6. Januar 2020

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Ein Blick in die Zukunft der Studentenwohnheime

Ein Blick in die Zukunft der Studentenwohnheime

Wie wirken sich die stagnierende Entwicklung in Zürich und die starke Angebotsausweitung in Lausanne auf die zuvor positive Entwicklung der Studentenwohnheime aus? Welche Städte folgen welchen Trends? Wie sieht das typische Studentenwohnheim aus und welche Leistungen bietet es? Diese und weitere Fragen beantworten wir in unserem Blick in die Zukunft der Studentenwohnheime in der Schweiz.

JLL hat im vergangenen Jahr in einem Marktüberblick die wichtigsten Kennzahlen zum Thema Studentenwohnheime zusammengefasst. Dabei wurde der aktuelle Bestand analysiert und den jüngsten Prognosen vom Bundesamt für Statistik zur Entwicklung der Anzahl von Studierenden gegenübergestellt. Zusätzlich wurden die aktuell grössten Betreiber sowie die neusten Projekte miteinander verglichen.

Zürich vs. Lausanne

Zürich verfügt mit ca. 8.450 Betten über die grösste Kapazität an Studentenunterkünften. Relativ betrachtet offeriert Lausanne jedoch mit nur 4.400 Betten insgesamt 13.2% der Studierenden eine Unterkunft im Studentenwohnheim und belegt somit noch vor Zürich (12.7%) den ersten Platz.

JLL prognostiziert bis zum Jahr 2022 ein Wachstum in Lausanne von insgesamt +5.2%, während die Entwicklung in Zürich mit +0.1% eher stagniert. Das starke Wachstum in Lausanne wird geprägt durch die Fertigstellungen der Projekte Vortex, Campus Santé sowie durch die Erweiterung des EHL Campus.

Trendentwicklung bis 2022 nach Städten

Ausweitung des Angebots:

Lausanne (+5.2%), Luzern inkl. Rotkreuz (+2.9%), Neuchatel (+1.4%), Fribourg (+1.2%), St. Gallen (+1.0%), Genf (+0.7%), Basel (+0.5%) und Bern (+0.5%), Zürich inkl. Winterthur (+0.1%).

Minderung des Angebots:

Rapperswil (-0.3%), Chur (-0.2%) , Lugano (-0.2%), Brugg-Windisch (-0.1%) .

Insgesamt rechnet JLL bis zum Jahr 2022 mit einer schweizweiten zusätzlichen Ausweitung um 3.700 Betten und einer Steigerung der Versorgung um 1.3% auf insgesamt 11.1%. Zu den grössten Projekten in der Deutschschweiz zählen die geplanten Studentenunterkünfte in Luzern Süd/Kriens auf dem Eichhof Gebiet und im Schweighof Quartier.

Die grössten Betreiber im Überblick

Die folgenden drei Anbieter bewirtschaften zusammen fast die Hälfte des Gesamtbestandes und können somit zu den grössten Betreibern in der Schweiz gezählt werden:

Die WOKO agiert als privatrechtliche Organisation und fokussiert sich vor allem auf Zürich, während das Juwo insbesondere in Regionen ausserhalb von Zürich (Campus Zug-Rotkreuz, Universe 9/Campus Horw) stark erweitert. Das Juwo ist Eigentümerin von 13 Liegenschaften in der Stadt Zürich, welche jedoch nur 6.0% der Gesamtmieterschaft beherbergen. Auf Platz 3 folgt die FMEL, welche sich auf Studentenunterkünfte in Lausanne fokussiert. Bis zum Jahr 2022 soll sich die Kapazität an Betten durch die Neubauten Vortex und Campus Santé nahezu verdoppeln.

Abbildung 1: Grösste Betreiber von Studentenwohnheimen in der Schweiz (JLL, 2019)

Studentenwohnheime im Vergleich

Die folgende Übersicht zeigt die aktuelle Ausgestaltung der untersuchten Studentenunterkünfte Binz111, Silo Bleu, La Residence Neuchatel, Les Arsenaux und MUSIC BOX. Fokussiert werden neben der Lage auch die Kapazitäten, Austattungen, Zimmerpreise sowie die Eigentümer- und Betreiberinformationen.

Abbildung 2: Stundentenwohnheime im Vergleich (JLL,2019)

Laut JLL gehören vor allem Highspeed-Internetanschlüsse und Veloabstellplätze zu der Standardausrüstung eines Studentenwohnheims. Auf Allgemeinküchen wird hingegen zunehmend verzichtet, was zu höheren Ausbaukosten und einer reduzierten Fläche für Beherbergungen von Studierenden führt. Auf der anderen Seite kann die Zufriedenheit der Bewohner durch ein geringeres Konfliktpotenzial gesteigert werden. Zudem ist auch ein Bad en Suite mit eigener Dusche und WC bei Studierenden sehr gefragt. Möblierte Wohnheimzimmer ziehen vor allem internationale Studierende an. Anbieter versuchen das Differenzierungspotential durch grosszügige Gemeinschaftliche Begegnungsflächen, Lounges, Dachterrassen oder Fitnessräume auszuschöpfen. Alle vorgestellten Studentenunterkünfte werden stark nachgefragt und sind aktuell sehr gut vermietet.

Für weiterführende Informationen verweisen wir auf den Fachartikel «Studentenwohnheime in der Schweiz – Marktüberblick 2019» von JLL.

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