An der Tagung für Lösungs- und Kompetenzorientierung erkundeten Fachkräfte neue Ansätze in der Beratung. Der Logopäde und Stottertherapeut José Amrein erklärte, wie man mit Humor und Provokation Blockaden durchbricht. Felicitas Marbach-Lang zeigte auf, was Geschichten in unserem Gehirn auslösen.
Die gemeinsame Essenz der beiden Vorträge liegt in der Erkenntnis, dass Humor, Provokation und Geschichten nicht nur Werkzeuge der Kommunikation sind, sondern auch den Weg zu neuen Perspektiven ebnen können. Im Blogbeitrag tauchen wir tiefer in die präsentierten Methoden und Erkenntnisse ein, um die transformative Kraft von Lachen und Erzählungen in der Beratung und im Alltag zu beleuchten. Neben den Vorträgen boten auch lehrreiche Workshops spannende Erkenntnisse zu Humor und Geschichten in der Beratung.
José Amrein setzt Humor und Provokation gezielt ein, um seinen Klienten und Klientinnen neue Perspektiven zu eröffnen. Seine Hauptarbeit liegt im Bereich der Stottertherapie, wo sein Ziel darin besteht, das Selbstvertrauen zu stärken und das Stottern zu reduzieren. Dabei greift er auf vielfältige Methoden wie Provokation, Spiegeln, Neckereien und Übertreibungen zurück. Er betont, dass Humor selbst in vermeintlich ernsten Situationen Brücken zum besseren Verständnis schafft.
«Ich staune manchmal selber, wie frech ich mittlerweile bin», sagt Amrein. Er unterstreicht, dass der lösungsorientierte Ansatz in stetigen, kleinen Schritten vorwärtsführt, während der provokative Ansatz in kurzer Zeit zu grossen Veränderungen führen kann.
Besonders geeignet ist der Einsatz von Humor und Provokation bei Denkblockaden, festgefahrenen Situationen oder wenn die Situation für eine Person hoffnungslos erscheint. Amrein betont dabei die Wichtigkeit von Feingefühl, um sicherzustellen, dass der Humor nicht verletzend ist.
Wichtige Aspekte in der Beratung mit Humor und Provokation:
In der verbalen Kommunikation ist José Amrein frech und direkt, jedoch immer mit einem wohlwollenden nonverbalen Ausdruck. Der gute Draht zu seinen Klientinnen und Klienten ist für Amrein der Schlüssel zum erfolgreichen Einsatz von Humor und Provokation in der Beratung.
Der Vortrag von Felicitas Marbach-Lang entführte uns in die faszinierende Welt der Neuronen und deren Verbindung zu Geschichten. Dabei verdeutlichte sie, wie unser Denken unmittelbar auf unsere Gefühle einwirkt und wie das geschickte Ansprechen von Emotionen eine Steigerung der Denkleistungen bewirken kann.
Mit anschaulichen Bildern und klaren Beispielen zeigte Marbach-Lang, dass unser Gehirn in Bildern denkt und dass Geschichten unsere Wahrnehmung beeinflussen. Sie betont, dass Geschichten unsere Fähigkeit fördern, über mögliche Welten nachzudenken, und uns somit ermöglichen, unsere eigene Realität aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Dieser Perspektivenwechsel bietet uns die Gelegenheit, in «anderen» Welten zu üben, ohne uns tatsächlichen Gefahren auszusetzen.
In einem Fazit unterstrich Marbach-Lang die Kernpunkte:
In den Workshops gaben erfahrene Fachpersonen faszinierende Einblicke in die Lösungs- und Kompetenzorientierung. Alle Unterlagen zu den Workshops und Vorträgen finden Sie hier: Unterlagen zur Fachtagung
Die Tagung bot nicht nur Möglichkeiten zum Wissenserwerb und -austausch, sondern schuf auch Raum für persönliche Gespräche und humorvolle Momente. Beim Kennenlernen, Austauschen und Auffrischen von alten Bekanntschaften wurden gemeinsame Erfahrungen geteilt und neue Perspektiven gewonnen.
Von: Roger Ettlin
Bilder: Sarah Zumerle
Veröffentlicht: 30. Oktober 2023
CAS Soziale Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen
Das CAS-Programm Soziale Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen verbindet die Psychopathologie mit den Methoden der Sozialen Arbeit. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem professionellen Umgang mit typischen Herausforderungen wie fehlender Krankheitseinsicht, Selbstgefährdung und der interdisziplinären Kooperation.
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Der Nutzen von Projekten im Kontext der Sozialen Arbeit ist unverkennbar. Nachhaltige Projekte legen ihren Fokus auf die Initiierung, die partizipative Entwicklung, die Begleitung und die Verankerung von Veränderungen im Sozial-, Gesundheits- und Bildungsbereich.
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