Studium

Nahid Haidari gibt Flüchtlingen eine Stimme

Nahid Haidari gibt Flüchtlingen eine Stimme

Im Rahmen der Abschlussfeier vom 15. September 2022 wurde Nahid Haidari mit dem Student Award ausgezeichnet. Geehrt wurde sie für ihren Einsatz für das Flüchtlingsparlament, das Geflüchteten eine politische Stimme gibt.

Nach der grossen Sommerpause ist auf dem Campus der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit wieder Leben eingekehrt. 206 neue Studierende nahmen das Studium in Angriff. Während die Ausbildung für die einen beginnt, endet sie für die anderen erfolgreich. An der Diplomfeier im Verkehrshaus der Schweiz erhielten 112 Bachelor- und neun Master-Absolventinnen und -Absolventen ihr lang ersehntes Abschlussdiplom. Zudem wurde die Bachelor-Studentin Nahid Haidari für ihr ehrenamtliches Engagement für das Flüchtlingsparlament mit dem Student Award for Excellence geehrt.

Student Award für ausserordentliches Engagement

Jedes Jahr verleiht eine Jury aus Studierenden, Dozierenden, wissenschaftlichen Mitarbeitenden und Alumni den Student Award für ein besonderes Engagement oder eine wertvolle studentische Innovation. In diesem Jahr hatte die Jury die Möglichkeit, sieben spannende Projekte zu bewerten. Die diesjährige Preisträgerin Nahid Haidari setzt sich für Menschen ein, über die viel gesprochen wird, die aber selbst wenig Gehör erhalten.

Haidari ist Studentin der Soziokultur und engagierte sich 2021 als Freiwillige und Kommissionsvorsitzende bei der Ideenfindung und Umsetzung des ersten Flüchtlingsparlaments der Schweiz. Geflüchtete Menschen sind in der Schweiz nicht stimm- und wahlberechtigt und haben auch sonst wenig Möglichkeiten, gehört zu werden. Durch das Flüchtlingsparlament bekommen sie die Chance, ihre Anliegen in die Politik einzubringen. Im Mai 2022 war Haidari als Mitorganisatorin und Koordinatorin des zweiten nationalen Flüchtlingsparlaments tätig und übernahm dort neben anderen Aufgaben auch die Rolle der Moderatorin. Nahid Haidari hat selbst Fluchterfahrung und kam 2012 in die Schweiz.

Der Student Award for Excellence ist mit einem Preisgeld in der Höhe von CHF 1‘000 dotiert und wird von den Alumni Hochschule Luzern gesponsert. Auch im nächsten Jahr wird wieder ein Projekt prämiert, und hoffentlich gibt es wieder viele spannende Bewerbungen.

Zwar wurde nur ein Projekt ausgezeichnet, doch es lohnt sich, alle nominierten Projekte kurz vorzustellen:

Stefanie Boo beseitigt mit «chn.opf» Hürden bei der Beziehungssuche

Das Projekt «chn.opf» unterstützt Singles und Menschen mit einem Beziehungswunsch, andere mit dem gleichen Wunsch zu erkennen. Durch Buttons erkennt das Gegenüber die Beziehungsform und/oder die sexuelle Orientierung. Das erleichtert das gegenseitige Finden im realen Leben.

Malek Ossi setzt sich mit dem «Alarmphone» für Flüchtlinge ein

Malek Ossiengagiert sich in diversen Projekten im Bereich Migrationspolitik: So beispielsweise beim Alarmphone Schweiz, mit dem Flüchtenden in Seenot eine Möglichkeit geboten wird, ihren Hilferuf an die zuständigen Küstenwachen zu übermitteln. Weiter schreibt Malek Ossi für die Papierlosenzeitung und ist Pressesprecher des No-Frontex-Referendumskomitees.

Tatjana Nikolic hat das «Telefon gegen Gewalt» mitentwickelt

Tatjana Nikolic ist Mitinitiantin von TGG – Telefon gegen Gewalt. Es ist eine anonyme, kostenlose Telefonberatung für gewaltbetroffene Frauen, welche zu den Zeiten geöffnet ist, in welchen andere Angebote nicht erreichbar sind.

Markus Flück ist Mitinitiant der Zwischennutzung «VorPark»

Markus Flück ist Mitinitiant und Co-Präsident der Zwischennutzung «VorPark» in Bern Holligen sowie Mitorganisator des «HolligenFest». Die Zwischennutzung schlägt im Quartier eine Brücke von dem, was war, zu dem, was kommt.

Manuela Bader entwickelte das «Ressourcentool der Lebensbereiche» für Menschen mit Beeinträchtigungen

Im Bereich der geschützten Arbeitsplätze ist immer wieder festzustellen, dass Klient/innen mehrheitlich nur beschäftigt werden. Auf dem Weg in eine inklusive Gesellschaft ist es jedoch nötig, betroffene Personen individuell in ihrer Handlungsfähigkeit und Selbstbestimmung zu befähigen. Das „Ressourcentool der Lebensbereiche“ hilft, indem es Menschen mit Beeinträchtigung in verschiedenen Bereichen abholt und ihnen Entwicklungsmöglichkeiten bietet.

Rahel Obrist und Cosima Kehl haben die «Madame Frigo»-Kühlschränke an der Hochschule Luzern eingeführt

Obrist und Kehl haben einen Kühlschrank von Madame Frigo an der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit aufgestellt und unterhalten ihn. Im Kühlschrank können alle ihre Lebensmittel, die sie zu Hause nicht selbst verwenden, anderen kostenlos zur Verfügung stellen und so Food Waste reduzieren.

Von: Roger Ettlin
Veröffentlicht am: 27. September 2022

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