Lampenfieber, dein Freund und Helfer?
Herzrasen, kalte Hände, schweres Atmen, zittrige Finger. Das Ganze begleitet von finsteren Gedanken: Lampenfieber ist ein stiller, oftmals akzeptierter Begleiter vieler Musikkarrieren. Die gute Nachricht: Es gibt Tricks, um den unangenehmen Symptomen entgegen zu wirken! Studierende der Hochschule Luzern erzählen uns, wie sie mit der Nervosität vor Auftritten und Prüfungen umgehen.
Lampenfieber gehört zum Alltag vieler Musikkarrieren. Es gibt wohl kaum einen Musiker oder eine Musikerin, der/die die sich im Leben noch nie mit Lampenfieber auseinandersetzen musste. Doch: Eigentlich ist Lampenfieber keine negative, sondern eine positive und natürliche Reaktion auf die Aufführungssituation – und kann, richtig kanalisiert, unterstützend wirken. Es verleiht uns ausserordentliche Kräfte, Energie und stärkere Fokussierung. Und es erlaubt uns bei einem Auftritt, einer Prüfung oder einem Vortrag die maximale Leistung zu erbringen.
Die gute Nachricht ist: Man kann lernen, mit Nervosität umzugehen und das Lampenfieber in einem Bereich zu halten, welche Höchstleistungen ermöglicht. Wie man dieses Ziel erreicht, ist so individuell, wie die Gestaltungsmöglichkeiten einer musikalischen Aufführung. Strategien und Übungen, die effektiv diesem Zweck dienen, kann man in vier Bereiche einteilen:
- Mentales Training
- Körperarbeit
- Regelmässige Fitness und Bewegung
- Selbstbewusstseinsförderung
Empfohlen ist eine Kombination von Strategien aus zwei oder mehr dieser Bereiche, gekoppelt mit soliden und effizienten Übungsmethoden.
Tipps von aktuellen und ehemaligen Studierenden
Chiara Schönfeld, Sängerin
Mir hilft dann meistens dieser kleine Ego-Booster: Nimm dir kurz vor dem Auftritt zwei bis drei Minuten Zeit und stelle dich in eine sogenannte «High-Power-Pose». Mach dich so gross wie möglich, hebe die Arme hoch wie ein Sieger und verharre in dieser Haltung. Du kannst auch ein bisschen dazu tanzen, wenn dir danach ist.
Cinzia Catania, Sängerin
Am meisten hilft mir, wenn mich meine Bandkollegen mit lustigen Anekdoten unterhalten und mich zum Lachen bringen und wir herumblödeln, damit ich kurz vergesse, dass ich ja gleich auf die Bühne muss. Wenn ich allein bin und ich wirklich stark Lampenfieber habe, hilft bei mir nur noch eine Atemübung, die ich aus dem Yoga kenne, um meinen hohen Puls und das hohe Atmen zu beruhigen und normalisieren. Bei dieser Übung versuche ich zuerst, die Ausatmung länger zu machen als üblich und dann folgen einige Luftstösse durch die Nase. Zum Schluss halte ich die Luft so lange wie möglich an und komme so zur Ruhe. Manchmal hilft bei mir auch Kaffee.
Mirjam Scherrer, Saxophonistin
Mir hilft mentale Vorbereitung am meisten. Auf der Bühne fühle ich mich nur dann wohl, wenn ich mich körperlich aber auch vor allem psychisch wohl fühle. Vor dem Auftritt stelle ich mir die Konzertsituation mehrmals vor, gehe die Abläufe im Kopf durch und probiere möglichst viele positive Gedanken zu sammeln (egal was für welche).
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