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Mit Erlebnispädagogik individuelle Stärken stärken

Mit Erlebnispädagogik individuelle Stärken stärken

Mit ihrem Projekt «EntdeckensWert» haben Leonie, Remo und Elena die Jury des Smart-Up Wettbewerbs restlos überzeugt. Ihre Mission: Mit Erlebnispädagogik stärker auf die individuellen Fähigkeiten von Menschen eingehen und somit einen Mehrwert für die Gesellschaft schaffen. Im Interview erzählen die drei von ihren Zielen, Tipps und wieso soziale Innovation heutzutage so wichtig ist.

Was ist das Ziel von «EntdeckensWert» und wer ist eure Zielgruppe?

Vor einem Jahr haben wir uns entschieden, unsere Idee der Erlebnispädagogik in die Tat umzusetzen. Unser Ziel ist es, Menschen aller Altersstufen durch Erlebnisse in der Natur zu befähigen. Wir wollen sie bei ihrer persönlichen Entwicklung begleiten und ihnen ein Abenteuer ermöglichen, bei dem es darum geht, in das Unbekannte einzutauchen und die eigenen Fähigkeiten zu erkennen. Das kann in Form von Gruppenaktivitäten oder Einzelbegleitungen sein. Dabei liegt der Fokus auf dem handlungsorientierten Lernen. Die Aktivität kann darin bestehen, ein Feuer zu machen oder eine Hütte zu bauen, aber das Ziel ist immer, die soziale Entwicklung zu fördern.

Was ist Erlebnispädagogik?

In der Erlebnispädagogik wird das Lernen als ein aktiver, eigenständiger Prozess verstanden. Es geht darum, handlungsorientiertes Erfahrungslernen zu ermöglichen, anstatt direkte Inhalte zu vermitteln. Dabei setzt man auf die Neugier, Experimentierfreude und Entwicklungskräfte der Menschen. Die angebotenen Lernsettings unterscheiden sich von traditionellen Formen und Inhalten. Sie können in der Natur oder Stadt, in Form einer Gruppenaktivität oder Einzelbegleitung stattfinden.

Momentan richten wir unsere erlebnispädagogischen Projekte vor allem an Schulklassen, da wir in diesem Bereich ein umfassendes Netzwerk haben. In Zukunft wollen wir unser Angebot in verschiedenen Bereichen der Sozialen Arbeit anbieten. Mit unserer Erfahrung aus verschiedenen Fachbereichen können wir unsere unterschiedlichen Stärken einbringen.

Wieso braucht es das Projekt «EntdeckensWert»?

In der Sozialwirtschaft und im Schulsystem werden häufig starre Vorgaben gemacht, die wenig Raum für individuelle Fähigkeiten lassen. Deshalb möchten wir mit unserer Form der Erlebnispädagogik dazu beitragen, dass jede Person ihre eigenen Stärken erkennen und ihr eigenes Potenzial entfalten kann. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Gesellschaft von den einzigartigen Eigenschaften und Fähigkeiten jeder Person profitieren kann.

Der Ort und die Aufgabe sind bei uns nicht vorgegeben: Es kann im Wald, aber auch in der Stadt sein. Es geht auch nicht um die konkrete Aufgabe, sondern vielmehr um den Prozess und die Zusammenarbeit, die es ermöglichen, die Aufgabe zu bewältigen. Wir versuchen den Kindern oder Erwachsenen immer einen Gedankenanstoss mitzugeben, an dem sie nach dem Erlebnis weiterarbeiten können. Um den Transferprozess optimal zu gestalten, ist eine gute Vorbereitung mit der verantwortlichen Person unerlässlich.

Was könnt ihr anderen mitgeben, die eine Idee umsetzen möchten?

Es war essenziell, dass wir die Bedürfnisse und Ziele sowohl der Einzelnen als auch der Gruppe definierten. Dabei müssen die zeitlichen Ressourcen stets berücksichtigt werden. Sollte jemand nicht die notwendige Zeit haben, um das Projekt voranzutreiben, müssen wir uns darüber austauschen. Eine offene Kommunikation ist hierbei sehr wichtig.

Um ein erfolgreiches Projekt zu verwirklichen, muss man sich zunächst Gedanken über den Mehrwert seiner Idee machen. Anschliessend wird das Ziel des Projekts genau definiert, um es auch nach aussen vertreten zu können. Im Sozialbereich ist es zugegebenermassen schwieriger, ein solches Projekt zu verwirklichen. Die finanziellen Ressourcen sind sehr knapp. Trotzdem ist es möglich, viel zu erreichen. Daher empfehlen wir, den Mut zu haben und loszulegen.

Ihr habt beim Smart-Up Wettbewerb mitgemacht und dafür den Canvas ausgefüllt. Bei was hat euch der Canvas geholfen?

Als wir mit dem Businessplan angefangen haben, war für uns alles sehr abstrakt. Wir waren uns nicht sicher, wie wir die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte am besten verbinden sollten. Doch dann entdeckten wir den Canvas der Sozialen Arbeit. Dort werden die richtigen Fragen gestellt, um ein Projekt erfolgreich aufzubauen. Es hat Spass gemacht, den Canvas auszufüllen und den Inhalt zu erarbeiten. Das Canvas-Poster legten wir in unserer WG auf, wodurch wir immer wieder wertvolle Inputs erhielten.

Aus welchem Grund braucht es Soziale Innovation?

Die sozialen Herausforderungen nehmen weiter zu, wie zum Beispiel der Anstieg von psychischen Problemen. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, brauchen wir innovative Ideen und einen stärkeren Fokus auf Prävention und Bildung. Eine gute Bildung, sowohl formal als auch informell, ist der Schlüssel, um eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Zusätzlich müssen Selbstwirksamkeit und Empowerment trainiert werden. Dabei ist es wichtig, dass wir uns den langfristigen Nutzen von Präventionsmassnahmen und sozialen Projekten vor Augen führen.

Wir finden, dass die Bedürfnisse einzelner Menschen vielfältiger sind als das Angebot, dass es momentan in der Sozialen Arbeit gibt. Daher brauchen wir neue, innovative Lösungen und Projekte.

Elena Lüthi Erlebnispädagogik

Elena Lüthi

Elena Lüthi absolviert derzeit ihr 6. Semester Soziokultur an der Hochschule Luzern und ist gleichzeitig als Velokurierin tätig. Zuvor war sie als Fachfrau Gesundheit bei der Spitex angestellt.

Remo Schneider Erlebnispädagogik

Remo Schneider

Remo Schneider studiert im 2. Semester Sozialpädagogik an der Hochschule Luzern. Zuvor war er als Bau- und Projektleiter in der Baubranche tätig.

Leonie Etter Erlebnispädagogik

Leonie Etter

Leonie Etter hat die Ausbildung an der pädagogischen Hochschule als Primarlehrerin und Erlebnispädagogin HF erfolgreich abgeschlossen. Sie ist nun als Lehrerin tätig.

Hast du eine Idee oder möchtest du ein Startup gründen?

Smart-up – hilft dir deine Ideen erfolgreich umzusetzen. Das gemeinsame Projekt aller Departemente der Hochschule Luzern hat zum Ziel, Studierende und Mitarbeitende zu motivieren und zu befähigen, ihre Ideen umzusetzen und sie auf dem Weg zur Gründung eines Startups zu unterstützen.

Am Departement Soziale Arbeit unterstützen dich Silvia Domeniconi Pfister und Eva Granwehr. Weitere Informationen findest du auf der Smart-up Seite der Sozialen Arbeit.

Bilden dich aus und weiter: Die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit bietet Bachelor- und Master-Studiengänge sowie Weiterbildungsangebote in den Richtungen Sozialpädagogik, Soziokultur und Soziale Arbeit.

Von Roger Ettlin
Bild: Remo Schneider
Veröffentlicht: 20. März 2023

Kommentare

1 Kommentare

Simone

Herzliche Gratulation zu diesem spannenden Projekt!

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