Der 2012 gegründete Verein Walk-in Closet Schweiz verknüpft nachhaltiges Handeln mit einem lustvollen Erlebnis und bietet allen Interessierten Alternativen selbst aktiv zu werden. Slow Fashion ist angesagt: Anstatt unreflektiert bei Modeketten wie H&M und Zara einzukaufen, legen immer mehr Konsumenten Wert auf Nachhaltigkeit in der Mode. Die Frühlingsreihe 2017 ist gestartet. An zehn verschiedenen Standorten lautet das Motto: Tauschen statt Kaufen.
Die erste Walk-in Closet Kleidertauschbörse wurde im Jahr 2011 als Praxisprojekt im Rahmen des Studiums der Soziokulturellen Animation durchgeführt. Die heutige Vereinspräsidentin Jennifer Perez absolvierte dazumal ein Praktikum bei infoklick.ch. Menschen auf die Folgen vom Kleiderkonsum aufmerksam zu machen, Alternativen zu bieten und das Image von Kleidertauschbörsen aufzupeppen waren erste Ziele. Die erste Walk-in Closet Kleidertauschbörse stiess bei jungen Erwachsenen aus der ganzen Schweiz auf grosses Interesse, so dass in darauffolgenden Jahren in mehreren Schweizer Städten, Freiwillige aktiv wurden. Sie organisierten mit dem Coaching vom Walk-in Closet Team Kleidertauschbörsen. Unter diesen Freiwilligen auch ich. Als Soziokulturelle Animatorin möchte ich Menschen animieren, Begegnungen schaffen sowie auf wichtige gesellschaftliche Themen aufmerksam machen.
Seit es Walk-in Closet Kleidertauschbörsen gibt, können nicht mehr getragene Kleidungsstücke, nachhaltig nutzbar gemacht werden. Der riesige begehbare Kleiderschrank macht seinem Namen alle Ehre: T-Shirts, Blusen, Jacken, Schuhe, Accessoires, Schmuck, Pullis, Kleider, Jeans – wer sucht, der findet. Die Kleidertauschbörsen von Walk-in Closet sind ein Erlebnis. Ein DJ bereichert die Veranstaltung mit gemütlicher Reggae-Musik, die Bar bedient mit Kaffee und Kuchen, eine Näherin bietet für wenig Geld das Aufpeppen von Kleidungsstücken an. In einem separaten Raum mit Spiegeln können die Besucherinnen und Besucher die getauschte Ware anprobieren und deren Qualität überprüfen. Tauschen statt Kaufen – ein Thema, das nicht nur den Einzelnen, sondern eine ganze Gesellschaft angeht.
Dass eine sogenannte Wegwerfgesellschaft auf Dauer nicht nachhaltig sein kann, ist klar. Freiwilligen der Public Eye Regionalgruppe geben vor Ort jede Menge Informationen zum Thema Kleiderkonsum. Jeder ist herzlich dazu eingeladen mitzumachen und den Tropfen auf den heissen Stein zu vergrössern. Ob jung oder alt, jeder kann sich für den nachhaltigen Kleiderkonsum einsetzen.
Der Verein Walk-in Closet Schweiz erhält regelmässig Anfragen von Freiwilligen, welche sich für einen nachhaltigen Kleiderkonsum einsetzten möchten. Der Verein bietet so auf eine niederschwellige Art die Möglichkeit, sich zu engagieren. Mit neuen Freiwilligen und somit neuen Standorten, wird die Bandbreite an Besucherinnen und Besucher grösser, welche auf das Thema «Nachhaltiger Kleiderkonsum» aufmerksam gemacht werden. Ziel ist es, Menschen zu motivieren, aktiv zu werden und nicht blind zu konsumieren.
Der nächste Walk-in Closet findet am Sonntag, 2. April 2017 in Baden statt. Alle Kleidertauschbörsen finden Sie auf der Webseite des Vereins «Walk-in Closet».
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von: Nora Keller
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