Nachhaltig leben: So kannst du konkret etwas bewirken

Nachhaltig leben: So kannst du konkret etwas bewirken

Autorin: Laura Ebbinghaus

Senior Wissenschaftliche Mitarbeiterin am IKM Doktorandin, HHL Leipzig Graduate School of Management, Lehrstuhl für Marketingmanagement und Nachhaltigkeit

«Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht dieser Welt verändern» sagt ein afrikanisches Sprichwort. Doch welche Schritte wirken besonders stark für mehr Nachhaltigkeit? Und wo lohnt es sich, sofort anzufangen?

Nachhaltigkeit entsteht auf allen Ebenen

Die Forschung zeigt: Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft braucht es Veränderungen auf allen Ebenen – von politischen Rahmenbedingungen über unternehmerische Innovationen und bewusste Alltagsentscheidungen bis hin zu grundlegenden Systemänderungen. Denn Herausforderungen wie der Klimawandel sind komplex, dringend und verlangen gemeinsames Handeln (White et al., 2025).

High-Impact-Verhaltensweisen: Wo du wirklich etwas bewirken kannst

Nicht alle nachhaltigen Handlungen sind gleich wirksam. Forschung (Stern, 2000; White et al., 2025) zeigt, dass bestimmte Entscheidungen besonders hohe CO₂-Einsparungen bringen:

  • Zirkulär handeln: langlebige Produkte kaufen, reparieren, teilen, spenden, Second-Hand nutzen, bewusster konsumieren
  • Mobilität umstellen: weniger Auto fahren, mehr Velo, ÖV oder zu Fuss gehen
  • Flugreisen reduzieren, vor allem Langstreckenflüge
  • Auf erneuerbare Energien setzen, z. B. Ökostrom oder Solaranlagen
  • Pflanzenbasierte Ernährung bevorzugen und Food Waste vermeiden

Diese Handlungen haben direkten Einfluss auf Emissionen und entfalten ihre Wirkung, wenn viele Menschen sie umsetzen.

„Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht dieser Welt verändern.“

(Afrikanisches Sprichwort)

Noch mehr Wirkung im Beruf und in der Öffentlichkeit

Private Alltagsentscheidungen unterscheiden sich von umweltrelevanten Handlungen im öffentlichen oder beruflichen Bereich. Letztere wirken oft indirekt, können im Vergleich zu direkten Verhaltensänderungen jedoch einen höheren Impact haben, indem sie den Kontext und die Rahmenbedingungen verändern, in denen Entscheidungen getroffen werden (Rosa & Dietz, 1998).

Beispiele:

  • Beruflich: Ingenieur:innen entwickeln ressourcenschonende Produkte, Banker:innen berücksichtigen ökologische Kriterien, Gastronom:innen setzen auf regionale Lieferketten.
  • Öffentlich: Politische Initiativen unterstützen, Mitglied in Umweltorganisationen werden, lokale Projekte mitgestalten.

Dein nächster Schritt?!

Vielleicht hast du beim Lesen schon an eine Veränderung gedacht, die für dich umsetzbar wäre – im Alltag oder im Beruf. Ob im Kleinen oder im Grossen: wenn viele mitmachen, entsteht Bewegung. Möglichkeiten gibt es viele und jede:r kann etwas beitragen. Für die Umwelt, für die Gesellschaft, und vielleicht auch, um selbst ein wichtiger Teil der Veränderung zu werden.

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