Mehr als 40 Fachpersonen der Soziokultur haben sich Anfang September zum Barcamp getroffen und zur Digitalisierung ausgetauscht. In den verschiedenen Workshops wurden gemeinsam Fragestellungen bearbeitet, aus Projekten berichtet und viele Informationen und Ideen zusammengetragen.
Angesichts der Bedeutung der Digitalität für die Gesellschaft ist es unabdingbar, dass Fachpersonen der Soziokulturellen Animation den digitalen Wandel mitgestalten. Hierfür benötigen sie Orientierung, Wissen und auch persönliche Netzwerke. Die «Teilgeber:innen*» des Barcamps Soziokultur und digitaler Wandel (SKAmp22) haben auf allen drei Ebenen profitiert. Die Dokumentation der Veranstaltung (Mitschriften finden sich dort jeweils durch Klick auf den Titel der Sessions) bietet für alle Interessierten ebenfalls Orientierung und Wissen.
Über 40 Fachpersonen haben sich am 5. September 2022 getroffen und zu ihren Themen in der Digitalität gearbeitet: In 14 sogenannten Sessions (Workshops) wurden gemeinsam Fragestellungen bearbeitet, aus Projekten berichtet, Informationen zusammengetragen und mehr.
Ein Barcamp wird auch «Unkonferenz» genannt. Die Teilnehmer:innen kommen dabei bewusst nicht zu einem im Voraus festgelegten Konferenzprogramm zusammen. Sie legen zu Beginn der Veranstaltung selbst gemeinsam fest, welche Themen in den so genannten Sessions besprochen oder bearbeitet werden.
* Alle Anwesenden beim Barcamp werden gerne Teilgeber:innen genannt, um ihre aktive Rolle zu unterstreichen. Denn ohne die Anwesenden gibt es bei einem Barcamp keine Inhalte.
Orientierung
Allein schon der Blick auf die Sessionthemen bietet Orientierung, denn er zeigt viele der Themen auf, die in der Soziokultur mit Blick auf die Digitalität aktuell sind. Nicht zuletzt wurden das Thema und die Rolle der Soziokulturellen Animation kritisch hinterfragt.
Der Blick in die einzelnen Sessiondokumentationen eröffnet einen Blick auf das zusammengetragene Wissen. Geht es zum Beispiel um die Gestaltung digitaler Angebote, dann finden sich dort zahlreiche Best-Practice-Beispiele aus Gemeinschaftszentren, der Jugendarbeit oder aus der Erwachsenenbildung, ausserdem werden Apps und Plattformen benannt, die sich dabei bewährt haben. In der Session wurden darüber hinaus auch generelle Strategien benannt, um digitale Angebotsformen zu erschliessen. Etwa, zunächst «analoge» Formate zu übersetzen oder anzupassen. Oder ausgehend vom Bedarf über die Kompetenzen der Zielgruppe neue Wege zu erschliessen.
Beim Wissensmanagement in Organisationen sind zunächst verschiedene Tools interessant, die verschiedene Formen von Zusammenarbeit ermöglichen, befördern oder verhindern. In der Session wurden aber auch grundlegende Orientierungspunkte für die Gestaltung einer Wissensmanagementstrategie zusammengetragen: So steht insbesondere für Gemeinden der Sicherheitsaspekt von Tools im Zentrum; je nach Tool ist auch der Supportbedarf erhöht – und generell wurde die Notwendigkeit von klaren Zuständigkeiten in der Pflege der Informationen betont.
In der Abschlusssession wurden nochmals grundlegende Erfordernisse im Zusammenhang mit Digitalität herausgearbeitet. Hierzu gehören Ressourcen: Fachpersonen brauchen ausreichende Ressourcen und auch Weiterbildungen, müssen aber auch immer abwägen, welche Angebote realistisch sind oder nicht und immer auch Synergien bedenken. Die Fachpersonen sollen sich klar positionieren, um Auseinandersetzungen zu ermöglichen. Dazu braucht es eine generelle Positionierung des Berufsfeldes. nicht zuletzt ist die weitere Vernetzung im Feld wie auch mit anderen Disziplinen zentral.
Es geht weiter
Orientierung, Wissen, Vernetzung – die Inhalte und auch die Diskussionen zeigen die Notwendigkeit der Auseinandersetzung auf, die Ergebnisse und die Rückmeldung der Beteiligten signalisieren das Barcamp als rundum geeignetes Format. Daher steht heute schon fest, dass es ein zweites Barcamp Soziokultur und digitaler Wandel geben soll! Am 14. September 2023 wird wieder viel Raum für Austausch zu Aspekten der Digitalität geben.
Die Soziokultur befindet sich also auf dem Weg in der Digitalität. SKAmp22 hat hierzu viele Fachpersonen zusammengebracht, weitere Interessierte bietet die Dokumentation hoffentlich weitere Wegmarken – und der weitere Weg wird sicher von vielen Menschen mitgestaltet.
Von Eike Rösch und Christine Plüer
Bild: Verein Radarstation
Veröffentlicht: 29. November 2022
Jetzt anmelden: Neues SKAcamp am 14. September 2023
Die Veranstaltung bietet einen idealen Rahmen, damit Fachpersonen der Soziokulturellen Animation bzw. der Sozialen Arbeit ihr eigenes Wissen und ihre eigenen Fähigkeiten zur Digitalität vertiefen, sich weiterbilden und vernetzen, eigene Vorhaben diskutieren und weiterentwickeln sowie Fragen und eigene Themen bearbeiten. Auch für Studierende in der Fachrichtung bietet das Barcamp eine gute Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Erfahrungen zur Digitalität einzubringen und zu vertiefen.
Mehr Infos: http://skamp.ch
Barcamp Soziokultur und digitaler Wandel #SKAmp22
Das Barcamp wurde vom Verein Radarstation, dem DOJ – Dachverband für offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz und von Soziokultur Schweiz gemeinsam organisiert. Nicht zuletzt sind viele Stunden freiwilliger Arbeit eingeflossen, dank dem Engagement von weiteren Akteur:innen und Fachpersonen aus der Fachcommunity.
Kommentare
1 Kommentare
Simone
Vielen Dank für diesen Artikel!
Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.