Gender-Quoten bergen Vor- und Nachteile

von Prof. Dr. Gabrielle Wanzenried und
von Prof. Dr. Sita Mazumder

Wenn es um die Quotenfrage geht, hat die Mehrheit von uns eine klare Meinung, bei der häufig auch einige Emotionen mitschwingen. Wir wünschten uns, dass die sachliche Argumentation einen ebenso klaren wie eindeutigen Entscheid lieferte – sei es, um uns in unserer Auffassung zu bestärken, oder aber, um uns umzustimmen. Leider tut sie das nicht. Unabhängig von der moralischen Diskussion, auf die wir an dieser Stelle nicht eintreten, liefern wissenschaftliche  Erkenntnisse und Erfahrungen für beide Varianten – d. h. mit oder ohne Gender-Quote – Vor- und Nachteile. Es liegt also, wie so oft in der Ökonomie, ein Trade-off vor, und es geht darum, die Vor- und die Nachteile gegeneinander abzuwägen. Nachfolgend werden einige wesentliche Vor- und Nachteile aufgeführt; ohne Anspruch auf Vollständigkeit, da die Quoten- Thematik komplex und weitläufig ist.

Eine sachliche Bewertung ist schwierig. Unabhängig von einer Quote sollten aber Umstände wie Lohndiskriminierung, Hürden bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, beim Wieder- und Quereinstieg usw. der Vergangenheit angehören. In unserer modernen Gesellschaft und insbesondere auch in einer Volkswirtschaft, die auf einen gravierenden Fachkräftemangel zusteuert, haben solche Hemmnisse schlicht keinen Platz mehr.

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