Im Rahmen des CAS Digital Analytics in Marketing an der Hochschule Luzern hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, als Qualifikationsschritt 1 einen Blogbeitrag zum Thema zu verfassen. Livia Arnold, Autorin des folgenden Blogbeitrags, beschäftigte sich eingehend mit der effektiven Nutzung von UTM-Parametern.
Wer die Erfolge der unterschiedlichen Social-Media Kampagnen, Ads, Postings und Verlinkungen messen will, ist auf ein systematisches Kampagnentagging mittels UTM-Parameter angewiesen. Warum? Was sind UTM-Parameter und wie werden sie eingesetzt? Was muss bei der Umsetzung bedacht werden und wie werden die Daten aus Google Analytics gelesen?
Google Analytics protokolliert alle Seitenzugriffe. Dabei wird die Quelle und das dafür verwendete Medium ermittelt. In Google Analytics gibt es nur drei Standarddefinitionen, wie Nutzer:innen auf eine Webseite gelangen können; organic, referral und none. Ein grosser Teil der Webseitenzugriffe kann weder einer organischen Suche noch einer Verlinkung zugeordnet werden. Diese Webseitenzugriffe werden also unter none gespeichert. Ziel ist es mittels UTM-Parameter ein grosser Teil dieser (direct)/(none) einer Kampagne zuzuordnen und so die Seitenzugriffe durch weitere Medien messbar zu machen.
Fall 1: | Ein Nutzer kommt über eine Suchmaschine, dann steht im Medium organic. |
Fall 2: | Ein Nutzer kommt über einen Link, dann steht im Medium referral. |
Fall 3: | Ein Nutzer kommt über (direct)/(none), das Medium kann nicht zugeordnet werden. |
Das Kürzel UTM steht für Urchid Tracking Module. Eine URL kann mit Parametern ergänzt werden. Die Parameter geben Auskunft über die Kampagne, die Platzierung und den Zweck des verwendeten Links. Dank diesen Informationen kann Google Analytics ein Link identifizieren und ihn einer Quelle sowie einem Medium zuordnen. Infolgedessen sind Rückschlüsse über den Erfolg einer Kampagne möglich. Ein UTM-Parameter ergänzt einen Link, ohne dabei den Inhalt zu verändern. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese auch ohne Third-Party-Cookies funktionieren. Höchste Zeit also UTM-Parameter in Ihrem Unternehmen einzusetzen.
Mit folgenden 5 UTM-Parameter kann eine URL ergänzt werden:
Quelle (utm_source): Hier wird definiert, über welche Quelle Nutzer:innen auf die Webseite kommen. Beispiele: blog, facebook, google, instagram, linkedin, newsletter,…
Medium (utm_medium): Es wird definiert, welche Art von Marketingkanal für die Kampagne genutzt wurde. Webseitenbesucher:innen können über unterschiedliche Medien Quellen erreichen. Beispiele: cpc, email, organic, post, referral, social, video, qr-codes,…
Kampagne (utm_campaign): Jede Kampagne wird mit einem spezifischen Namen versehen. Es erklärt, welches Ziel mit der jeweiligen Werbung erzielt werden soll. Beispiel: blogeintrag.märz23., newsletter.märz23., sommersale.23., neuheit.märz2023., gutschein.johanna.april23.,…
Keyword (utm_term): Dank unterschiedlicher Keywords können Kampagnen, die ansonsten gleich sind, (alle anderen Parameter identisch) überprüft, getestet und miteinander verglichen werden. Da die Gestaltung dieser Tags frei ist, können hier auch Zielgruppen erfasst oder Daten aufgenommen werden. Beispiel: marke.matratze.soft., kissen.soft., fans25-35.,…
Anzeigeninhalt (utm_content): Mittels dieses UTM-Parameters kann das Element identifiziert werden, auf das Nutzer:innen in einer Anzeige oder eines Mediums geklickt haben. Ist eine Anzeige mit mehreren Links versehen, kann herausgefunden werden, welcher dieser Links am häufigsten angeklickt wurde. Beispiel: blog.schlaf.neuheit., facebook.schlaf.neuheit.,…
In Google Analytics 4 werden 3 neue Parameter für die Auswertung der Kampagnen bereitgestellt. Die Parameter können aktuell aber noch nicht genutzt werden.
Quellplattform (utm_source_platform): Dieser Parameter informiert über die Quellplattform einer Kampagne.
Format (utm_creative_format): Mittels dieses UTM-Parameters werden Informationen über die Formatgrösse der Werbekampagne gespeichert. So können Bildgrösse oder Videoformate abgespeichert werden.
Werbetaktik (utm_marketing_tactic): Wenn eine Werbetaktik verfolgt wird, kann diese in einem eigens dafür konzipierten Parameter festgelegt werden.
Wie so oft ist gute Vorbereitung alles. Besonders wenn Kampagnen von einem Team geleitet werden, macht es Sinn, die unterschiedlichen Parameter gemeinsam zu definieren. Nur wenn alle Teammitglieder mit den einheitlichen Tags arbeiten, ist die Grundlage für eine genaue Kampagnenanalyse geschaffen.
In dem von Google zur Verfügung gestellten «Campaign URL-Builder» können URLs mit UTM-Parameter erstellt werden. Wenn alle URL-Parameter im URL-Builder definiert sind, wird durch einen Klick auf «senden» die URL generiert. Wenn Ihnen die generierte URL zu lang ist, kann ein URL-Kürzer verwendet werden. Diese URL kann dann kopiert und als Link eingesetzt werden.
Sobald die UTM-Parameter hinterlegt sind, beginnt das Tracking. Wie folgt können Sie im Google Analytics (GA4) Konto Ihre Daten einsehen: Akquisition → Kampagnen → Alle Kampagnen. Stellen Sie den von Ihnen gewünschten Zeitraum ein und filtern Sie nach Quelle oder Medium. So können Sie die Daten herauslesen, die Sie analysieren möchten.
Nur durch das Kampagnentracking mittels UTM-Parameters können Sie herausfinden, welche der unterschiedlichen Kanäle den wertvollsten Traffic auf Ihrer Webseite generiert. Beginnen Sie aber nicht willkürlich UTM-Parametern einzusetzen, sondern überlegen Sie sich zuvor eine optimale Strategie. Sobald Ihre Strategie besteht, nutzen Sie UTM-Parameter für all Ihre URLs und tracken Sie den Einsatz in einem Dokument. Werten Sie die Daten in Google Analytics aus. So treffen Sie Ihre Entscheide auf Basis von Daten und können Kanäle mit mehr Traffic bevorzugen und bei zukünftigen Kampagnen weiter ausbauen.
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