Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn sie an «Sharing Smart Cities» denken? Ich denke dabei an eine Stadt, die mit Daten, Sensoren und künstlicher Intelligenz hantiert. Eine Stadt, in welcher Ampeln selbständig Stau vermeiden, in der die Leute aus ihrem Coworking-Space heraus arbeiten, mit Uber von A nach B kommen und vielleicht ihre Einkäufe per Drohne geliefert bekommen. Bei Sharing denken viele von uns an AirBnB, Mobility und Publibike.
Der Sharing Smart Cities Summit am 14. Januar 2020 hat eindrücklich aufgezeigt, dass Smart viel mehr als Strassenlaternen mit WLAN und Sharing mehr als das Teilen eines Fahrrades heissen kann. Denn smarte Technologien und Sharing findet man auch in unerwarteten Bereichen. Zwei dieser Sharing-Highlights zeige ich Ihnen in meinem Blogartikel auf.
Smartness ist beispielsweise in der Landwirtschaft der Zukunft zu finden: Sharon Brown zeigte auf, wie neue Technologien dabei helfen können, die Ernährung der Menschheit von morgen sicherzustellen. Dabei lernten wir beispielsweise Indoor-Gärten kennen, die ihre Beleuchtung und Bewässerung selbst steuern und mit Besitzer/innen per App kommunizieren können.
Solche Gärten sollen die Bevölkerung wieder für die Herkunft ihrer Nahrung sensibilisieren. Ein Wandel in der Landwirtschaft ist nötig, kann aber nur geschehen, wenn die Stadtbevölkerung Landwirtinnen und Landwirte dabei unterstützt. Hier sehe ich grosse Parallelen zum Sharing-Monitor: Auch geteilte Gärten könnten zu dieser Sensibilisierung beitragen und Foodsharing-Initiativen sorgen dafür, dass weniger in der Landwirtschaft produzierte Lebensmittel weggeworfen werden.
Sharing ist uns auch in Paula Llulls Vortrag begegnet. Sie zeigte auf, wie Kunst Städte lebenswerter machen kann und wie Technologie und Sharing Künstlerinnen und Künstlern als Ressource für ihre Arbeit dienen. Sharing begegnet uns zum Beispiel im BlindWiki, einem Kunstprojekt, mit dem Tonaufnahmen per GPS-Daten einem Ort zugeordnet werden können.
Nutzende können solche Aufnahmen machen und über eine App mit der Community teilen. Die so entstandene Karte ist voll von erzählten Erlebnissen und Umgebungen zum Anhören. Für blinde und sehbehinderte Menschen ist das Projekt eine Gelegenheit, über die Barrierefreiheit von Städten zu diskutieren, Erfahrungen mit Anderen zu teilen, und ihre Alltagseindrücke für eine sehende Bevölkerung hörbar zu machen. Man findet dort beispielsweise Hinweise auf Kreuzungen, an denen die taktilen Markierungen fehlen, oder auf Museen, die spezielle Führungen für Blinde und Sehbehinderte anbieten. Diese geteilten Erfahrungen helfen auch Sehenden, sich Gedanken über Barrieren zu machen.
Immer wieder kommen Unternehmen, Startups, Nonprofits und Privatpersonen auf erstaunliche Ideen für Plattformen, Angebote und Initiativen. Das Schöne an der Sharing-Landschaft ist für mich, dass sie so vielseitig sein kann und immer wieder überrascht. Von Ideen über Autos hin zu Werkzeugen, oder sogar Kunst, alles kann durch Teilen an Wert gewinnen.
Der Sharing Smart Cities Summit wurde im Rahmen unserer Forschung zum Thema Sharing-Monitor Schweiz durchgeführt. Weitere Informationen zum Event und Blogbeiträge zum Thema Sharing finden Sie auf www.sharing-monitor.ch
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