Lesezeit 7′ min // Im Interview mit Emanuel de Bellis
Weiter geht es in unserer «Im Portrait» Reihe mit den Vorstellungen unserer Fachbeirätinnen und -beiräte. In der Vergangenheit haben wir euch in einem Beitrag bereits erklärt, was ein Fachbeirat überhaupt ist, welche Aufgaben er hat und wer eigentlich Mitglied im Fachbeirat Business Psychology ist. Nun wollen wir euch die einzelnen Mitglieder von Zeit zu Zeit im Detail vorstellen und freuen uns Emanuel de Bellis für ein Interview gewonnen zu haben.
Prof. Dr. Emanuel de Bellis ist Assoziierter Professor an der Universität St. Gallen und gibt uns im nachfolgenden Interview Einblicke in seine akademische Laufbahn und seinen Berufsalltag. Er erklärt, welche Forschungsthemen ihn aktuell beschäftigen und warum er sich dafür entschieden hat dem Fachbeirat Business Psychology beizutreten.
Emanuel de Bellis (EB): Mein Name ist Emanuel de Bellis und ich habe an der Universität Basel Kognitions- und Entscheidungsforschung studiert. Aktuell arbeite ich als Direktor am neugegründeten Institute of Behavioral Science and Technology an der Universität St.Gallen und erforsche hier, wie Menschen neue Technologien wahrnehmen und nutzen, und welche Auswirkungen diese auf die Gesellschaft haben.
EB: Das hängt davon ab, ob gerade Semester ist oder nicht. Die Tage im Semester sind meist recht durchgetaktet mit Lehre, Terminen und Anlässen. Während der semesterfreien Zeit bleibt dann mehr Zeit für fokussiertes Arbeiten, bzw. für die eigene Forschung.
EB: Die Freiheit, Dinge in Eigenregie gestalten zu können, insbesondere neue Forschungsprojekte zu starten und diese mit Studierenden zu diskutieren. Generell macht mir die Zusammenarbeit im Team und das gemeinsame Entwickeln von neuen Ideen viel Spass.
EB: Meiner Ansicht nach ist die Arbeits- und Organisationspsychologie für uns alle von grosser Bedeutung. Sie befasst sich mit einem zentralen Element in unserem Leben, der Berufstätigkeit, und wie Arbeitserfahrungen positiv und sinnhaft über die Lebensspanne gestaltet werden können. Die Mitarbeit im Fachbeirat interessiert mich einerseits aufgrund des einmaligen Konzepts des „Business Psychology“-Studiengangs und andererseits aufgrund der involvierten Personen, die ich teilweise noch vom Studium her kenne.
EB: Aktuell beschäftige ich mich damit, wie neue Technologien die Beziehung zwischen Mensch und Maschine verändern. Wir sehen, dass Konsumentinnen und Konsumenten ihre smarten Produkte zunehmend vermenschlichen. Das zeigt sich bspw. darin, dass wir smarten Haushaltshelfern wie Staubsaugerrobotern menschliche Spitznamen geben—mit vielfältigen Konsequenzen für Unternehmen und die Gesellschaft. Ein verwandtes Thema, das mich umtreibt, sind die weitreichenden Auswirkungen der Automation und die Frage, inwiefern sich unser Alltag noch sinnvoll anfühlt, wenn die meisten Haushaltstätigkeiten in Zukunft automatisiert ausgeführt werden. Werden wir aufgrund der gewonnenen Zeit zukünftig mehr Zeit mit unseren Liebsten verbringen und glücklicher sein oder wird uns doch etwas fehlen?
EB: Zunächst einmal Gratulation zur Wahl dieses einzigartigen Studiengangs. Den Studierenden wünsche ich Neugierde und Wissbegierde sowie den Mut, sich mit neuen und vielleicht auch etwas ausgefallenen Ideen und Konzepten auseinanderzusetzen.
Vielen Dank für das Interview!
Euch interessiert, wer noch am Fachbeirat Business Psychology mitwirkt? Zuletzt haben wir Martina Stangel-Meseke, Professorin der Wirtschaftspsychologie an der Hochschule für Oekonomie und Management (FOM) in Dortmund und geschäftsführende Gesellschafterin der wissenschaftlich-orientierten Unternehmensberatung t-velopment, sowie Gudela Grote , Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der ETH Zürich, interviewt. Schaut gerne nochmal rein in die Interviews.
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