Wie zufrieden sind die Jugendlichen in unserer Gemeinde? Wie geht es den alten Menschen in der Gemeinde? Ist das Entsorgungskonzept zufriedenstellend? Welche Bedürfnisse haben die Vereine bezüglich Mehrzweckhalle? Was denken die Leute im Dorf zur neuen Bring-und-hol-Bibliothek? Solche Fragen zu bearbeiten, dazu fehlen den meisten Gemeinden die personellen Ressourcen. Statt eine Befragung durch ein professionelles Büro durchführen zu lassen, kann eine Gemeinde auch Studierende der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit einladen, den Puls bei der Bevölkerung zu fühlen – so wie die Gemeinde Matzendorf in Thal dieses Jahr.
Die 17 Studentinnen und Studenten der Sozialen Arbeit (grossmehrheitlich der Studienrichtung Soziokulturelle Animation) haben in einer intensiven Woche unzählige Interviews geführt, Spaziergänge durchs Dorf unternommen und Schulklassen besucht. An zwei öffentlichen Veranstaltungen haben ihre Erkenntnisse vorgestellt und mit den Matzendörflerinnen und Matzendörflern diskutiert.
Impressionen aus der Projektwoche in der Gemeinde Matzendorf
Was bringt eine «participatory learning and action», kurz PLA genannt? Die Gemeinde bekommt gewissermassen einen Spiegel vorgehalten: wie nimmt man uns wahr? Gibt es Dinge, welche von den einen geschätzt werden, den anderen aber missfallen? Wo liegen die Energien im Dorf? Für welche Themen engagieren sich die Dorfbewohnerinnen und -bewohner? Eine PLA kann den Impuls geben, zu aktuellen Themen der Gemeinde Arbeitsgruppen zu bilden und die brennenden Fragen gemeinsam und partizipativ zu bearbeiten.
Die Studierenden arbeiten in der Studienwoche in Echtzeit und können ihr ganzes Methoden-Repertoire abrufen. Er habe alles brauchen können, was er in den letzten vier Jahren gelernt habe, sagte ein Studierender in Matzendorf in der Evaluationsrunde. Neben Gesprächsführung, Präsentation, Auswertungsmethoden und Animation geht es in der Studienwoche auch um Organisation und Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe, aber auch um Medienarbeit und Dokumentation für verschiedene Zielgruppen.
In Matzendorf gab es ein erfreuliches Medienecho auf den Besuch der Hochschule Luzern:
Was bedeutet Participatory Learning and Action (PLA)? Die Methode kommt ursprünglich aus der Entwicklungszusammenarbeit, wo es darum ging, in relativ kurzer Zeit die Bedürfnisse der Bevölkerung kennenzulernen und die Betroffenen in die Umsetzung von Massnahmen einzubeziehen. Hier gibt es einen guten Überblick zur Methode.
Diese Studienwoche wurde im Rahmen des Bachelor-Moduls «Mit einer Gemeinde Zukunft gestalten» durchgeführt. Arbeiten Sie auf einer Gemeinde oder in einem Quartier? Haben wir ihr Interesse für eine Zusammenarbeit geweckt? Melden Sie sich bei mir (Prof. Simone Gretler Heusser, +41 41 367 48 73, simone.gretler@hslu.ch) gerne gebe ich Ihnen weitere Auskünfte.
von: Simone Gretler Heusser
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