Selbständig arbeiten, Konflikte lösen, auf Augenhöhe kommunizieren, Teamwork fördern – das sind Fähigkeiten, welche in der Sozialen Arbeit wichtig sind. Wie diese erlernt werden, diskutierten Interessierte an der Veranstaltung vom 4. Mai 2023 im Neubad.
Früher waren Berufsprofile starrer und die Anforderungen an einen Job oftmals weniger komplex. In der heutigen Zeit sind wir einem ständigen Wandel ausgesetzt, der gerade auch von Hochschulen neue Wege und Konzepte in der Ausbildung verlangt. Reine Wissensvermittlung reicht längst nicht mehr aus. Welche Lernformen bereiten Studierende auf die Herausforderung von morgen vor? Und welche Fähigkeiten werden in Zukunft gefragt sein?
Diese zentralen Fragen wurden bei der Veranstaltung zum neuen Bachelor der Sozialen Arbeit diskutiert. Der interaktive Nachmittag bot Praxisorganisationen, Studierenden, Dozierenden und Interessierten die Möglichkeit, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Es entstanden fesselnde Fragen, Antworten und Gespräche, die zu neuen Erkenntnissen führten.
In der Sozialen Arbeit steht die Fähigkeit im Umgang mit anderen Menschen im Mittelpunkt. Das neue Studienkonzept legt besonderen Wert auf die Förderung der Zusammenarbeit unter den Studierenden und auf den engen Austausch mit Lernbegleiter*innen aus der Hochschule und der Praxis. Dadurch werden wichtige Fähigkeiten gestärkt und der Mut gefördert, neue Dinge auszuprobieren und aus Fehlern zu lernen.
Die Zusammenarbeit in Gruppen ermöglicht es, verschiedene Fähigkeiten zu erlernen. Dazu zählen beispielsweise die Fähigkeit auf Augenhöhe zu kommunizieren, kooperatives Arbeiten, Kompromisse einzugehen, Empathie, die Kompetenz zu verhandeln, Konflikte zu lösen und Teamwork. Die Zusammenarbeit in Gruppen bietet auch die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven und Meinungen kennenzulernen und anzuerkennen.
Die Struktur des Studiengangs legt grossen Wert darauf, dass die Studierenden von Anfang an die Fähigkeit zum selbstorganisierten Lernen und Arbeiten entwickeln. In den ersten Semestern werden sie dabei noch angeleitet und begleitet, doch im Laufe der Zeit nehmen ihre Freiheiten und ihr eigenständiges Lernen zu. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt des Studiengangs liegt auf der Praxisausbildung und in der individuellen Profilbildung, wobei die praktische Anwendung von Anfang an eng mit einbezogen wird.
Selbstorganisation ist ein zentraler Faktor von innovativen Zusammenarbeitsformen. Auf der Ebene von Organisationen etablieren sich soziokratische Managementformen, in denen Personengruppen selbstorganisiert entscheiden und handeln.
In der Sozialen Arbeit sind auf Selbstorganisation beruhende Ansätze beispielsweise in der offenen Kinder- und Jugendarbeit oder auch in der Soziokultur von Interesse, da sie die Partizipation von Zielgruppen fördern.
Um diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen, entstehen in der Sozialen Arbeit gegenwärtig neue Studiengänge, die an Selbstorganisation ausgerichtet sind. Im Gastbeitrag auf Sozialinfo erfahren Sie, wie die Hochschule Luzern den Studierenden die nötigen Kompetenzen vermittelt, um das Potenzial dieses Ansatzes in sozialen Projekten und Organisationen zum Tragen zu bringen.
Quelle: Martin Heiniger
Im Rahmen ihres Studiums erwerben die Studierenden unter anderem die Fähigkeit, individuelle Entscheidungen in komplexen Situationen zu treffen und sich den zukünftigen Herausforderungen zu stellen. Dies befähigt sie dazu, ihre eigenen Lernprozesse zu steuern und die erforderlichen Kompetenzen zur Bewältigung ihrer beruflichen Aufgaben kontinuierlich zu entwickeln.
Durch eigene Erfahrungen und Herausforderungen in der Praxis haben Studierende die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten eigenständig zu vertiefen und zu erweitern. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Studierenden, der Praxis und den Dozierenden wird von Anfang an gewährleistet. Die Praxisbezogenheit des Studiums wird durch eine intensive Einbindung der praktischen Arbeit und durch Lernbegleiter*innen sichergestellt.
Die Studierenden profitieren von den Strukturen, die ihnen im Rahmen ihres Studiums zur Verfügung stehen. Wenn sie in der Praxis auf eine Situation treffen, die für sie neu und nicht mit vorhandenen Kompetenzen zu bewältigen ist, können sie diese Erfahrung in ihr Studium einbringen und lernen, wie sie angemessen reagieren. Dadurch entsteht ein kontinuierlicher Lernprozess, der es den Studierenden ermöglicht, sich auf realistische Situationen vorzubereiten und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Der neue Bachelorstudiengang in Sozialer Arbeit wird von Studierenden, Dozierenden und Fachkräften aus der Sozialen Arbeit gemeinsam entwickelt. Die Berufsbefähigung ist in diesem Studiengang gewährleistet. Der Fokus liegt aber weniger auf der Wissensvermittlung, sondern primär auf der Fähigkeit, selbstständig zu handeln und das Studium mitzugestalten.
Insgesamt verspricht der neue Bachelor in Sozialer Arbeit eine innovative und praxisnahe Ausbildung für Studierende, die dazu befähigt, aktuelle und zukünftige Herausforderungen in der Sozialen Arbeit zu meistern. Die enge Zusammenarbeit zwischen Studierenden, Praxis und Dozierenden sowie die Möglichkeit zu eigenverantwortlichem Handeln machen den Studiengang zu einem vielversprechenden und in Anbetracht des gesellschaftlichen Wandels notwendigen Bildungskonzept für die Zukunft.
Bachelor in Sozialer Arbeit mit Schwerpunkt neue Konzepte und Innovation
Die Zukunft der Sozialen Arbeit braucht Fachpersonen, die selbstorganisiert neue Konzepte entwickeln und Wissen effizient und zielgerichtet erschliessen. Der Studiengang führt zum anerkannten und berufsbefähigenden Bachelor in Sozialer Arbeit. Er lädt ausdrücklich zu individuellen Ausprägungen und dem Setzen persönlicher Schwerpunkte ein. Die Studierenden entscheiden in der Lerngruppe und individuell, gemeinsam mit Lernbegleiter*innen aus Hochschule und Praxis, wie sie ihr Studium gestalten möchten.
Weitere Informationen zum neuen Studiengang und die Details zur Anmeldung gibt es HIER.
Infoveranstaltung: Am 2. Mai 2024 findet eine interaktive Infoveranstaltung im Treibhaus statt für Interessierte und Praxisorganisationen – Mehr Infos hier.
Weitere Infoveranstaltungen: Übersicht
Von Roger Ettlin
Veröffentlicht: 30. Mai 2023
Kommentare
0 Kommentare
Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.