Eveline Pigeat ist Teamleiterin Kommunikation bei der Tertianum Gruppe, die für Senior:innen Wohn- und Pflegezentren an 100 Standorten in der Schweiz anbietet und 7000 Mitarbeitende beschäftigt. Vor fast zehn Jahren hat sie den CAS Internal and Change Communication absolviert. Nun zieht die 46-jährige anlässlich der 20. Durchführung dieses CAS im ersten Halbjahr 2026 Bilanz: Inwieweit hat sich diese Weiterbildung gelohnt? Was hat sich seitdem verändert?
Das CAS war von Anfang bis Ende geprägt von spannenden Ansätzen, inspirierenden Referentinnen und Referenten sowie praxistauglichen Modellen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der gelungene Ausgleich zwischen Theorie und praktischer Anwendung. Die fundierten Modelle als theoretische Basis und ihre Umsetzung anhand realer Beispiele und Fallstudien bildeten ein stabiles Fundament, auf das ich bis heute immer wieder zurückgreife.
«Der CAS Internal and Change Communication ist praxisnah und wirkt nachhaltig. Somit ist er eine wertvolle Grundlage, um die Kommunikation mit Mitarbeitenden wirkungsvoll, zielgruppengerecht und menschlich zu gestalten.»
Während des ersten Qualifikationsschritts im CAS konnte ich gemeinsam mit drei anderen Teilnehmenden ein Kommunikationskonzept für die Einführung eines Intranets bei der Privatklinikgruppe Hirslanden entwickeln. Es war spannend zu erleben, wie sich das theoretisch Gelernte direkt in der Praxis umsetzen liess – eine wertvolle und sehr praxisnahe Lernerfahrung. Mitgenommen habe ich auch, dass es wichtig ist, die Perspektive der internen Zielgruppen einzunehmen – insbesondere deren Emotionen im Change-Prozess – und diese Zielgruppen gezielt zu definieren.
Eine zentrale Erkenntnis ist, wie wichtig eine klare Führungskommunikation und eine funktionierende Kaskade für ein Unternehmen sind. Die interne Kommunikation kann die Führungskräfte dabei mit geeigneten Werkzeugen unterstützen, damit sie wichtige Themen wirkungsvoll mittragen und vermitteln können. Zudem spielt die Evaluation mittels KPIs eine Rolle, um den Erfolg der internen Kommunikation messbar zu machen und ihre Bedeutung innerhalb der Organisation zu stärken.
In den letzten zehn Jahren hat sich die interne Kommunikation durch Digitalisierung und neue Kanäle stark verändert. Mitarbeitende sind heute wichtige Botschafter:innen oder auch Corporate Influencer – etwa auf LinkedIn. Zudem sind die Grenzen zwischen interner und externer Kommunikation nicht mehr so trennscharf. Darum sind authentischer Dialog und digitale Plattformen wichtig, um Mitarbeitende aktiv einzubinden und zielgruppengerecht zu kommunizieren.
Insgesamt bin ich nun seit 17 Jahren im Gesundheitswesen tätig – zunächst im Spitalwesen und heute in der Langzeitpflege. Was mich dabei besonders reizt, ist der Mensch im Zentrum der Arbeit: Es ist nah am Leben und gleichzeitig sehr sinnstiftend. Trotz unterschiedlicher Bereiche sind die kommunikativen Herausforderungen ähnlich geblieben. Vor allem die Frage, wie wir unsere vielfältigen internen Zielgruppen erreichen, bleibt spannend: vom Grossteil der Mitarbeitenden, die nicht am PC arbeiten – wie in der Pflege, Küche, Hauswirtschaft oder im technischen Dienst – bis hin zu den Mitarbeitenden in der Administration und den Führungskräften. Die optimale Balance in der Kommunikation zu finden, ist für mich immer wieder eine lohnende Herausforderung.
Seit der Einführung einer neuen, zentralen Kommunikationsplattform vor zwei Jahren, die sowohl als Mitarbeitenden-App als auch als Desktop-Intranet genutzt wird, haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Knapp 90% unserer Mitarbeitenden sind bereits registriert und nutzen die Plattform täglich aktiv. Diese hohe Registrierungsrate hat uns selbst überrascht! 🙂
Entscheidend ist der vielfältige Mix aus zentralen Informationen, nützlichen Inhalten, Gamification-Elementen und Möglichkeiten zum Teamaustausch. Durch den kontinuierlichen Ausbau der App gelingt es uns, alle Zielgruppen – also auch die ohne festen PC-Arbeitsplatz – gut zu erreichen und in die interne Kommunikation einzubinden.
«Ich empfehle den CAS ICC. Denn Herausforderungen wie Digitalisierung, die Einbindung von Non-Desk-Workern und der Wandel durch KI und Social Media erfordern neue Ansätze. Und diese werden im CAS vermittelt.»
Vor drei Jahren habe ich auf der VOICES – eine der grössten Konferenzen für Unternehmenskommunikation im DACH-Raum in Berlin – eine ehemalige CAS-Teilnehmerin wiedergetroffen, und wir kamen sofort ins Gespräch. Das hat mich wahnsinnig gefreut. Es sind genau diese Begegnungen, die im beruflichen Alltag wertvoll sind: Man merkt, dass man mit ähnlichen Herausforderungen kämpft, im selben Boot sitzt. Und oft entstehen dadurch neue Ideen und frische Perspektiven.
Ich würde den CAS allen empfehlen, die in der internen Kommunikation tätig sind – unabhängig von Branche oder Position. Gerade angesichts des rasanten digitalen Wandels und Themen wie Fake News oder Künstlicher Intelligenz ist es wichtiger denn je, Kommunikationswissen mit einem klaren Verständnis für den Menschen im Wandel zu verbinden. Denn am Ende steht immer der Mensch im Zentrum – mit seinen Emotionen, Sorgen und Bedürfnissen. Der CAS bietet dafür nicht nur praxisnahe Modelle und Werkzeuge, sondern auch neue Perspektiven, um Kommunikation bewusst, empathisch und wirksam zu gestalten.
Der Beitrag zeigt, wie praxisnah und nachhaltig der CAS Internal and Change Communication wirkt – besonders im Kontext des Gesundheitswesens, wo interne Kommunikation komplex, sinnstiftend und nahe am Menschen ist. Herausforderungen wie Digitalisierung, die Einbindung von Non-Desk-Workern und der Wandel durch KI und Social Media erfordern neue Ansätze, die im CAS vermittelt werden. Der CAS wird als wertvolle Grundlage empfohlen, um Kommunikation wirkungsvoll, zielgruppengerecht und menschlich zu gestalten.
Teamleiterin Kommunikation bei Teritanum und Absolventin CAS Internal and Change Communication
Eveline Pigeat ist seit 17 Jahren in leitenden Funktionen als Kommunikationsspezialistin im Gesundheitswesen tätig. Seit April 2025 ist die 46jährige als Teamleiterin Kommunikation verantwortlich für die interne und externe Kommunikation der Tertianum Gruppe. Das Unternehmen unterhält Wohn- und Pflegezentren für Senior:innen an 100 Standorten in der Schweiz, für die 7000 Mitarbeitende arbeiten.
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