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«Irgendwann war klar: Pflege, das ist es!»

«Irgendwann war klar: Pflege, das ist es!»

Ihr Beruf als Tiermedizinische Praxisassistentin gefiel Emilie Flükiger zwar, es fehlten ihr aber die Möglichkeiten, sich beruflich weiterzuentwickeln. Deshalb orientierte sie sich um und absolvierte den Bachelor in Pflege. Heute ist sie Pflegefachfrau am Bürgerspital Solothurn. Mit ihrem Quereinstieg hat sich die wissbegierige 25-Jährige neue Karrierechancen erschlossen.

Emilie Flükiger, Sie haben sich kurz nach Abschluss Ihrer Lehre als Tiermedizinische Praxisassistentin dazu entschieden, in die Pflege zu wechseln. Wie ist es dazu gekommen?

Mir hat die Arbeit in der Kleintierpraxis gut gefallen. Es gab jedoch nur sehr begrenzte Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich. Da ich ehrgeizig bin und Freude daran habe, Neues zu lernen, habe ich mich anderweitig nach Herausforderungen umgesehen. Ich wollte mit Menschen arbeiten und der Gesundheitsbereich hat mich schon immer interessiert. Ich komme aus einer grossen Familie und diverse Verwandte sind im Gesundheitswesen tätig. Von ihnen habe ich viel über den Pflegeberuf gehört; das hat meine Entscheidung sicher beeinflusst. Irgendwann ist mir klar geworden: Der Pflegeberuf ist auch das Richtige für mich. Von meiner Erstausbildung und meiner Erfahrung im Berufsleben habe ich beim Umstieg in den Pflegebereich immer wieder profitiert. So haben beispielsweise alle Säugetiere – Hund, Katze oder eben Mensch – anatomisch einige Gemeinsamkeiten (lacht).

Sie haben die Berufsmatura gemacht und im Herbst 2024 den Bachelor in Pflege abgeschlossen. Seither sind Sie als Pflegefachfrau am Bürgerspital Solothurn tätig. Wie hat sich Ihr Leben verändert, seit Sie in der Pflege arbeiten?

Es ist noch abwechslungsreicher geworden. Jeder Tag im Spital ist anders. Die Individualität jeder pflegebedürftigen Person, der unterschiedliche Verlauf jedes medizinischen Problems und die dreischichtigen Arbeitszeiten sorgen für Abwechslung. Ich mag diese Herausforderungen; ich könnte nicht jahrelang immer das Gleiche machen. Es beeindruckt mich immer wieder, was ich als Vertrauensperson mit den Patient:innen erlebe und wie das auch mein Leben bereichert. Die Begleitung und Betreuung kranker Menschen ist eine grosse Verantwortung, aber auch eine sehr schöne Aufgabe. Ich schätze es zudem, im Spital mit Kolleg:innen aus allen möglichen Disziplinen zusammenzuarbeiten.

Wie gelingt es Ihnen, nach der Arbeit abzuschalten?

Das gelingt mir in der Regel gut. Für mich ist es ein Vorteil, dass wir im Spital Arbeitskleider tragen. Ziehe ich diese aus und werfe sie in den Wäscheabwurf, hilft mir das (mal besser, mal schlechter), die vergangene Schicht hinter mir zu lassen. In der Freizeit bin ich oft draussen in der Natur unterwegs, verbringe Zeit mit Familie und Freund:innen oder mache Sport.

«In diesem Beruf ist jeder Tag wieder anders. Langweilig wird es nie.»

Welche Pläne haben Sie für Ihre berufliche Zukunft?

Ich kann mir vieles vorstellen: ein Nachdiplomstudium in Notfallpflege, Anästhesie oder einen Master in Pflege. Im Moment ist noch alles offen. Es ist mir wohl an meiner aktuellen Stelle, ich sammle Erfahrungen und bin guter Dinge, dass ich irgendwann weiss, was ich als Nächstes gerne machen möchte.

Wenn Sie jemanden für die Pflege begeistern müssten: Was würden Sie besonders hervorheben?

Es fasziniert und berührt mich immer wieder, als Pflegefachperson kranke Menschen bei ihrem Genesungsprozess im Spital fachgerecht zu unterstützen. Ich schätze den engen Kontakt zu Menschen und es begeistert mich, ihnen vermitteln zu können, dass sie nicht alleine sind, dass jemand sie mit Kopf, Herz und Hand begleitet, ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht und alles dafür tut, dass sie sich geborgen und sicher fühlen.

Und wie mein Beispiel zeigt, ist es egal, was man vorher gemacht hat. Wer sich für den Pflegeberuf interessiert, soll einfach einmal reinschnuppern, sich ein Praktikum im Spital organisieren oder einen Info-Anlass für den Pflege-Bachelor besuchen. Es lohnt sich!

Interview: Eva Schümperli-Keller
Foto: Mirjam Murer Fotografie
Veröffentlicht: 17. Juni 2025

Neue Pflege-Studiengänge an der Hochschule Luzern

Die Hochschule Luzern trägt mit ihren innovativen Ausbildungen dazu bei, den Bedarf an hochqualifizierten Pflegefachpersonen in der Region zu decken. Der Bachelor of Science in Pflege bereitet Maturand:innen auf vielseitige Karrieren im Gesundheitswesen vor. Diplomierte Pflegefachpersonen bauen ihre Kenntnisse in Praxis und Wissenschaft mit einem berufsbegleitenden, verkürzten Bachelor in Pflege weiter aus. Der Master of Science in Pflege vertieft diese Kompetenzen weiter, um Pflegefachpersonen gezielt auf erweiterte und spezialisierte Rollen in der Gesundheitsversorgung vorzubereiten.

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