MarTech – Technologisierung im Marketing – aktuelle Trends und ihre Auswirkungen

MarTech – Technologisierung im Marketing – aktuelle Trends und ihre Auswirkungen

Bots und Algos, realtime und hyper. MarTech steht für die Technologisierung im Marketing. Die Digitalisierung unserer Disziplin ist in vollem Gange. Das sehen wir auch daran, dass ein steigender Anteil des Marketing Budgets 2021 für digitale Tools verwendet wird. Die einen sind am Kommen, die anderen sind gekommen, um zu bleiben und erleben gerade einen Aufschwung. Wir blicken daher hinter die Hypes und schauen uns die stabilen MarTech Trends für 2021 an.

Der Fokus wandert von Social Media weg zum Aufbau eigener Lösungen in den Bereichen Voice, AR/VR, Automatisierung im Marketing und Echtzeitkampagnensteuerung über eigene Kanäle. Auf taktischer Seite sehen wir einen stabilen Trend hin zu Hypersegmentation und Syntax, sowie die Automatisierung von Influencern.

Wir beleuchten anhand von Schweizer Beispielen, wie sich die Schnittstellen zu Kunden mit den MarTech Trends im Jahr 2021 verändern und was die digitale Transformation für das Selbstverständnis des Marketings bedeutet. Hier sind die aktuellen Trends und ihre Auswirkungen.

Von Voice über AR/AI und MadTech: Technologie Trends

Voice: “Tell me what you want, what you really, really want”

Fashion What GIF by Spice Girls - Find & Share on GIPHY

Die Spice Girls wussten es schon in den 90ern: Einfach sagen, was man will ist einfach einfacher. Die Voice Technologie ist im Vormarsch. Spracherkennung wird häufig eingesetzt, um Sprache dann doch in Text umzuwandeln (speech to text). Auch für den umgekehrten Fall gibt es Beispiele. Lassen Sie sich vielleicht diesen Blog schon vorlesen?

Oder sagen Sie Ihrer Sprachassistentin, was Sie auf die Einkaufsliste setzen soll? Bring, das Schweizer Startup mit den geteilten Einkaufslisten kann man beispielsweise auch mit dem hierzulande beliebtesten Sprachassistent Siri bedienen. Praktisch dabei ist auch, dass Siri dann Schuld ist, wenn man vergessen hat, etwas zu besorgen.

Darüber hinaus sind digitale, persönliche Assistenten das Paradebeispiel dafür, was mit Voice noch möglich ist: Nicht nur einseitig Befehle platzieren, sondern echte Interaktion gestalten. So machen Unternehmen erste strategische Überlegungen um ihre Schnittstellen, seien es eigene Apps oder Plugins, zunehmend auf Voice auszurichten.

Fazit Voice: Im Kommen, Anwendungsfelder werden ausgelotet.

AR/VR: Ich seh’ etwas, was du nicht siehst

Kleinkinder halten sich die Hände vor die Augen und meinen: Du siehst mich nicht! Für sie gibt es nur eine Realität, die ihre. Tatsächlich wird die Realität von uns allen mit Augmented oder Virtual Reality zunehmend individueller: Ich weiss wirklich nicht, was andere durch ihre Brille oder mit Ihrem Smartphone alles sehen können.

Das Erlebnis wird dadurch für die Einzelnen vollständiger, nicht unbedingt sozialer. Google Glasses hatten den Durchbruch unter anderem deswegen nicht geschafft, zu “wired”.

Virtual Reality Vr GIF - Find & Share on GIPHY

Wir Benutzer griffen in den letzten Jahren doch lieber auf das Gerät in unserer Hand zurück. Auf dem Smartphone sehen wir hier aktuell viele Entwicklungen in der Pipeline. Wurden AR und VR Anwendungen bisher im Training und Gaming schon erfolgreich eingesetzt, so sehen wir zunehmend auch Lösungen im Marketing. Diese Lösungen nehmen Einzug in unseren Alltag in der Schweiz. Apps wie Scount werden unser Shopping Erlebnis verändern, wenn es denn wieder unbeschwerter wird.

Fazit AR/VR: Diesmal wirklich gekommen, um zu bleiben.

Automatisierung und AI: Work is for Bots!

Automatisch, mindestens smart, zum Teil auch schon (künstlich) intelligent. Ausgehend von den Kundenschnittstellen werden zunehmend die dahinterliegenden Prozesse und Datenpools in Angriff genommen. Unternehmen werden versierter um Umgang mit Daten – oder haben es zumindest vor. Entsprechend gibt es auch vermehrt Agenturen, die eigene Algorithmen anbieten, wie beispielsweise Signifikant für die Auswertung von on- und offline Werbung.

Neben Kosteneinsparungen ermöglichen Automatisierung und AI insbesondere eine konsequente Ausrichtung am Kunden, denn Kunden bzw. Leads bewegen sich nach eigenem Rhythmus durch den Sales Funnel.

Fazit Automatisierung und AI: Im Ausbau, wandert tiefer in die Organisationsprozesse.

MadTech: Verrückte Möglichkeiten in der Werbung

MadTech steht für die Technologisierung von Marketing und Advertisement. Schon länger ist der Shift von ATL zu BTL zu beobachten: Inhalte können gezielter ausgespielt werden, erreichen die Zielgruppe besser, der Streuverlust wird geringer.

Als Advertiser profitieren wir von dem umfassenden Kundenwissen von Social Media. Das ist auch gleichzeitig das Argument der Plattformen: Sie erreichen unsere Zielgruppe in der Breite gezielter, als es uns möglich wäre. Die Relevanz von Social Media bleibt somit hoch. Neben den globalen Playern führt nach wie vor local.ch den lokalen Schweizer Markt an – aber nicht ohne sich auch Facebook und Instagram zu bedienen.

Fazit MadTech: Social Media bleiben, Unternehmen streben nach Unabhängigkeit.

Wie gehen wir mit den aktuellen MarTech Trends 2021 um?

Am IKM arbeiten wir mit den Trends direkt in der Kundeninteraktion. In Projekten analysieren und optimieren wir Kundeninteraktionen in drei Schritten:

Beobachten
Übergreifende Trends beobachten, im spezifischen Anwendungsfall Daten sammeln. Kriterien erarbeiten, um Signale im Kundenverhalten zu lesen, die auf Veränderung hinweisen.

Signale erkennen
Daten nach Anwendungsfall analysieren, lernende Algorithmen erstellen und mit Kreativität verknüpfen. Mit anderen Worten: Instant, hyper, automated – ja klar, aber gerne mit Marketing Expertise.

Prototyping
Kundeninteraktion gestalten und evaluieren – testen und anpassen. Evaluieren des Potentials von MarTech Lösungen, das heisst, wir gleichen die technologischen Möglichkeiten mit den Kundennutzen und existierenden Erwartungen ab.

Die Erkenntnisse aus den einzelnen werden darüber hinaus aggregiert ausgewertet. Das IKM Signalradar liefert somit Hinweise für übergeordnete MarTech Strategien.

Interessiert daran, Signale in der eigenen Customer Journey zu erkennen? Kontaktieren Sie uns!

Matthes Fleck

Institutsleiter des IKM, Leiter CC Communication and Marketing Technologies und Dozent

Sarah Seyr

Dozentin für Customer Experience und Human-to-Machine-Interaction sowie Partner bei idea2

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