Die Bachelor-Arbeit von Laura Wyss und Laryssa Wolf untersucht den Einfluss digitaler Medien auf die Entwicklung von Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren. Es zeigt sich, dass die Eltern eine entscheidende Rolle bei der Nutzung von Handy, TV und Computer einnehmen.
In einer Gesellschaft, in der die Nutzung digitaler Medien omnipräsent ist, steht die Frage nach deren Einfluss auf die frühkindliche Entwicklung im Fokus der Arbeit der beiden ehemaligen Bachelor-Studentinnen. Laura Wyss, heute im Sozialdienst in Huttwil tätig, und Laryssa Wolf, Heilpädagogin an einer Regelschule, setzten sich in ihrer Arbeit mit der Schnittstelle von sozialen Medien und Sozialer Arbeit auseinander.
Die Initialzündung für ihre Arbeit fand während einer Blockwoche statt, die dem Thema «Soziale Medien in der Sozialen Arbeit» gewidmet war. Laura Wyss erinnert sich: «Ich finde es sehr interessant, welchen Einfluss digitale Medien auf Kinder haben. Was macht es mit ihrer Entwicklung? Ich hatte mein erstes Handy mit 15 Jahren, und heute sieht man Kinder mit dem Smartphone bereits im Kinderwagen.»
Im Mittelpunkt ihrer Überlegungen stand der Einbezug der Eltern. Besonders in der Schulsozialarbeit stellt sich die Frage, ob Eltern in die Verantwortung einbezogen werden sollten. Die beiden Absolventinnen stellten fest, dass die Soziale Arbeit vor einem Dilemma steht. Laryssa Wolf betont: «Die Eltern sind sehr wichtig, aber wie erreicht man sie?»
Es zeigt sich, dass es schwierig ist, die Eltern für die Auswirkungen digitaler Medien auf ihre Kinder zu sensibilisieren. Es existieren zahlreiche Angebote für Eltern, und es wäre von grosser Bedeutung, dass diese mehr genutzt würden und die Eltern sich der Folgen des Medienkonsums ihres Nachwuchses bewusster wären.
Denn Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren, die exzessiv Medien konsumieren, neigen zu Bewegungsmangel, was wiederum Probleme in der Fein- und Grobmotorik verursachen kann. Als Beispiel heben die beiden Frauen hervor, dass ein Tablet die Feinmotorik im Vergleich zu einer einfachen Barbiepuppe viel weniger fördert. Die Absolventinnen unterstreichen zudem die Problematik, dass Kinder die Inhalte der genutzten Medien nicht richtig einschätzen können.
Als Tipps für Betreuungspersonen und Eltern empfehlen Wyss und Wolf, sich aktiv mit den Medien auseinanderzusetzen, deren Nutzen aufzuzeigen und die Gefahren zu thematisieren. Es ist wichtig, dass Kinder vielfältige Erfahrungen machen, sei es vor dem Fernseher, draussen beim Spielen oder bei anderen Aktivitäten. Ein striktes Verbot digitaler Medien ist nicht notwendig.
Laura Wyss erklärt: «Nachfragen, was das Kind macht, ist entscheidend. Viele Eltern denken, Kinder könnten das Handy besser bedienen. Durch Neugier lernen Eltern dazu, fördern den Dialog mit den Kindern und verstehen deren Medienwelt besser.» Die Absolventinnen empfehlen Apps zur zeitlichen Begrenzung der Medienzeit, den Einsatz von Bilderbüchern und Schulungen durch Beratungsstellen wie Akzent Luzern als weitere Möglichkeiten auf dem Weg zu einer gesunden Mediennutzung.
Und welche Tipps haben Wyss und Wolf für Studierende, welche die Bachelor-Arbeit noch vor sich haben? Eine zentrale Erkenntnis der beiden jungen Frauen ist, dass das Interesse am Thema entscheidend ist. Es lohnt sich daher, zu Beginn sorgfältig zu überlegen, worüber man schreiben möchte.
Wyss und Wolf empfehlen, das Thema der Arbeit bereits in der Disposition möglichst genau einzugrenzen. Wichtig sei auch der Austausch mit anderen Studierenden und das rechtzeitige Einholen von Feedback bei den Dozierenden. Einen wertvollen Tipp teilen sie auch noch: «Schreibt einfach einmal drauflos und korrigiert nachher.»
Für die Zukunft nehmen Laura und Laryssa eine strukturierte Vorgehensweise mit. Laryssa erklärt: «Bevor ich einen Bericht schreibe, mache ich mir zuerst Gedanken, Notizen oder erstelle ein Mindmap.»
Die Absolventinnen schliessen mit dem Appell, sich ausreichend Zeit für den gesamten Prozess zu nehmen und sich nicht entmutigen zu lassen: «Es ist normal, dass es mal nicht läuft. Manchmal muss man die Arbeit einfach weglegen und etwas anderes machen.»
Von: Roger Ettlin
Bild: Unsplash
Veröffentlicht: 22. Januar 2024
Bachelor-Arbeit: Digitale Medien und ihre Wirkung auf die frühe Kindheit
Die Bachelor-Arbeit von Laura Wyss und Laryssa Wolf gibt einen Einblick in die komplexen Zusammenhänge zwischen digitalen Medien und der frühen Kindheit. Ihre Erkenntnisse und Tipps bieten wertvolle Ansätze für die Soziale Arbeit und Elternschaft in einer zunehmend digitalisierten Welt.
Interessierst du dich für ein Studium in Sozialer Arbeit?
Wir unterstützen dich, Menschen in allen Lebenslagen zu begleiten und fördern deine Urteilsbildung sowie deine Fähigkeit, verschiedene Perspektiven einzunehmen. Werde Teil eines werteorientierten Studiums, das auf gesellschaftlichen Wandel abzielt und die Teilhabe aller ermöglicht.
Jetzt eine Infoveranstaltung zum Bachelor besuchen.
Neuer Bachelor in Sozialer Arbeit neue Konzepte und Innovation
Kommentare
0 Kommentare
Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.