Pia Georgi-Tscherry ist die neue Standortleiterin des Master-Studiengangs in Sozialer Arbeit. Aaron Rhyner ist seit zwei Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit an Bord. Hier erzählen sie, was sie antreibt und wohin sie den Master steuern wollen.
Pia Georgi-Tscherry, Sie sind die neue Leiterin des Luzerner Standorts des Masters in Sozialer Arbeit. Was hat Sie dazu motiviert, diese Stelle zu übernehmen?
Es ist eine erfüllende Aufgabe, Einfluss auf die Gestaltung und Weiterentwicklung des Studiengangs nehmen zu können, und ich freue mich sehr darauf. Der Standort Luzern verbindet praxisnahe Forschung und Lehre und leistet damit einen Beitrag zur sozialen Entwicklung der Region. Zudem bietet der Kooperationsmaster eine gute Plattform, um zukünftige Fachkräfte auf die vielfältigen Herausforderungen der Sozialen Arbeit vorzubereiten.
Aaron Rhyner, als wissenschaftlicher Mitarbeiter sind Sie schon länger beim Master engagiert. Wie hat er sich im Lauf der Zeit entwickelt und wie beurteilen Sie den aktuellen Stand?
Einerseits haben wir neue Lernformen eingeführt, so zum Beispiel Blended Learning, einen Mix zwischen Kontaktstudium und E-Learning. Andererseits haben wir die Inhalte im bestehenden Curriculum weiterentwickelt, etwa die Module im Vertiefungsstudium «Versorgungssysteme im Sozialstaat». Wir haben auch eine Wahlthemenwoche zu «Rassismus und Rassismuskritik in der Sozialen Arbeit» durchgeführt. Zudem finden regelmässig öffentliche Veranstaltungen zu Themen des Masters statt, die sich insbesondere an Bachelor-Studierende und Fachpersonen aus der Praxis richten. An einem Anlass zum Umgang mit Diversität in der Sozialen Arbeit präsentierten Absolvent:innen ihre Abschlussarbeiten dazu. An einem weiteren Event diskutierten Fachpersonen und Absolvent:innen über das Thema «Häusliche und sexualisierte Gewalt und Fachorganisationen». Diese Veranstaltungen wurden rege besucht und sollten weitergeführt werden. Ich denke, dass wir damit potenzielle Studierende und die Praxis vom Mehrwert des Masters überzeugen und einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Profession leisten können.
Pia Georgi-Tscherry, darf man unter Ihrer Leitung viel Neues erwarten? Gibt es Überlegungen zu neuen Aktivitäten oder einer möglichen Weiterentwicklung des Studiengangs?
Der Master in Sozialer Arbeit ist ein Kooperationsmaster, der gemeinsam mit der Berner Fachhochschule (BFH) und der Ostschweizer Fachhochschule (OST) durchgeführt wird. Dies stellt sicher, dass der Studiengang bereits auf einem soliden Fundament steht und von den Stärken aller Partner:innen profitiert. Natürlich gibt es immer Raum für Überlegungen zu neuen Aktivitäten und möglichen Weiterentwicklungen. Mein Fokus liegt jedoch darauf, die Stabilität und Kontinuität des Programms zu gewährleisten und die Stärken des bestehenden Curriculums weiter zu fördern.
Aaron Rhyner, Sie haben einen Master-Abschluss in Sozialer Arbeit. Welche Vorteile bringt er?
Die inhaltliche und formale Weiterqualifikation für anspruchsvolle Aufgaben in Praxis und Wissenschaft. Der Master vertieft und erweitert die Kompetenzen des Bachelors und vergrössert das Handlungsrepertoire sowie das theoretische und praktische Wissen. In einer Zeit, in der uns neue soziale Phänomene und ein sozialer Wandel herausfordern, die Soziale Arbeit aber gleichzeitig unter Legitimationsdruck steht, ist dies von grossem Nutzen, wenn nicht sogar zunehmend unerlässlich.
Wer ist die Zielgruppe des Masters?
Alle, die sich für soziale Themen interessieren und mehr dazu wissen und verstehen wollen. Alle, die Angebote der Sozialen Arbeit entwickeln bzw. weiterentwickeln oder Probleme verhindern, lindern oder lösen wollen. Alle, die mit anderen Professionen kooperieren und dabei die Soziale Arbeit vertreten wollen sowie allenfalls auch forschen und evaluieren.
Pia Georgi-Tscherry, wohin möchten Sie den Studiengang führen? Was ist Ihre Vision dafür?
Meine Vision ist es, den Studiengang sowohl bei Bachelor-Studierenden als auch in der Praxis bekannter zu machen und den Mehrwert eines Master-Abschlusses hervorzuheben. Bachelor-Studierende sollen erkennen, wie sie mit dem Master ihre fachlichen und methodischen Kompetenzen erweitern und sich auf anspruchsvollere Positionen vorbereiten können. Praxisorganisationen sollen den Mehrwert des Masters für ihre Arbeit und ihre Teams kennen. So bringt er nicht nur vertieftes theoretisches Wissen, sondern auch erweiterte praktische Fähigkeiten und innovative Ansätze mit sich, die direkt in die Praxis umgesetzt werden können. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit allen Beteiligten an der Verwirklichung dieser Vision zu arbeiten.
Von: Eva Schümperli-Keller
Bild: Ina Amenda
Veröffentlicht: 5. November 2024
Master in Sozialer Arbeit: Heute bilden – morgen gestalten
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Weitere Informationen: www.masterinsozialerarbeit.ch
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