15. Juni 2020

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Höhere Renditeerwartungen im Ausland

Höhere Renditeerwartungen im Ausland

Die erwarteten Renditen sind nicht der Hauptgrund für Auslandsinvestitionen. Dennoch werden sie trotz der Core-Strategie in der Regel optimistischer eingeschätzt als bei inländischen Immobilieninvestitionen. Die Risikostreuung des Portfolios spielt eine wichtige Rolle und ermöglicht den Zugang zu neuen Märkten. Die risikoaverse Anlagestrategie für ausländische Investitionen scheint sich bereits fest etabliert zu haben und könnte in Zukunft zu vermehrten Investitionen in ausländische Immobilien führen.

Von Rosalie Basten, Hochschule Luzern

Die Hochschule Luzern hat in Kooperation mit EY Real Estate Schweiz zu Beginn des Jahres eine Studie zum Thema Auslandsinvestitionen im Immobiliensektor durchgeführt. Die Ergebnisse beruhen auf den Antworten von rund 55 befragten Schweizer Unternehmen der Immobilienwirtschaft (Februar – März 2020). Die befragten Unternehmen bilden einen repräsentativen Querschnitt der Schweizer Immobilienwirtschaft mit einem Fokus auf Pensionskassen (38,4 %) und Versicherungen (27,7 %). Insgesamt betrug der Gesamtwert der Kapitalanlagen der vertretenen Umfrageteilnehmer mehr als CHF 488,5 Mrd. Im Folgenden werden die Kernergebnisse der Asset Management Survey 2020 Studie präsentiert.

Diversifikation gilt als wichtigstes Motiv für Auslandsinvestitionen

Insgesamt 95,3% der Teilnehmer gaben an, aus Diversifikationsgründen Auslandsinvestitionen in Betracht zu ziehen. Weitere ausschlaggebende Motive für eine Investition in Auslandsimmobilien sind der Zugang zu neuen Märkten (75%) sowie eine Erhöhung der Rendite (66,6%). Auch der Anlagedruck stellt für einige institutionelle Investoren ein Motiv zur Investition im Ausland dar. Der derzeitige Anlagedruck, welcher aus dem Negativzinsumfeld resultiert, hat jedoch nur bedingt Einfluss auf die Risikoneigung der institutionellen Investoren.

Höhere Renditeerwartungen im Ausland trotz Core-Strategie

Im Hinblick auf ausländische Investitionen steht derzeit die Core/Core+-Strategie im Mittelpunkt des Interesses: 41% der Befragten wollen ihren Investitionsanteil in Core/Core+-Immobilien sogar erhöhen. Die Mehrheit der Befragten hat nicht die Absicht, ihre Investitionsstrategie in Zukunft zu ändern.

Sowohl in der Schweiz als auch im Ausland beabsichtigen Investoren die Immobilienquote tendenziell eher zu erhöhen, selten zu verringern. Dabei werden in der Schweiz direkt gehaltene Immobilien und im Ausland indirekte Immobilieninvestitionen fokussiert.

Die Renditeerwartungen sind bei ausländischen Immobilienanlagen mehrheitlich höher als in der Schweiz. Der Grossteil der Befragten erwartet bei Auslandsinvestitionen Renditen zwischen 4-6 %.

Renditeerwartungen für ausländische Immobilieninvestitionen (E+Y, Asset Management Survey 2020)

Aktuelle Entwicklungen wirken sich auf die Motive und Renditeerwartungen aus

Hauptgrund für Auslandsinvestitionen ist die Möglichkeit zur Diversifikation. Auch wenn im Ausland teilweise eine höhere Rendite zwischen 4-6% erwartet wird, ist diese nicht ausschlaggebend für die Investitionsentscheidung. Im Gegensatz zur Erschliessung neuer Sektoren, ist für Investoren vor allem der Zugang zu neuen Märkten von Bedeutung. Grundsätzlich sind Schweizer Pensionskassen und Versicherung bei Auslandsinvestitionen eher risikoavers und bevorzugen eine sichere Core-Strategie bzw. indirekte Immobilieninvestitionen.

Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass die Erkenntnisse zu Beginn des Jahres und damit noch vor der Covid-19-Pandemie gewonnen wurden. Inzwischen haben sich die Märkte durch Covid-19 stark verändert und die zu Beginn des Jahres gewonnen Erkenntnisse sind nur teilweise aktuell. Die Auswirkungen der Pandemie lassen sich noch nicht abschätzen und könnten sich auf die Motive und Renditeerwartungen von institutionellen Investoren auswirken. Auf der Immobilienkonferenz am 17. September 2020 werden verschiedene Trends mit den Marktteilnehmern diskutiert.

Für weiterführende Informationen verweisen wir auf die Studie: Asset Management Survey 2020

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