Vegane Ernährung: Passend zur Grillsaison zeigt das IKM-Forschungsteam in einer neuen Studie, dass es einfacher geht als gedacht, für einen Monat auf tierische Produkte zu verzichten. Doch ein spezifisches Lebensmittel haben viele Studienteilnehmende vermisst.
Vegane Ernährung erfreut sich primär aus Umwelt-, Tierwohl- und Gesundheitsgründen weltweit immer grösserer Beliebtheit. Im Zuge dessen entscheiden sich Tausende von Menschen jedes Jahr im Januar dafür, ein eigens auferlegtes Experiment zu durchlaufen und einen kompletten Monat lang rein pflanzlich zu essen, auch bekannt unter «Veganuary»: Doch was genau passiert während diesem veganen Januar? Ein Forschungsteam des IKM hat sich dieser Frage gewidmet und jetzt die Ergebnisse dazu veröffentlicht.
Stellen Sie sich vor, Sie möchten sich einen Monat lang vegan ernähren. Was denken Sie werden die grössten Herausforderungen sein? Gemäss den Teilnehmenden unserer qualitativen Veganuary-Studie war dies der erwartete Zusatzaufwand, sowie der Geschmack der Ersatzprodukte.
Die Erwartungen bezüglich mehr Aufwand bestätigten sich, einerseits bei der Essensplanung und v.a. beim Einkauf, andererseits auch bei der Essenszubereitung. Allerdings wurden schon bald neue Routinen entwickelt, wie z.B. der vegane Burger-Sonntag, und die Dauer des Einkaufs wurde von Woche zu Woche immer kürzer. Der Geschmack der Ersatzprodukte hingegen hat insgesamt mehr überzeugt als erwartet, und wurde am Ende kaum mehr als Hürde wahrgenommen.
Die Stimmung der Teilnehmenden war im Durchschnitt über den ganzen Monat hinweg gut. Es gab sogar eine leichte Verbesserung der Stimmung im Verlaufe der 31 Tage. Während den Wochentagen, an denen man die Verpflegung häufig selbst kontrollieren kann, fiel es vielen leicht, sich komplett vegan zu ernähren. Die Wochenenden v.a. durch soziale Verpflichtungen, z.B. aufgrund von Einladungen, aber auch durch Essen im Restaurant waren eine grössere Herausforderung.
Beim Ernährungswechsel fiel der Verzicht auf Fleisch den meisten deutlich einfacher als erwartet. Eine echte Hürde war für viele jedoch der Käse, vom Raclette über den Mozzarella hin zum lang gereiften Gruyère. Auch die Ersatzprodukte konnten in diesem Bereich noch am wenigsten überzeugen.
Das mit den Neujahrsvorsätzen kennen wir alle. Da stellt man sein Verhalten für einige Tage oder Wochen um, und ohne es zu merken ist man plötzlich wieder im alten Trott. Positiverweise trifft dies auf unsere Studien-Teilnehmenden nicht zu. Zwar ernährt sich nur 1 von den 19 Personen inzwischen komplett vegan, aber praktisch alle reduzierten ihren Konsum in einer oder mehreren Essenskategorien nachhaltig und assen auch noch 10 Wochen nach dem Veganuary weniger tierische Produkte. Diese Entwicklung zeigt, dass eine komplette und konsequente Umstellung der Ernährung während eines ganzen Monats durchaus dazu beitragen kann, das Bewusstsein für eine gesunde und nachhaltige Ernährung zu schärfen.
Mehr dazu, wie die Teilnehmenden ihr veganes Abenteuer erlebt haben, ist hier zu finden.
Unser Blogbeitrag «Zehn Wochen nach dem Veganuary: was von der Ernährungsumstellung übrigbleibt, finden Sie hier.
Und wer zwar nicht gleich einen ganzen veganen Monat, aber zumindest ein veganes BBQ-Abenteuer in Angriff nehmen möchte, findet hier drei leckere, alternative Grillrezepte: Denn egal ob pflanzliches Ersatzprodukt oder Gemüse, der Geschmack muss laut unserer Studie ja stimmen!
Rezept Vegane Gyros (von fooby)
Rezept Grill-Süsskartoffeln mit Topping (von migusto)
Rezept Grill-Ananas (von eatsmarter)
Dozent, HSLU
Senior Wissenschaftliche Mitarbeiterin, HSLU
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