Arbeitsalltag in der Pandemiesituation. Ein Alumni erzählt …

Arbeitsalltag in der Pandemiesituation. Ein Alumni erzählt …

Josija Binggeli hat sein Bachelorstudium in Medizintechnik bereits abgeschlossen. Wie sein aktueller Arbeitsalltag aussieht und welchen Einfluss die Corona-Pandemie auf seinen Arbeitsalltag hat, erzählt er im folgenden Interview.

In welcher Firma bist du aktuell tätig und was beinhaltet deine Funktion?
Ich bin als Regulatory Affairs Manager bei der ISS AG tätig. Auf diese Stelle wurde ich durch einen Mitstudenten aufmerksam, der mir davon erzählt hat und ich konnte bei einem zweistufigen Bewerbungsverfahren die Firma von mir überzeugen. Meine Aufgaben liegen vorwiegend in der Kundenbetreuung im Bereich Regulatory Affairs.

Welche Aspekte aus dem Studium sind für dich bei deinem Job besonders wichtig?
Für mich ist der Bereich Regularien und Qualitätsmanagement aus dem Studium von Bedeutung. Jedoch ist es weniger das fachliche Wissen, sondern das Prozessdenken und das Prozesserfassen, wodurch ich auch weiss, was alles dahintersteckt. Die Bachelorarbeit und das Industrieprojekt im Studiengang Medizintechnik an der Hochschule Luzern haben mir geholfen, da ich mich dort bereits mit den entsprechenden Normen (wie der ISO 13485) auseinandergesetzt habe und sie in der Praxis anwenden konnte.

Was sind die Herausforderungen für die Medtech-Industrie während der Pandemie? Ist deine Firma betroffen?
Meine Firma ist nicht so direkt von der Pandemie betroffen, sondern mehr von der neuen Medizinprodukteverordnung MDR. Die Kommunikation mit Behörden, besonders im Ausland, ist jedoch erschwert und geht langsamer mit der Begründung, dass Covid-19 Priorität hat. Es braucht Zeit, bis sich die Arbeitsabläufe und Kommunikationswege in der Firma neu eingependelt haben.

Wie beeinflusst die Pandemie deine tägliche Arbeit?
Ich arbeite seit Dezember 2020 im Homeoffice und war dadurch erst zwei Mal in der Firma. 90% des Teams habe ich noch nie live gesehen. Mir fehlt etwas das Soziale und Zwischenmenschliche, wie z.B. zusammen Kaffee trinken in der Pause. Die Kommunikation ist meist zweckausgerichtet. Auch wenn gemeinsame Teamevents veranstaltet werden, ist es nicht dasselbe wir vor Ort. So ist es etwas schwieriger ins Team reinzukommen. Ich habe aber auch gemerkt, dass meine Effizienz im Homeoffice höher ist, da ich weniger Ablenkung habe.

Josija, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch!

Das Interview führte Sarina Flühler, Medizintechnik-Studentin im letzten Semester.

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