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Soziokultur als Motor für nachhaltige Entwicklung

Soziokultur als Motor für nachhaltige Entwicklung

Mit ihrer Publikation zur Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs) zeigen Annina Friz, Beatrice Durrer Eggerschwiler und Antoine Schmid, dass soziokulturelle Methoden ganz direkt zu diesem hochrelevanten gesellschaftlichen Wandel beitragen können.

Die Sustainable Development Goals (SDGs), auch bekannt als Ziele für nachhaltige Entwicklung, sind ein globaler Aufruf der Vereinten Nationen zur Förderung von Lebensqualität und zum Schutz des Planeten. Die 17 Ziele umfassen Bereiche wie Armut, Bildung, Gesundheit, Gleichstellung der Geschlechter und Klimaschutz. Die Umsetzung dieser Ziele erfordert Engagement auf allen Ebenen der Gesellschaft.

Global denken – lokal handeln

Die SDGs sind globale Ziele, aber ihre Umsetzung beginnt vor Ort. Auf der lokalen Ebene der Gemeinden, wo der grösste Teil der Soziokulturellen Animator*innen tätig ist, besteht ein sehr grosses Potenzial, um die Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft voranzubringen.

Als Menschenrechtsprofession fördert die Soziale Arbeit die gerechte Verteilung von Ressourcen. Daraus lässt sich die Aufgabe ableiten, Behörden, Politik und weitere Entscheidungsträger*innen für die Erfordernisse der nachhaltigen Entwicklung zu sensibilisieren und sich für deren Umsetzung einzusetzen.

Change Agents – Wandel aktiv gestalten

Wie Annina Friz, Beatrice Durrer Eggerschwiler und Antoine Schmid im Rahmen ihrer Forschung feststellen konnten, sind Soziokulturelle Animator*innen aufgrund ihrer Ausbildung und Profession bestens dafür gerüstet, um die Akteur*innen zu sensibilisieren und zu unterstützen. Sie tragen mit partizipativen und lebensweltnahen Massnahmen konkret zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele bei, setzen sich als Change Agents für die Transformation ein und nutzen ihre Netzwerke, um nachhaltige Projekte zu initiieren und den Wandel aktiv mitzugestalten.

Grundlage: Das Handlungsmodell der Soziokulturellen Animation

Die neue Publikation «Umsetzung der Sustainable Development Goals – Anregungen für soziokulturelle Animator*innen» zeigt auf, wie Fachpersonen der Soziokultur ganz konkret und praxisnah (etwa durch Bildungsangebote, Veranstaltungen und Projekte) direkt zur Umsetzung der SDGs beitragen können. Das Schöne: Wegleitende Modelle und Methoden der Soziokulturellen Animation lassen sich dabei anwenden.

Das Handlungsmodell der Soziokulturellen Animation etwa bietet eine strukturierte Herangehensweise, die es ermöglicht, sowohl auf individueller als auch auf struktureller Ebene wirksam zu sein. Das Modell besteht aus den vier Positionen «Animieren», «Organisieren», «Vermitteln» und «Konzipieren».

Animieren – Menschen bewegen

Animieren bedeutet, Menschen zu erreichen und zu begeistern. Soziokulturelle Animator*innen können ihre Adressat*innen – etwa die Gemeinden,  lokale Institutionen oder die Bevölkerung – für die SDGs sensibilisieren und zeigen, wie diese in den Alltag integriert werden können. Durch kreative Projekte und gemeinschaftliches Engagement wird ein positives Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung geschaffen.

Organisieren – Projekte starten

Soziokulturelle Animator*innen können im Rahmen ihrer Arbeit die Planung und Umsetzung von Projekten und Aktivitäten anregen. Sie sorgen dafür, dass notwendige Infrastruktur und Ressourcen zur Verfügung stehen, um Aushandlungsprozesse, Vernetzung und Selbstorganisation zu ermöglichen. So entstehen lebendige und nachhaltige Gemeinschaften.

Vermitteln – Brücken bauen

Soziokulturelle Animator*innen sind wahre Netzwerker*innen, die gewohnt sind, zwischen verschiedenen Akteur*innen wie Behörden, Politik und der Zivilgesellschaft zu vermitteln. Dabei können sie die komplexen SDGs an lokale Gegebenheiten anpassen und konkrete Beispiele aufzeigen, wie nachhaltige Entwicklung vor Ort funktionieren kann.

Konzipieren – Zukunft gestalten

In der Konzeptposition entwickeln Soziokulturelle Animator*innen innovative Ideen und Projekte. Sie erforschen die Bedürfnisse der Gemeinschaft und schaffen partizipative Angebote, die lokale Veränderungen ermöglichen. Unter Berücksichtigung des gesellschaftlichen Kontextes können so nachhaltige Lösungen gemeinsam mit den Menschen vor Ort erarbeitet werden.

Neugierig? Die neue Publikation erklärt Schritt für Schritt, wie man die Massnahmen konkret umsetzen kann. Neben zahlreichen praxisnahen Anregungen umfasst sie auch eine weitreichende Sammlung von hilfreichen Informationen und Links.

Dabei wird eines klar: Soziokulturelle Animator*innen können in dieser wichtigen gesellschaftlichen Transformation eine Schlüsselrolle spielen.

Von: Oliver Tubic
Veröffentlicht am: 11. Juli 2024
Illustration: Justine Klaiber, Team Tumult

Einladung zur Vernissage
Möchten Sie mehr über die neue Publikation erfahren? Am 3. September werden Annina Friz, Beatrice Durrer Eggerschwiler und Antoine Schmid diese vorstellen. Sie sind herzlich zur Vernissage eingeladen! Die Durchführung erfolgt in Kooperation mit der Stiftung Soziokultur Schweiz und der Plattform GSR.

Wo: HSLU – Soziale Arbeit, Werftestrasse 1, 6002 Luzern
Wann: Dienstag, 3. September 2024, um 17:30 Uhr
Hier Infos zum Programm und zur Anmeldung.

Alles zur Publikation im Detail ist hier zu erfahren.

Aus- und Weiterbildungen

Annina Friz

Annina Friz

Annina Friz ist Dozentin und Projektleiterin an der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit. Ihre Schwerpunkte umfassen u. a. integrale Projektmethodik, Kinder- und Jugendarbeit, Bedarfserhebung, Politische Partizipation, Freiwilligenarbeit, Kulturvermittlung, Gruppendynamik und Nachhaltigkeit.

Beatrice Durrer Eggerschwiler

Prof. Beatrice Durrer Eggerschwiler

Beatrice Durrer Eggerschwiler ist Dozentin und Projektleiterin an der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit sowie Leiterin des dortigen Kompetenzzentrums für Gemeinde-, Stadt- und Regionalentwicklung. Zu ihren Schwerpunkten zählen u. a. sozialräumliche Entwicklungs- und Planungsprozesse von Quartieren, Städten und Gemeinden, soziale Nachhaltigkeit, integrale Partizipations- und Kooperationsprozesse sowie angewandte qualitative Forschung.

Antoine Schmid

Antoine Schmid hat einen Bachelor-Abschluss in Geschichte und Geografie an der Universität Bern sowie einen Bachelor-Abschluss der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit mit Vertiefung Soziokulturelle Animation. Aktuell ist er als Co-Leiter einer Einrichtung im Bereich der Offenen Arbeit mit Kindern tätig.

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