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«Ich will die Entwicklung von Schulkindern zu selbstbewussten jungen Menschen fördern»

«Ich will die Entwicklung von Schulkindern zu selbstbewussten jungen Menschen fördern»

In der Schulsozialarbeit geht es um Krisenintervention und Problembewältigung – aber längst nicht nur. Florian Kunz gewährt Einblicke in seine Arbeit an einer Primarschule und verrät, wie er im Alltag vom CAS Soziale Arbeit an der Schule profitiert.

1. Florian Kunz, weshalb haben Sie sich dazu entschieden, das CAS Soziale Arbeit an der Schule zu absolvieren?

Vor meinem Wechsel in die Schulsozialarbeit war ich mehrere Jahre in der Jugendarbeit tätig. Im Laufe der Zeit erkannte ich, dass ich über die Jugendarbeit nur begrenzt Einfluss nehmen kann – dies nur schon aus zeitlichen Gründen. In meiner heutigen Arbeit an der Schule habe ich die Chance, Kinder, Lehrkräfte und Eltern aller sozialen Milieus umfassend zu unterstützen. Das CAS bot mir die Möglichkeit, in den Hochschulbereich einzusteigen und eröffnete mir dadurch neue berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Vor allem aber konnte ich durch das CAS mein Fachwissen für meine aktuelle Arbeit festigen und erweitern.

2. Soziale Arbeit an der Schule: Das klingt nach Krisenintervention und Problembewältigung. Stimmt das Klischee?  

Die Krisenintervention ist zwar ein Teil des Berufs, aber an unserer Schule tritt sie glücklicherweise nicht täglich oder wöchentlich auf. Dennoch ist die Schulsozialarbeit in solchen Momenten von entscheidender Bedeutung. Eine wirkungsvolle Krisenintervention trägt dazu bei, dass Lehrkräfte entlastet und der Fokus auf die Unterstützung der Schwächsten gelegt werden kann. Im Gegensatz zur Krisenintervention ist die Bewältigung von Problemen mein tägliches Geschäft. Häufig geht es darum, Kindern in persönlichen Notsituationen beizustehen und sie in der Lösungsfindung zu unterstützen – sei es bei zwischenmenschlichen Konflikten, Mobbingfällen oder Problemen im Zusammenhang mit sozialen Medien.

3. Welche weiteren Aspekte gehören zur Schulsozialarbeit?

Ein elementar wichtiger Aspekt ist die Beziehungsarbeit. In Phasen, in denen alles gut läuft, versuche ich, Vertrauen zu schaffen ­– zu den Kindern, den Lehrpersonen und den Eltern. Dadurch lege ich als Schulsozialarbeiter das Fundament, um in herausfordernden Situationen akzeptierter zu sein und zu den verschiedenen Personengruppen durchdringen zu können. Diese Arbeit findet vor der Schule, während der Pause und bei zufälligen Begegnungen statt – aber auch an Elternabenden oder im Rahmen von Projektwochen. Neben administrativen Tätigkeiten wie der Fallführung gehört auch die kontinuierliche Weiterbildung zu meinen Aufgaben. Sie ist wichtig, um über aktuelle Themen der Schülerinnen und Schüler sowie pädagogische Trends informiert zu bleiben.

Nicht zu vergessen ist neben der Intervention auch der Fokus auf Prävention und Früherkennung. Dank dieser Arbeit wächst ein Problem mitunter erst gar nicht zu einer Krise heran.

4. Inwiefern profitieren Sie von den Erfahrungen aus dem CAS in Ihrem Berufsalltag?

Das CAS hat mir die nötige Selbstsicherheit verliehen, um den Bereich Schulsozialarbeit an unserer Schule eigenständig zu leiten. Ich konnte mein fachliches Fundament stärken und meine Fähigkeiten im Bereich des systemisch-lösungsorientierten Denkens weiterentwickeln, was sich täglich in den Beratungsgesprächen auszahlt. Zudem konnte ich durch das Netzwerk an der HSLU – Soziale Arbeit wertvolle Kontakte mit verschiedensten Fachleuten knüpfen. Alles in allem unterstützt das CAS mein Ziel, die Entwicklung von Schulkindern zu selbstständigen und selbstbewussten jungen Menschen zu fördern.

5. Welche persönlichen Weiterbildungs-Ziele möchten Sie in Zukunft noch erreichen? 

Meine Weiterbildungspläne umfassen sowohl kleinere als auch grössere Vorhaben. Zu den kleineren gehört beispielsweise der Gewaltpräventionskurs zum «Anleiter KampfESspiele®», den ich demnächst abschliesse. Darüber hinaus plane ich diverse weitere Fortbildungen – so etwa zu den Themen AD(H)S, Suizidprävention und Auftrittskompetenz. Als grössere Weiterbildungsziele erwäge ich langfristig ein CAS in Richtung Mediation sowie eines im Bereich der systemisch-lösungsorientierten Beratung. Mein übergeordnetes Ziel ist es, als Unterstützer zu fungieren und anderen dabei zu helfen, ihre Ziele und Träume zu verwirklichen.

Von: Ismail Osman
Veröffentlicht: 6. Mai 2024

CAS Soziale Arbeit in der Schule

Im CAS werden die Perspektiven von Schule und Sozialer Arbeit beleuchtet. Basierend auf einer soliden theoretischen Grundlage werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Soziale Arbeit in der Schule ihre Rolle erweitern kann, um den Schulen besser zu dienen. Dies erfordert die Einbindung der Lehrkräfte, die aktive Unterstützung der Schulleitung und eine klare Definition der Rollen und Funktionen.

Anmeldeschluss: 15. August 2024

Programmstart: 12. September 2024

Mehr Informationen: Webseite CAS Soziale Arbeit in der Schule

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