Soziale Sicherheit,

Weiterbildung

«Alles, was wir tun, muss rechtlich Hand und Fuss haben»

«Alles, was wir tun, muss rechtlich Hand und Fuss haben»

Sonja Freudiger leitet die Sozialen Dienste der Gemeinde Rothrist. Im CAS Sozialhilferecht setzte sie sich mit der Verschmelzung von rechtlichen Aspekten und sozialer Verantwortung auseinander. Das Erlernte bereichert nicht nur ihren Arbeitsalltag, sondern hat auch ihren Blick auf die Sozialhilfe verändert.

1. Sonja Freudiger, als Sie von 2022 bis 2023 das CAS absolvierten, waren Sie noch Fachbereichsleiterin der Gemeinde Rothrist. Was hat Sie dazu bewogen, das CAS Sozialhilferecht zu absolvieren?

Das Recht stellt die Grundlage für unser tägliches Handeln dar. Alles, was wir tun und entscheiden, muss rechtlich Hand und Fuss haben. Dies nicht zuletzt, weil die Klientinnen und Klienten ihrerseits das Anrecht auf ein korrektes Verfahren haben. Die sozialhilferechtliche Thematik hat mich bereits während des Studiums, das ich ebenfalls an der HSLU absolvierte, interessiert. Die vertiefte Auseinandersetzung im Rahmen des CAS war für mich ein logischer nächster Schritt.

2. Inzwischen sind Sie Leiterin der Sozialen Dienste der Gemeinde Rothrist. Was reizt Sie an diesem Job?

Jeder Tag ist anders – und auch nach mehreren Jahren Berufserfahrung auf dem Sozialdienst gibt es immer wieder neue Herausforderungen. Der Reiz liegt in der Kombination von verschiedenen Aufgaben und Ansprechpersonen. Ich arbeite beispielsweise sowohl mit den Klientinnen und Klienten als auch mit den Sozialarbeiter:innen, den Sachbearbeiter:innen und Berufsbeiständ:innen zusammen. Hinzu kommt die intensive Auseinandersetzung mit rechtlichen Grundlagen und Sozialversicherungen. Mein Job ist oftmals mit komplexen und spannenden Rechtsfragen verbunden. Im Zentrum steht dabei stets das Ziel, Menschen in schwierigen Situationen zu befähigen.

3. Welche Aufgaben gehören zu Ihrem Job – und welche Aspekte Ihres Berufs sind besonders herausfordernd?

Mein Aufgabenbereich ist enorm breit. Neben der Personalführung umfasst mein Aufgabenbereich die Leitung der Sozialen Dienste. Dazu gehört das Asyl- und Flüchtlingswesen, der Bereich Kindes- und Erwachsenenschutz, die Sozialhilfe, die Schulsozialarbeit und die Jugendfachstelle. In meinen Verantwortungsbereich gehören aber auch Budget- und Projektkosten sowie die fachliche, qualitative und personelle Weiterentwicklung der Dienststelle. Zusätzlich bearbeite ich weiterhin individuelle Fälle, um praktische Erfahrung in meine Arbeit einzubringen. Das beinhaltet zum Beispiel die Klärung von Ansprüchen auf Sozialversicherungsleistungen. Die Herausforderung besteht darin, dass die Lebenssituationen der Menschen, mit denen ich arbeite, immer komplizierter werden. Daher ist es wichtig, mein Fachwissen kontinuierlich zu erweitern.

4. Wie kommt Ihnen das im CAS Erlernte in Ihrem Berufsalltag zugute?

Die Erkenntnisse aus dem CAS ermöglichen mir eine noch fundiertere Anleitung und Begleitung unserer Mitarbeitenden. Dies insbesondere, wenn es darum geht, ihnen rechtliche Ermessensspielräume aufzuzeigen. So gewinnen auch sie an Selbstvertrauen bei der Abwägung von rechtlichen Situationen.

5. Welches Fazit ziehen Sie zum CAS Sozialhilferecht?

Ich empfinde die Weiterbildung insgesamt als sehr bereichernde Erfahrung. Besonders wertvoll war zum Beispiel der Austausch mit Fachpersonen aus anderen Kantonen. Die Gesetzgebung in der Sozialhilfe ist kantonal unterschiedlich, was den Austausch spannend machte. Wertvoll war auch der Austausch mit Fachpersonen aus komplett anderen Bereichen der Sozialen Arbeit, wie beispielsweise der Gassenarbeit. Der hohe Praxisbezug des CAS – ohne Vernachlässigung der theoretischen Grundlage – ist für mich ebenfalls als positiv hervorzuheben.

Von: Ismail Osman
Bild: Daniel Schriber
Veröffentlicht: 18. März 2024

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