Der Weg aus der Schuldenfalle: wie weit ist es noch?

In den USA und Europa haben sowohl private Haushalte als auch der Staat in den vergangenen 60 Jahren ihre Verschuldung laufend erhöht, ab der Jahrtausendwende fast explosionsartig. Um wieder auf einen gesunden Wachstumspfad zu kommen, müssen die Schulden auf ein vernünftiges Mass zurückgeführt werden. Dies wurde für Privathaushalte 2008 durch die Finanzkrise schockartig eingeleitet. Für die Staatshaushalte sind politische Massnahmen notwendig. Wie weit sind die verschiedenen Länder in diesem Prozess des «delveraging» bisher gekommen? Eine Studie von McKinsey, die den aktuellen Prozess mit der Sanierung von Schweden und Finnland in den 90er Jahren sowie Korea in 1997 vergleicht, kommt zum Schluss, dass die USA in diesem Prozess am weitesten fortgeschritten sind und bereits ab Mitte/Ende 2013 wieder auf einen Wachstumspfad zurückfinden könnten. In Europa hat der Entschuldungsprozess noch kaum stattgefunden.

Die historische Evidenz zeigt, dass die Muster jeweils ähnlich waren: Bank-Deregulierung führte zu tiefen Zinsen und Geldmengenausweitungen, was wiederum zu Immobilien- und anderen Asset-Blasen führte. Nach dem Kollaps setzte jeweils ein 5-7 Jahre dauernder «deleveraging-Prozess» ein, bis die Volkswirtschaften wieder auf einem vernünftigen Schuldenlevel waren und damit ein nachhaltiges Wachstum einsetzen konnte. In der Regel sinkt die Verschuldung bei Privathaushalten und Firmen sehr schnell, während die Staatsschulden erst in einer späteren Phase, wenn die Wirtschaft wieder zum Wachstum zurückfindet signifikant zurückgehen.

Erfahrungsgemäss sollten folgende fünf Fragen die Basis für die Gesundungsprogramme bilden:

• Wie stabil ist das Bankensystem?
• Finden strukturelle Reformen statt?
• Steigen die Exporte?
• Finden private Investitionen statt?
• Stabilisiert sich der Immobilienmarkt?

Das sind gleichzetig die Leitlinien und Ansatzpunkte für staatliche Massnahmen.

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