Was Larissa Bandi und Neil Armstrong gemeinsam haben
Larissa Bandi ist Space-Enthusiastin. Schon als Kind fasziniert sie der Sternenhimmel, ihr Vater begleitet sie immer wieder mit ins Planetarium oder zur Sternwarte. Larissa: «Die grossen, ungeklärten Fragen begeistern mich. Wie ist das Universum entstanden? Was gibt es ausserhalb unseres Sonnensystems?» Jahre darauf denkt sie sich: «Weshalb diese Leidenschaft nicht ins Berufliche einfliessen lassen – und eine Laufbahn im Space Sektor anstreben?»
So kommt es, dass die HSLU-Studentin ein Austauschsemester an der Purdue University in West Lafayette, Indiana, absolviert. An eben dieser Uni hat übrigens auch Neil Armstrong studiert. Hier besucht Larissa Module in den Bereichen Astronomy, Planetary Science, Aviation und Psychology. «Ich habe die Themen aus reinem Interesse gewählt und nicht unbedingt danach, was mir für die Karriere am meisten Vorteile bringt. Ich finde, studieren sollte auch Spass machen.»
Auch sonst reizt sie Amerika, ein Land, das sie sonst nur aus Filmen oder Erzählungen kennt. «Ich wollte unbedingt das Land erkunden und einen klassisch amerikanischen Campus erleben.» Im Herzen des Midwest angekommen, merkt die 26-Jährige dann auch gleich, dass so einiges anders ist als in der Schweiz. «Der vermutlich grösste Kulturschock war, dass Themen wie Food Waste oder Klimawandel eine nur sehr kleine oder gar keine Rolle spielen.» Gleichzeitig findet Larissa die offene Art der Amerikanerinnen und Amerikaner erfrischend, Gespräche ergeben sich unkompliziert, Anschluss findet sie schnell.
Hi Boilermarker!
Das Campusleben in Amerika ist zudem weitreichender als in der Schweiz: Studierende wohnen meist auf dem Campus, verbringen einen Grossteil ihrer Freizeit hier und tragen Merching-Artikel der Schule. So ist auch das Gefühl der Zusammengehörigkeit vom ersten Tag an stark. «Auch wenn ich nur ein paar Monate dort studiert habe, werde ich nun für immer ein Boilermaker sein», lacht Larissa. Ein Boilermarker ist ein Kesselschmied oder eine Kesselschmiedin und verkörpert das Maskottchen der Uni.
Larissa selbst wohnt nicht auf dem Campus, sondern in einer Vierer-Wohngemeinschaft etwas weiter entfernt. Gemeinsam mit ihrer Mitbewohnerin besucht sie regelmässig Football- oder Basketball-Spiele der Unimannschaft. Auch die Bars und Clubs rund um den Campus kennen die beiden mittlerweile ganz gut. An den Wochenenden erkundet Larissa auch mal ein paar der grossen Städte, Chicago zum Beispiel, ist nur zwei Autostunden von West Lafayette entfernt. Aber auch in Detroit, New York City, New Orleans und Washington DC ist die Studentin unterwegs.
Gut gerüstet
Die Studentin kommt zudem in den Genuss eines typisch amerikanischen Thanksgiving-Essens. «Fantastisch, wie man es aus Filmen kennt, mit Turkey und allem drum und dran.» Das ist aber noch nicht alles an amerikanischer Tradition, das sie an diesem Wochenende erwartet: Nach dem Essen gehts hinters Haus, wo Larissa mit einer Schrotflinte ausgerüstet wird. «Ich durfte auf Dosen schiessen, ebenfalls ein grosser Teil der Midwest Kultur.»
Heute ist Larissa zurück in der Schweiz und will ihre beiden letzten Semester im Bachelor Wirtschaftsingenieur | Innovation an der HSLU so richtig geniessen. «Ich werde das Studentenleben später vermissen, das weiss ich.» Was danach folgt, wird sie sehen. Gut gerüstet fühlt sie sich auf alle Fälle: «Während der Projektarbeiten an der HSLU kann und konnte ich mir nicht nur Theorie, sondern auch wertvolle Softskills aneignen.» Ihr langfristiger Plan ist ein Job in der Space Industry, am liebsten im Ausland. Wir sind jedenfalls gespannt, wohin es sie verschlagen wird.