule Luzern. Welche Analyse-Werkzeuge die Digital-Szene besonders interessieren und was man damit findet, lesen Sie hier.
Das Faszinierende am digitalen Marketing und Business ist, dass jeder Mausklick auf Websites und jede Wischbewegung auf mobilen Geräten aufgezeichnet werden kann. So fallen bei den vielen Customer Journeys auf Websites und in Apps grosse Datenmengen an, die systematisch ausgewertet werden können, ja müssen, will man im digitalen Zeitalter nicht im Blindflug unterwegs sein. Die Datensammlerei sollte dabei kein Selbstzweck sein, sondern zur Erreichung von Geschäftszielen beitragen. Studien zeigen, dass Unternehmen ihre Marketingziele – wie etwa die Gewinnung, Bindung und Entwicklung von Kunden beziehungsweise der Abverkauf von Produkten – eher erreichen, wenn sie Digital Analytics professionell betreiben.
Im digitalen Zeitalter werden Daten zu einem zentralen Produktions- und Erfolgsfaktor von Unternehmen und der Bedarf an analytischen Kompetenzen in der Wirtschaft steigt spürbar. Da Digital Analytics ein relativ neuer und sich stark entwickelnder Fachbereich ist, gibt es trotz hoher Nachfrage kaum Weiterbildungsmöglichkeiten. Zwei Drittel der 504 von der Hochschule Luzern befragten Fachspezialisten und -spezialistinnen beurteilen das bisherige Weiterbildungsangebot im Digital Analytics als schlecht oder mangelhaft und drei Viertel interessieren sich für eine solche Weiterbildung (vgl. Abbildung 1).
Die Digital-Fachkräfte wurden gefragt, zu welchen Themen sie sich weiterbilden möchten (vgl. Abbildung 2).
Am meisten interessierte das Thema Conversion Optimierung, also alle Methoden und umgesetzten Handlungsmassnahmen, die im Website, Digital Marketing und Business Management zu einer höheren Zielerreichung führen. Das Konversionsziel im E-Commerce ist meist der Online-Kauf und es hat sich im Bereich Marketing, Web und User Experience eine neue Disziplin etabliert, die sich mit der Conversion Rate beschäftigt.
Weiterer Brenn- und Interessenspunkt ist Big Data Analytics sowie die Integration und Verknüpfung von Digital-Analytics-Daten mit weiteren Unternehmensdaten (wie ERP-, Produkt- und Kundendatenbanken). Hierzu werden Rohdaten aus Digital-Analytics-Cloudlösungen, wie zum Beispiel Google oder Adobe Analytics, über Schnittstellen direkt auf den Server eines Unternehmens abgezogen und mittels Big-Data-Technologien wie Hadoop integriert und – mit Methoden des Data Engineering wie Python oder R – weiterverarbeitet.
An dritter Stelle stand ein klassisches Thema der Datenwirtschaft, die Management- und Entscheidungsunterstützung. Die Daten, welche Analysten, Data Scientists oder Data Manager aufbereiten, sollen dem Marketing, dem Vertrieb und der Geschäftsführung dazu helfen, bessere Entscheidungen zu treffen und das digitale Geschäfts zu steuern.
Die Befragten, welche im E-Commerce arbeiten, interessieren sich beim Shop Analytics besonders dafür, wie anhand von Digital-Analytics-Daten Erkenntnisse und Handlungsmassnahmen zur Optimierung des Online Marketing & Sales abgeleitet und gewinnbringend genutzt werden.
Das Thema Web Mining (ein Teilgebiet des Data Mining), bei welchem statistische Analysemethoden zur «Gewinnung der Goldnuggets» zur Anwendung kommt, stösst bei zahlreichen Befragten genauso auf hohes Interesse wie A/B-Testing beziehungsweise multivariate Testing. Bei diesen Tests werden verschiedene Varianten von Design-, Text-, Banner- oder Webseitenkomponenten auf möglichst hohe Klick- und Konversionsraten getestet und optimiert.
Bei zunehmenden Komplexitäten und Spezialisierungen im Analytics haben die Fachbereiche und Führungskräfte die Erwartung, dass komplexe analytische Sachverhalte, Zusammenhänge und die Werte verschiedener Metriken und Kennzahlen anschaulich und verständlich visualisiert und (intern) kommuniziert werden können. Daher wollen sich einige der Analytiker und Marketers auch im Visual Analytics und Reporting weiterbilden.
Das Institut für Kommunikation und Marketing IKM schliesst zusammen mit dem Departement Informatik diese Lücke und bietet ab März 2018 erstmals den Weiterbildungskurs CAS Digital Analytics in Marketing an. Er richtet an alle «Digital Worker», welche im Alltag mit Daten zu tun haben und deren Potenzial voll ausschöpfen wollen.
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