In einer Welt voller Unsicherheiten wird strategische Krisenkommunikationsbereitschaft zum Erfolgsfaktor. Dr. Albena Björck zeigt, warum ein klarer Unternehmens-Purpose, krisenbewusste Führung und eine integrative Denkweise essenziell sind, um Unternehmen widerstandsfähig zu machen. Eine schweizweite Studie betont die Bedeutung der Verknüpfung von Krisenmanagement mit strategischen Führungsprozessen.
In der heutigen Zeit, geprägt von zahlreichen Krisen und den Erfahrungen aus der COVID-19-Pandemie, ist die Vorbereitung auf Krisen ein zentraler Punkt auf der Agenda des Managements. Um Risiken und Krisen proaktiv zu bewältigen, brauchen wir eine strategische Perspektive. Die Einbindung von Krisenmanagement und Kommunikation in strategische Führungsprozesse steckt jedoch noch in den Anfängen. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass der Unternehmens-Purpose, seine Kultur und ein krisenbewusstes Top-Management eine zentrale Rolle spielen.
Krisen sind unvorhersehbare und komplexe Ereignisse, die Organisationen grundlegend verändern können. Unternehmen sehen sich zunehmend Unsicherheiten und eskalierenden Risiken gegenüber. Die Liste möglicher Krisen reicht von Produktrückrufen, Hackerangriffen und Gesundheitskrisen bis hin zu klimabedingten Naturkatastrophen, geopolitischen Spannungen oder Führungsversagen. Die COVID-19-Pandemie hat die Verwundbarkeit unserer Gesellschaften verdeutlicht.
Eine Krise stellt die Vorbereitung, Widerstandsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit eines Unternehmens auf die Probe. Die meisten Unternehmen werden jedoch von einer Krise überrascht, weil es an systematischer Vorbereitung fehlt. Für Vorstände und Managementteams ist die Krisenvorbereitung zu einer wichtigen Aufgabe geworden. Selbst die am besten vorbereiteten Unternehmen werden mit Krisen konfrontiert und es gibt selten eine perfekte Reaktion. Die Fähigkeit, eine Krise zu bewältigen und dabei Fehler zu vermeiden, wird durch präventive Maßnahmen bestimmt.
Empirische Studien zur (strategischen) Krisenbereitschaft sind rar. In einer schweizweiten Studie wurde der aktuelle Stand bei Krisenkommunikationsexperten abgefragt. Die Datenerhebung umfasste Interviews mit Kommunikationsberatern und eine Umfrage mit über 200 Fachleuten für Unternehmenskommunikation.
Die strategische Krisenkommunikationsbereitschaft wird erreicht, wenn Krisenmanagement und Kommunikationsvorbereitung in den strategischen Planungsprozess integriert sind. Der Prozess muss von der Kommunikation und vom Management getrieben sein und starke Unterstützung des Top-Managements haben. Wichtig ist das Bewusstsein für Krisen von Führung und Mitarbeitern als Teil der Unternehmenskultur.
Die vollständigen Studienergebnisse erscheinen in Björck A. & Gadgil M. (in print, 2025). „Strategic Crisis Communication Readiness – Definition and Challenges in Business Practice”; in: Diers-Lawson A., Meissner F., Schwarz A., Ravazzani S. (Ed.), Risk and Crisis Communication in Europe: A Definitive Guide to Pan-European Scholarship and Practice, Routledge.
Die Ergebnisse werden zudem im Rahmen unseres Weiterbildungsprogramms CAS Strategic and Corporate Communication präsentiert und diskutiert.
Dozentin, Forscherin und Beraterin Strategisches Management und Kommunikation
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