Soziale Sicherheit,

Weiterbildung

Komplexe Fälle meistern: Das erweiterte CAS-Programm für Sozialarbeitende

Komplexe Fälle meistern: Das erweiterte CAS-Programm für Sozialarbeitende

Das neue CAS «Soziale Sicherheit PLUS» der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit bietet praxisnahe Übungen und vertieftes Wissen zur erfolgreichen Anspruchsgeltendmachung. Damit wird einem grossen Bedürfnis der Fachpersonen Rechnung getragen, erklärt Programmleiterin Nicole Buzzi di Marco im Gespräch.

1. Nicole Buzzi di Marco, nebst dem CAS «Soziale Sicherheit» bietet die HSLU neu auch das CAS «Soziale Sicherheit PLUS» an. Was beinhaltet dieses «PLUS»?

Das CAS «Soziale Sicherheit» stösst auf grosse Resonanz. Rückmeldungen der Absolventinnen und Absolventen zeigen ein echtes Bedürfnis nach weiterer Vertiefung, insbesondere in praktischen Kompetenzen. Dieses neue CAS ergänzt das bestehende Programm perfekt, indem komplexe Fälle detailliert beleuchtet werden. Zudem behandeln wir die für das Sozialrecht relevanten rechtlichen Aspekte aus anderen Rechtsgebieten, wie dem Scheidungsrecht oder im Bereich der Pflegefinanzierung. Zusammengefasst: Dieser CAS ergänzt das bestehende Programm, verdeutlicht die Komplexität der Thematik, konkretisiert methodische Ansätze und bietet einen vertieften Einblick ins Sozialrecht.

2. Für wen ist dieses CAS das passende Weiterbildungsangebot?

Das CAS-Programm richtet sich in erster Linie an Fachpersonen der Sozialen Arbeit. Diese sind beispielsweise in Sozialdiensten und Beratungsstellen des Sozial- und Gesundheitswesens tätig. Dazu gehören zum Beispiel Mitarbeitende in der gesetzlichen Sozialhilfe, Beistandspersonen, Mitarbeitende in der Sozialberatung, Fachpersonen in Spitalsozialdiensten oder im Case Management. Angesprochen werden auch Fachpersonen aus den Bereichen berufliche Wiedereingliederung und Revision.

3. Was sind die besonderen Herausforderungen bei der Klärung von Ansprüchen?

Eine grosse Herausforderung ist die Komplexität der Sachverhalte, da verschiedene Rechtsbereiche zur Anwendung kommen. So handelt es sich zum Beispiel bei den Sozialversicherungen und der Sozialhilfe um verschiedene Welten. Man muss jedoch beide verstehen, um in diesem Bereich effektiv arbeiten zu können, da es viele Schnittstellen gibt, zum Beispiel bei der Subsidiaritätsprüfung bei Sozialdiensten. Aufgrund der vielen Details, die sich ständig ändern, ist es herausfordernd, den Überblick zu behalten. Zudem arbeiten die Fachleute oft unter Zeitdruck. Neben den rechtlichen Kenntnissen ist auch der Zugang zu den zu begleitenden Personen oder Dritten von grosser Bedeutung.

4. Inwiefern berücksichtigt das CAS-Programm aktuelle Entwicklungen in der Gesetzgebung und der Rechtsprechung?

Die Sozialversicherungen sind einem ständigen Wandel unterworfen. Daher ist es wichtig, die aktuelle Gesetzgebung zu kennen. Als Hochschule informieren wir auch in anderen Gefässen, zum Beispiel bei Tagungen oder aktuellen Fachseminaren, laufend über Neuerungen. Der CAS hilft in erster Linie, die grösseren Zusammenhänge besser zu erkennen und zu verstehen, wie die verschiedenen Rechtsbereiche zusammenspielen, wobei wir selbstverständlich immer den aktuellen Gesetzesstand und einschlägige neue Rechtsprechung berücksichtigen und die Auswirkungen auf die konkrete Fallarbeit thematisieren.

5. Wie profitieren die Teilnehmenden in ihrer täglichen Arbeit von den Erfahrungen aus dem CAS?

Im CAS-Programm wird vertieft behandelt, wie Ansprüche gegenüber Sozialversicherungen, anderen Versicherungen und der Sozialhilfe geltend gemacht werden können. Alle Teilnehmenden erhalten die Möglichkeit, ein Rechtsmittel, zum Beispiel einen Einwand zu verfassen, so wie sie es in der Praxis tun würden. Anschliessend werden gemeinsam inhaltliche als auch verfahrensrechtliche Kriterien erörtert und diskutiert. Ziel ist es, möglichst viele Facetten des Systems der Sozialen Sicherheit kennenzulernen. Die Dozentinnen und Dozenten sind angehalten, Fälle aus ihren Fachgebieten in die Fortbildung einzubringen.

Von: Ismail Osman
Veröffentlicht: 23. Juli 2024

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Nicole Buzzi di Marco

Nicole Buzzi di Marco ist Dozentin und Programmleiterin des CAS «Soziale Sicherheit PLUS» an der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit. Sie ist Juristin und verfügt über umfangreiche Praxiserfahrung als Coach, Mediatorin und juristische Sachbearbeiterin.

CAS Soziale Sicherheit PLUS – Praxiskompetenzen vertiefen

Das neue CAS «Soziale Sicherheit PLUS» stärkt die Kompetenzen in der Abklärung und erfolgreichen Durchsetzung von Ansprüchen im System der sozialen Sicherheit. Der Fokus des Programms liegt auf der fallbezogenen Arbeit sowie aktuellen Rechtsentwicklungen. Anhand von praxisnahen Beispielen werden die Teilnehmenden befähigt, auch komplexe Ansprüche für ihre Klientinnen und Klienten zu erkennen und durchzusetzen.

Infoveranstaltung: 26. August 2024 von 17:30 – 18:30 Uhr

Anmeldeschluss: 18. Oktober 2024

Programmstart: 18. November 2024

Mehr Informationen: Webseite CAS Soziale Sicherheit PLUS

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