Optimale Voraussetzungen – vom Studium in die Berufswelt

Optimale Voraussetzungen – vom Studium in die Berufswelt

Für Benjamin Zeliska heisst es nun «Endspurt» in seinem Medizintechnik-Studium. Er schliesst im Sommer das Bachelorstudium an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur nach sechs Semestern ab. Während seines Studiums konnte er wertvolle Berufserfahrungen und Einblicke in die Industrie sammeln.

Wie ist deine aktuelle Arbeits- und Studiensituation?
Ich befinde mich momentan im letzten Semester. Aktuell bin ich aktiv auf Stellensuche, habe aber gute Chancen auf eine Festanstellung bei einem Industrieunternehmen für Forschungsprojekte.

Das Absolvieren eines Praktikums während des Studiums bietet bereits früh wertvolle Einblicke in die Medizintechnik-Branche. Wie wurdest du fündig und wie hast du den Theorie-Praxis-Transfer erlebt?
Ich wurde dazumal durch die Projektausschreibung für die Industriearbeit auf diese Firma aufmerksam. Noch während den Sommerferien habe ich mich dann bei meinem Industriepartner erfolgreich beworben. Zum einen bestand meine Industriearbeit darin, ein bestehendes Produkt in ein neues Portfolio zu transferieren, was im Zusammenhang mit dem Update der neuen Medizinprodukteverordnung (MDR) steht. Damit Mitarbeiter im Bereich Quality Management, Regulatory Affairs oder auch Research & Development fit sind für diese neuen Regulierungen, müssen Firmen tief in die Tasche greifen und teure Schulungen bezahlen. Dank unseres Medizintechnik-Studiums können wir frisches und aktuelles Wissen in die Firmen mitbringen und im Gegenzug lernen wir, wie das Ganze «in echt» gemacht und gehandhabt wird. Andererseits darf ich jetzt während meiner Bachelorarbeit ein komplettes Qualitätsmanagement-System nach der ISO-Norm SN EN ISO 13485:2016 erstellen. Da ich diese Dokumente und deren Struktur schlussendlich am besten kennen werde, macht es auch Sinn, diese später als Qualitätsmanager zu schulen.

Nebst Studium auch bereits in der Branche zu arbeiten, bringt sicher Herausforderungen mit sich?
Es wird natürlich «etwas mehr verlangt», auch wenn dies so explizit nicht angesprochen wird. Das ist aber bis jetzt auch das Einzige.

Hat der Brancheneinblick deine Erwartungen an das Berufsfeld der Medizintechnik erfüllt?
Beim Forschungsprojekt mit dem Industriepartner war ich ja nur für einen Tag pro Woche im Betrieb anwesend und konnte daher nur 20% «echte Luft» schnuppern. Die Arbeit an sich und die Zusammenarbeit mit dem Team haben mir aber sehr gut gefallen. Es war halt speziell, da ich die Arbeit des «Bürogummi» noch nicht gekannt habe. Jetzt, «dank» Corona, arbeite ich ausschliesslich im Home-Office, die Erwartungen, was einen Qualitätsmanager so auf Trab hält, sind aber bereits völlig erfüllt. Was in kleineren Firmen dazu kommt ist, dass die Tätigkeit oft nicht auf einen Aufgabenbereich begrenzt ist. Als Qualitätsmanager ist man je nach dem auch ein bisschen Produktmanager, Research & Development, etc. Das macht den Alltag noch abwechslungsreicher.

Benjamin, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch!

Das Interview führte Simon Rammerstorfer, Medizintechnik-Student im 6. Semester.

fh-zentralschweiz