Sozialmanagement und Sozialpolitik,
Das CAS-Programm «Strategien und Ressourcen» managen bietet den Teilnehmenden eine umfassende Auseinandersetzung mit Managementprozessen im Sozial- und Gesundheitswesen. Warum das wirtschaftliche Verständnis gerade auch in menschenorientierten Branchen von grosser Bedeutung ist, erklärt Programmleiter Marc Zimmermann.
1. An wen richtet sich das CAS – und welche konkreten Nutzen können Teilnehmende für ihre tägliche Führungsarbeit aus dem Programm ziehen?
Die Weiterbildung steht allen Interessierten aus dem Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich offen, die bereits eine gewisse Führungserfahrung mitbringen – zum Beispiel in einer Teamleitung. Letztlich ermöglicht das CAS den Teilnehmenden, auch auf höheren Ebenen bis hin zur Geschäftsleitung mitreden zu können – oder zumindest zu verstehen, wie operative und strategische Führungsprozesse im Betrieb funktionieren.
2. Eine wirtschaftliche Betriebsführung und soziale Zielsetzungen stehen nicht immer im Einklang: Welches sind die Schlüsselfaktoren, damit dieser Spagat gelingt?
Für uns ist folgende Message ganz entscheidend: Je besser ein Unternehmen betriebswirtschaftlich organisiert ist, desto mehr Ressourcen bleiben für die tägliche Arbeit mit Klienten oder Patientinnen. Es geht also mitnichten darum, die beiden Bereiche – wirtschaftliche Betriebsführung und Soziale Zielsetzungen – gegeneinander auszuspielen. Im Gegenteil: Eine effiziente Betriebsführung und die menschenorientierte Arbeit müssen sich – gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und knappen Ressourcen – ergänzen.
3. Somit handelt es sich bei dem CAS um eine Art «Crashkurs» in BWL?
Das wäre zu salopp formuliert. Die Teilnehmenden lernen, selbst unternehmerischer zu handeln sowie ihre Führungskompetenzen wirkungsvoll zu erweitern. Wer das CAS absolviert, wird in der Lage sein, aus einer Führungsperspektive Entscheidungen zu treffen. Damit das möglich ist, müssen die Teilnehmenden zuerst verstehen, was die Finanzchefin meint, wenn sie von Cashflow oder Budgets spricht. Nur so ist es möglich, die richtigen Fragen zu stellen. Apropos Fragen stellen: Gegen Ende der Weiterbildung begeben wir uns auf eine Studienreise nach Wien, wo wir unseren Teilnehmenden einen spannenden Einblick in diverse Unternehmen bieten. Eine zusätzliche Gelegenheit, das Gelernte auch mit Fachpersonen aus anderen Organisationen und Führungsebenen zu reflektieren.
4. Bei dem CAS besteht eine Kooperation zwischen den Departementen Wirtschaft und Soziale Arbeit der Hochschule Luzern. Wie kommts?
Diese Partnerschaft garantiert ein interdisziplinäres Verständnis der anspruchsvollen Führungsfragen im Sozial-, Pflege- und Gesundheitsbereich. Da unsere Dozierenden aus dem Departement Wirtschaft natürlich über hohe Kompetenzen in ihrem Fachbereich verfügen, liegt es auf der Hand, dass wir auch auf diese Ressourcen zurückgreifen. Fakt ist aber auch: Die reine Wirtschaftsbetrachtung anderer Führungskurse ist für die Aufgaben im Sozialbereich zu vereinfacht. Im Sozial-, Pflege- und Gesundheitsbereich ist die Komplexität im Umgang mit den Klientinnen, Finanzierenden und den weiteren Rahmenbedingungen wesentlich höher als in anderen Organisationen. Wir vom Departement Soziale Arbeit sorgen dafür, dass diesem Umstand genügend Rechnung getragen wird.
5. Inwiefern adressiert das CAS auch den technologischen Wandel und die Digitalisierung im Sozial- und Gesundheitssektor?
Die digitale Entwicklung ist ein zentraler Themenbereich, der auch in unseren Branchen noch massiv an Bedeutung gewinnen wird. So können die Künstliche Intelligenz (KI) und die Digitalisierung auf vielfältige Weise dazu beitragen, den Fachkräftemangel im Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich in der Schweiz zu lindern. In unserem CAS steht aber nicht der Umgang mit einzelnen Tools im Fokus, sondern viel mehr das Verständnis für deren Entwicklung und Einsatz. Wie gehe ich mit Veränderungen um, wie diskutiere ich mit Ingenieuren und Informatikerinnen? Wie bringen wir die Anforderungen unserer Mitarbeitenden und Klienten in die technologische Entwicklung mit ein? Gerade in unseren Branchen ist es wichtig, dass Führungspersonen dieses Potenzial einbringen können, da sie sonst von der technologischen Entwicklung fremdgesteuert werden.
Von Daniel Schriber
Veröffentlicht: 27. März 2024
CAS Strategien und Ressourcen managen im Sozial- und Gesundheitsbereich
Das CAS-Programm richtet sich an Führungskräfte im Sozial- und Gesundheitswesen und vermittelt ihnen die Fähigkeiten für eine effiziente Leitung ihrer Organisationen. Die Teilnehmenden erhalten eine praxisnahe Einführung in die Methoden des Finanz- und Personalwesen sowie des strategischen Managements.
Während des gesamten Kurses haben sie die Möglichkeit, ihre berufliche Praxis zu reflektieren und an eigenen Projekten oder Fragestellungen zu arbeiten. Durch die intensive Auseinandersetzung mit Managementprozessen sind sie befähigt weitere Führungsaufgaben zu übernehmen.
Programmstart: 19. September 2024
Mehr Informationen: Webseite CAS Strategien und Ressourcen managen
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